Stuttgart auf dem Weg ins Mittelfeld

SID
Die Stuttgarter freuen sich über den zweiten Sieg in der Rückrunde
© Getty

Siegschütze Ciprian Marica dankte Christian Gross als Vater des Erfolges, doch der Trainer strich sich nach dem Prestige-Erfolg beim SC Freiburg nur kurz über die Glatze und nahm die nächste Aufgabe mit dem VfB Stuttgart in den Fokus.

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"Die drei Punkte im Derby tun bei der angespannten Lage gut. Aber wir schauen nur von Spiel zu Spiel", sagte Gross nach dem 1:0 (1:0) in Freiburg ohne große Emotionen.

Bei zehn von zwölf Punkten ist der VfB unter dem Schweizer noch ungeschlagen - doch Träume von einer ähnlichen Rückrunde in der Fußball-Bundesliga wie im Vorjahr, als die Schwaben bei ihrer Aufholjagd unter Vorgänger Markus Babbel noch die Champions League erreichten, verbietet Mr. Unbezwingbar rigoros.

Unruhe um Hitzlsperger

"Wir müssen weiter hart arbeiten und dürfen nicht darüber nachdenken, wo wir am Ende landen", erklärte Gross. Zudem gibt es Unruhe um Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, der möglicherweise noch bis Ende Januar den VfB verlassen könnte.

"Die Konkurrenz im Mittelfeld ist groß", meinte Manager Horst Heldt: "Aber Thomas hat einen Vertrag bis zum Juni und wir werden nicht auf ihn zugehen."

Doch sollte Hitzlsperger einen Klub präsentieren, könnte alles ganz schnell gehen. Denn als Edeljoker in Stuttgart zittert der entmachtete Kapitän um seine WM-Teilnahme.

In Freiburg wurde der 27-Jährige, an dem der spanische Erstligist Real Saragossa Interesse haben soll, in der 72. Minute für den diesmal stark auftrumpfenden Alexander Hleb eingewechselt und konnte nicht überzeugen.

Vertrauen und Sicherheit

Dagegen zeigten seine Teamkollegen vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung. "Der Trainer schenkt uns Vertrauen und Sicherheit", begründete Marica die Leistungssteigerung unter dem neuen Coach.

Der 24-Jährige schloss einen sehenswerten Spielzug über Hleb und Pawel Pogrebnjak zum entscheidenden Treffer (41.) ab. Gross, der seine Spieler siezt und eine Mischung aus Respekt und Spielfreude als Credo vorgibt, sparte aber auch nach dem Sieg nicht mit Kritik.

"In der ersten Hälfte haben wir unsere Chancen nicht konsequent genutzt, nach der Pause haben wir Freiburg zu viel Raum gelassen", analysierte Gross.

Der Coach weiß: Solche Schwächen können sich schon im nächsten Spiel gegen Borussia Dortmund rächen. Das gilt erst recht für die bevorstehenden Duelle im Achtelfinale der Champions League gegen Titelverteidiger FC Barcelona.

Dutt bleibt ruhig

In Freiburg blieb Trainer Robin Dutt trotz der fünften Partie in Folge ohne Sieg und der immer brenzliger werdenden Situation ruhig. "Wir sind geerdet. Das ist unser großes Plus im Kampf um den Klassenerhalt", sagte der SC-Coach und sieht "keinen Grund zur Panik".

Vielmehr lobte Dutt sein Team: "Die Jungs haben nach dem Rückstand eine gute Reaktion gezeigt. Diese Mannschaft wird sich weiter entwickeln."

Vermeintliches Abseitstor

Zudem hatten die Breisgauer auch noch Pech. Ein vermeintliches Tor erkannte Schiedsrichter Felix Brych (München) zurecht nicht an, weil der im Abseits stehende Kapitän Heiko Butscher einen Schuss von Neuzugang Pappis Cisse (63.) leicht abfälschte.

Anders vorgestellt hatte sich auch Ömer Toprak sein Heimdebüt sieben Monate nach seinem lebensgefährlichen Kart-Unfall. "Es war schön, auf dem Platz zu stehen, aber wir haben verloren, deshalb kann ich mich nicht freuen", sagte der U19-Europameister, warf seine Trinkflasche enttäuscht durch die Gegend und trottete niedergeschlagen zur Dopingprobe.

Freiburg - Stuttgart: Daten zum Spiel