VfB-Coach Markus Babbel: "Uns fehlte die Ruhe"

SID
Elson spielte schon von 2004 bis 2006 für den VfB Stuttgart. Er kam aber nur auf drei Einsätze
© Getty

Der VfB Stuttgart will in die Champions League, doch erst mal haben ihm der frisch erworbene Torjäger und ein nicht vorgesehener Joker einen Fehlstart in die neue Saison erspart.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
In einem nicht gerade hochklassigen, immerhin aber recht turbulenten Spiel gewannen die Schwaben gegen den starken Aufsteiger SC Freiburg mit 4:2.

Der Dank geht an Pawel Pogrebnjak, der erst vor zwei Wochen für fünf Millionen Euro bei Zenit St. Petersburg ausgelöst, sowie Elson, der nach der Pause nur eingewechselt wurde, weil sich Martin Lanig einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

Pogrebnjak ebnet den Weg

Eine Halbzeit lang war Pogrebnjak nicht zu sehen, dann schlüpfte er als Vollstrecker nach einer rasanten Kombination über Alexander Hleb und Artur Boka dank gutem Torriecher in die Rolle des Erlösers (53.).

Danach holte der Russe einen Elfmeter heraus, den Elson nutzte (65.).

Der Brasilianer erzielte auch den dritten Treffer mit einem fulinanten Weitschuss (76.) und sorgte so mit dem eingewechselten Julian Schieber dafür, dass die Begegnung nach den zwischenzeitlichen Anschlusstreffern der Gäste durch Mohamadou Idrissou (70./85.) nicht kippte.

Babbel nicht wirklich zufrieden

Es waren die Anfälle von Schludrigkeit, die Trainer Markus Babbel bei aller Zufriedenheit über den Sieg nachdenklich stimmten. "Das darf uns nicht passieren, da müssen wir konzentrierter sein", betonte er und stellte fest: "Wir hatten nicht die Ruhe, unseren Vorsprung runterzuspielen."

Sportvorstand Horst Heldt wies jedoch darauf hin, dass im Zuge der Einführung der Rotation durch Babbel die Hintermannschaft nicht in der gewohnten Besetzung spielte: "Wir hatten in der Viererkette zwei neue Leute."

Babbel wird rotieren

Und zwar die Außenverteidiger Stefano Celozzi und Boka. Babbel hatte vor dem Wochenende angekündigt, mindestens bis zur Winterpause seine Mannschaft regelmäßig auf meheren Positionen verändern zu wollen, "denn wir spielen jetzt ja alle drei Tage".

Das nächste Mal bereits am Dienstag, dann treten die Stuttgarter zum Qualifikations-Hinspiel um den Einzug in die Champions League beim rumänischen Vizemeister FC Timisoara an.

Thomas Hitzlsperger hatte der Trainer daher gegen Freiburg nicht mal in den Kader geholt - der etatmäßige Kapitän war zuvor am Mittwoch im Länderspiel-Einsatz gewesen.

Lanig zieht sich Kreuzbandriss zu

Die Einführung einer Rotation birgt allerdings Tücken, wenn sie durch Verletzungen gestoppt wird. Babbel muss seit dem 0:2 zum Saisonauftakt beim VfL Wolfsburg und wohl noch etwa drei Wochen auf Rechtsverteidiger Christian Träsch verzichten.

Ihn vertritt nunmehr Celozzi, Neuzugang vom Karlsruher SC. Weil Lanig nach seinem in der ersten Halbzeit gegen Freiburg erlittenen Kreuzbandriss (rechtes Knie) wohl erst zur Rückrunde wieder einsatzfähig ist, fehlt eine weitere Alternative für das Mittelfeld.

Babbel gibt Elson wertvolle Tipps

Darüber hinaus hat die neue Triebfeder Hleb noch mit einem Mangel an Fitness zu kämpfen. In so einer Situation kommt einer wie Elson gerade recht. Zur zweiten Halbzeit für Lanig eingewechselt, verlieh der Brasilianer den lahmenden Offensiv-Bemühungen der Stuttgarter gehörig Schwung.

"Ich habe ihm gesagt, er soll den offensiven Part spielen, und ich habe ihm auch gesagt, dass er treffen soll, wenn er schon schießt", berichtete Babbel. Elson setzte die Vorgaben perfekt um gegen die zunächst defensiv gut positionierten Gäste.

Dutt findet seine Freiburger zu naiv

"Wenn Mannschaften so kompakt stehen, kann er mit seiner Wendigkeit einiges bewirken", sagte Heldt über den 27 Jahre alten Joker.

Als treffsicher erwies sich auch Freiburgs Idrissou, und Trainer Robin Dutt klagte ein wenig darüber, dass seine Mannschaft ihre Chance "gewittert" habe, dass "die Chance auch da war", dass der Aufsteiger aber wohl in der zweiten Halbzeit mit seinem Hang zur Offensive ein wenig zu "naiv" gewesen sei.

Insgesamt, stellte Dutt aber fest, "war es ein verdienter Sieg des VfB". Auch deshalb, weil "wir spielerisch nicht so gut waren wie letzte Woche gegen den HSV." Da hatten die Breisgauer ein 1:1 ertrotzt.

Stuttgart - Freiburg: Daten & Fakten