Magath von Traumstart überrascht

Von Haruka Gruber / Thomas Gaber
Krönte seine starke Leistung mit dem 3:0-Endstand: Jefferson Farfan
© Getty

Der FC Schalke 04 hat mit einem 3:0 (2:0) gegen den VfL Bochum am zweiten Spieltag den zweiten Sieg eingefahren. Mit sechs Punkten und einer Tordifferenz von 5:1 Toren rangiert Felix Magaths Mannschaft zusammen mit seinem Ex-Team Wolfsburg auf Platz eins. Bochum ist Vorletzter.

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Vor 61.000 Zuschauern in der Veltins-Arena erzielten Christoph Moritz (38.), Heiko Westermann (45.) und Jefferson Farfan (76.) die Treffer für den Gastgeber.

"Ich bin zufrieden mit dem Heimdebüt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so klar das Spiel gewinnen. Dass es so tadellos läuft, hätte ich nicht gedacht", zeigte sich Magath überrascht von der starken Frühform seines Teams.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke mit einer personellen Änderung (Mineiro für Kobiaschwili), Bochum beginnt wie beim 3:3 gegen Gladbach.

16.: Flanke durch Rakitic von links. Farfan ist schneller als Maltritz und schießt aus acht Metern direkt aufs Tor. Heerwagen holt die Kugel aus dem linken Eck.

24.: Rafinha schlägt den Ball mit Effet von rechts in den 16er. Am langen Pfosten kommt Zambrano völlig frei zum Kopfball. Er setzt die Pille aus fünf Metern aber ans Außennetz.

36.: Dabrowski mit dem rechten Hammer aus 17 Metern. Neuer reißt die Fäuste hoch und boxt das Geschoss zur Seite weg.

38., 1:0, Moritz: Toller Angriff der Schalker. Rakitic zieht von links in die Mitte und spielt auf Farfan. Der wird von Yahia bedrängt, der Ball prallt von Farfan und Yahia zu Moritz. Der steht völlig frei und schiebt den Ball aus zwölf Metern mit viel Übersicht ins linke Eck.

45., 2:0, Westermann: Der nächste überragende Angriff. Farfan narrt zwei Bochumer am rechten 16er-Eck und spielt auf Rakitic. Der Kroate dreht sich auf Höhe Elfmeterpunkt um die eigene Achse und legt den Ball in den Lauf von Westermann. Gegen dessen Dirktabnahme aus 13 Metern ins rechte untere Eck ist Heerwagen machtlos.

Halbzeit-Fazit: Nach ereignislosen ersten 15 Minuten erhöhte Schalke die Taktzahl und schnürte Bochum in deren Hälfte ein. Bezeichnend, dass S04 63 Prozent der Zweikämpfe gewonnen hat.

46.: Der noch nicht fitte Rakitic räumt für Kenia das Feld.

53.: Schalke mit dem Tempo-Gegenzug, vier gegen zwei. Kenia links raus auf Kuranyi. Der wackelt Yahia aus und schießt aus 16 Metern, Heerwagen ist rechtzeitig im Eck.

64.: Westermann aus 26 Metern mit Gewalt. Heerwagen lenkt das Geschoss mit allem, was er hat, an den rechten Pfosten.

76., 3:0, Farfan: Der Peruaner im Mittelkreis rechts raus auf Kuranyi. Der wartet, bis Farfan wieder in Position gelaufen ist und spielt dann den Ball auf den langen Pfosten. Farfan haut das Ding aus acht Metern ins linke Eck.

Fazit: Ein auch in der Höhe verdienter Erfolg der Schalker gegen erschreckend schwache Bochumer. Mit einer besseren Chancenauswertung (vor allem von Kuranyi) hätte dem VfL eine Klatsche gedroht.

Der Star des Spiels: Heiko Westermann. Von der Verantwortung als alleiniger Sechser entbunden, spielte der Nationalspieler nach langer Zeit wieder befreit auf. Auffällig, wie oft er seine Dynamik ausspielen konnte und den Torabschluss suchte, weil ihm Mineiro den Rücken freihielt. Ergebnis: Ein Tor und ein Pfostenschuss. Ebenfalls stark: Farfan und Rafinha.

Die Gurke des Spiels: Diego Klimowicz. Zugegeben, die Bochumer Stürmer wurden von den Mittelfeldspielern nur unzureichend mit Pässen versorgt - was jedoch nicht heißen soll, dass es eine derart uncouragierte Leistung entschuldigt wie die von Klimowicz. Kein Anbieten, kein Pressing, geschweige denn Torgefahr: Nicht umsonst hatte der Argentinier in der ersten Halbzeit nur vier Ballkontakte. Erschreckend, wie fahrlässig er seine einzige Chance in der 73. Minute vergab.

Die Pfeife des Spiels: Günter Perl. Keine Probleme in einer leicht zu führenden Partie. Entschied zu Recht auf Weiterspielen, als Rafinha in der ersten Hälfte in Bochums Strafraum fiel. Als Epalle Gelb-Rot drohte, ermahnte er ihn rechtzeitig.

Die Lehren des Spiels: Magath lag richtig mit der Entscheidung, Mineiro gleich in die Startelf zu stellen. Der überraschend fitte Brasilianer brachte trotz einiger Stockfehler zusammen mit dem verbesserten Westermann Stabilität in die Zentrale. Auffällig, wie oft die Mittelfeldspieler auf den Halbpositionen Platz für die Außenverteidiger machten, damit diese sich nach vorne einschalten konnten - was besonders Höwedes zugute kam, der auf seiner ungewohnten Position hinten links seine beste Partie ablieferte.

Die zwei großen Gewinner des Saisonstarts sind die beiden Teenies Moritz und Kenia. Moritz schoß sein erstes Bundesliga-Tor, Kenia bot sich nach seiner Einwechslung erneut für einen Platz in der ersten Elf an.

Das Kontrastprogramm bei Bochum: Das skurrile 3:3 gegen Gladbach hat die Defizite des Teams noch einigermaßen überdeckt - jetzt sind sie nicht mehr übersehbar. Trotz einer eigentlich eingespielten Mannschaft gibt es keinen durchdachten Spielaufbau, zudem arbeitet vor allem das Mittelfeld nicht konsequent nach hinten mit, so dass sich immer wieder Lücken ergeben.

Schalke - Bochum: Daten & Fakten