Die Robben-Show geht weiter

Von Florian Bogner / Marcus Giebel
Stangenwald Mainz 05: Arjen Robben fand des Öfteren einen Ausweg
© Getty

Der FC Bayern München hat sich am 20. Spieltag der Bundesliga auch von einem kleinen Schneesturm nicht beirren lassen und den FSV Mainz 05 mit 3:0 (0:0) besiegt. Damit übernahmen die Münchner wie schon die zwei Spieltage zuvor zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze von Bayer Leverkusen. Die Tore erzielten Daniel van Buyten (58.), Mario Gomez (75.) und Arjen Robben (86.).

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69.000 Zuschauer in der zum 100. Mal ausverkauften Allianz Arena sahen haushoch überlegene Bayern, die in der ersten Halbzeit nur den Ball nicht über die Linie brachten. Daniel van Buyten brach den Bann.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayern mit derselben Elf, die zuletzt Bremen 3:2 schlug - Ribery nur auf der Bank.

Mainz mit zwei Änderungen im Vergleich zum 1:0 gegen Hannover: Bungert spielt für den verletzten Heller in der Abwehr, der wiedergenesene Bance stürmt für Szalai. Kapitän Hoogland verteidigt links gegen Robben.

6.: Lahm hinterläuft Robben und wird vom Niederländer geschickt. Die Flanke köpft Olic aus acht Metern in Richtung linkes Eck, doch H. Müller mach sich lang und faustet die Kugel zur Seite.

17.: Robben zieht rechts am Strafraum nach innen und schießt aufs kurze Eck. H. Müller lenkt die Kugel zur Ecke. Die landet bei Olic, der aus sieben Metern im Fallen über die Latte köpft.

29.: Robben läuft drei Gegenspielern davon, legt von der Grundlinie auf Gomez, der die Kugel am kurzen Pfosten ans Aluminium ballert. Nachschuss van Bommel aus 14 Metern, zwei Meter am rechten Pfosten vorbei.

32., Butt verschießt Elfmeter: T. Müller dribbelt zehn Meter vor dem Tor nach links, Bungert grätscht dazwischen und legt ihn. Korrekte Entscheidung. Butt kommt, verzögert im Anlauf und schießt dann die Füße von H. Müller an, der schon auf dem Weg nach rechts war. Schwach geschossen.

41.: Schweinsteiger schickt Gomez links in die Gasse. Der schiebt die Kugel vor das Tor. Dort rauschen Noveski und Olic heran. Noveski begräbt den Ball unter sich und schiebt ihn mit der Hand zu dem neben ihm liegenden H. Müller. Rafati sieht es nicht, pfeift stattdessen Foul von Olic.

Halbzeit-Fazit: Bayern haushoch überlegen, trifft aber das Tor nicht. Butts Elfer war nur eine von mehreren klaren Chancen. Torschussverhältnis: 14:2.

57.: Seit der Halbzeit tobt ein Schneesturm, das Spiel kommt zum Erliegen. Bis Robben rechts anzieht und in die Mitte legt. T. Müller steht vollkommen frei, scheitert aber zweimal an einem Mainzer auf der Linie.

58., 1:0, van Buyten: Robben flankt aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum. Van Buyten steht völlig frei, köpft aus sieben Metern direkt auf H. Müller. Doch der Keeper lässt den Ball durch die Hosenträger über die Linie kullern. Fünftes Saisontor für den Belgier.

58.: Direkt nach dem Treffer wechselt van Gaal Ribery für Olic ein. Ribery geht nach links, T. Müller rückt in den Sturm.

66.: Van Bommel flankt von rechts. Schweinsteiger steigt hoch und köpft an die Latte, danach kommt er noch mal an den Ball, doch gemeinsam verhindern die Gäste das 2:0.

75., 2:0, Gomez: Lahm hat auf rechts alle Zeit der Welt und legt flach zurück auf den Elfmeterpunkt. Dort steht Gomez und schiebt sicher ein.

86., 3:0, Robben: Freistoß aus 25 Metern, zentrale Position. Robben zieht den Ball links an der Mauer ins Torwarteck, mit dem Innenpfosten geht der Ball rein. H. Müller steht falsch.

Fazit: Verdienter Sieg der Bayern, die sich auch von einer Vielzahl ausgelassener Chancen nicht beirren ließen. Mainz insgesamt viel zu ängstlich.

Der Star des Spiels: Arjen Robben. Wo Bayern in der Vergangenheit immer Probleme gegen extrem defensive Gegner hatte, ist jetzt ein Weg - besser gesagt ein Robben. Der Niederländer bekam fast jeden Ball zugespielt und sezierte die linke Abwehrseite der Mainzer nach Belieben und vergaß dabei auch nicht die Mitspieler. Krönte seine Leistung mit dem 3:0.

Die Gurke des Spiels: Jan Simak. Undankbare Partie für den Tschechen in der zentralen Rolle des 4-2-3-1, weil Mainz eigentlich nie im Ballbesitz war und kaum Angriffe fuhr. Simak blieb dabei aber derart unsichtbar und fern vom Spiel, dass Räume, wenn sie sich im ersten Durchgang ergaben, nur sehr schlecht genützt wurden. Simak wurde zur Pause ausgewechselt.

Die Pfeife des Spiels: Babak Rafati. Lag richtig, bei Bungert gegen Schweinsteiger keinen Elfmeter zu pfeifen (8.). Die Elfmeterentscheidung für T. Müller war ebenso korrekt (31.), Noveskis Handspiel konnt er nicht sehen, weil die Sicht verdeckt war (41.).

Die Lehren des Spiels: Mainz-Coach Tuchel hatte angekündigt, Rechtsfuß Hoogland gegen Robben verteidigen zu lassen, da dieser den Weg nach innen besser zu machen könne. Das klappte nur bedingt, weil Robben einfach öfter den Weg über Außen suchte und Hoogland ein ums andere Mal überlief.

Ansonsten empfing Mainz die Bayern erst tief in der eigenen Hälfte, was den Bayern zu Beginn nicht gefiel, weil sich den Gastgebern kaum Räume boten, den Ball laufen zu lassen. So wurde meist Robben auf rechts gesucht, der dann mit Eins-gegen-eins-Situationen gefährliche Torchancen herauf beschwor.

Zur Halbzeit machte dann der Schnee dem Passspiel der Bayern einen Strich durch die Rechnung. Mainz wandte sich dennoch nicht aus der Umklammerung, sondern hielt am Defensiv-System fest - was nach gut einer Stunde bestraft wurde.

Was bei Bayern immer besser klappt, ist das Zusammenspiel und die Abstimmung zwischen Robben und Hintermann Lahm. Der deutsche Nationalspieler hinterlief Robben meist genau im richtigen Moment und zog somit die Mainzer Defensive auf. In dieser Konstellation ist Bayerns rechte Seite genauso gefährlich wie in den letzten Jahren die linke mit Ribery und Lahm.

Bayern - Mainz: Daten zum Spiel