BVB siegt nach dramatischem Endspurt

SID
Der BVB startet dank Hummels und Großkreutz mit drei Punkten in die Rückrunde

Dank Kevin Großkeutz hat Borussia Dortmund seine Siegesserie auch zum Rückrundenauftakt fortgesetzt und sich in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga festgesetzt. Der Youngster erzielte in letzter Minute den Siegtreffer des BVB zum 3:2-Erfolg beim 1. FC Köln.

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Jürgen Klopp sprang auf, stürmte auf der Tribüne die Sitzreihe entlang und hüpfte wild jubelnd zurück in die Coaching-Zone.

Der Trainer von Borussia Dortmund, kurz zuvor aus dem Innenraum verbannt, konnte nach einem Wechselbad der Gefühle sein Glück kaum fassen.

Doppelpack von Hummels

Sekunden zuvor hatte Kevin Großkreutz unmittelbar vor dem Abpfiff den Siegtreffer zum 3:2 (2:0) des BVB beim 1. FC Köln erzielt und den Schwarz-Gelben drei Punkte beschert, die in einer turbulenten Schlussphase schon verloren schienen.

Bis zur 82. Minute sah nach zwei frühen Toren von Abwehrspieler Mats Hummels (28.+45.+5) alles nach einem souveränen Sieg der Dortmunder aus, ehe sich die Ereignisse überschlugen.

Der FC holte innerhalb von sieben Minuten durch Kevin McKenna (82.) und Youssef Mohamad (88.) den Rückstand auf. Zuviel für Klopp, der von Schiedsrichter Florian Meyer wegen Meckerns auf die Tribüne verwiesen wurde und schließlich dort ein nicht mehr für möglich geglaubtes Happy End erlebte.

"...dann schlitzt er ihn auf"

"Es war super spannend. Nach dem 3:2 sind die Gäule mit mir durchgegangen. Ich bin froh, dass meine Kinder schon groß sind und das richtig einschätzen können", beschrieb Klopp seinen Sturmlauf und erklärte seinen Disput mit dem Schiedsrichter: "Ich war der Meinung, dass es vor dem 2:2 ein Foul gab. Mohamad ist mit gestrecktem Bein reingegangen. Wenn sich der Torwart nach links legt, dann schlitzt er ihn auf."

Durch den fünften Sieg in Serie und das elfte Liga-Spiel ohne Niederlage festigten die Dortmunder den fünften Platz und bauten den Vorsprung auf den nächsten Verfolger Werder Bremen auf bereits fünf Zähler aus.

Die Kölner, die lange Zeit ihre gewohnte Abschlussschwäche zeigten, rutschten dagegen wieder bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz heran. Mit nur zwölf Treffern stellen die Kölner neben dem 1. FC Köln weiter den schwächsten Sturm der Liga, zudem verschärft sich die Krise von Lukas Podolski, der bereits seit 1121 Minuten auf ein Tor wartet.

Poldi frustriert

Der Nationalstürmer wurde bereits in der 60. Minute ausgewechselt und blieb bis dahin ohne Torchance. Auf dem Weg in die Kabine warf Podolski frustriert seine Handschuhe und Trainingsjacke auf den Boden.

Dabei hätte das Spiel für den 24-Jährigen sogar noch früher beendet sein können: Die Gelbe Karte von Schiedsrichter Meyer hatte er nämlich hämisch beklatscht und hätte dafür durchaus Gelb-Rot sehen können.

"Wir haben viel investiert, sind aber nicht belohnt worden. Die Mannschaft hat Moral gezeigt und verdient den Ausgleich erzielt. Doch dann bekommen wir so einen unnötigen Gegentreffer", schilderte FC-Trainer Zvonimir Soldo die Schlussphase.

Weidenfeller muss pausieren

Vor 50.000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena war bei den Gästen vom Selbstvertrauen der Serie zum Hinrunden-Ende zunächst wenig zu sehen. Zudem musste der BVB bereits nach 20 Minuten einen Schock verkraften.

Torhüter Roman Weidenfeller verletzte sich bei einer waghalsigen Rettungsaktion gegen Milivoje Novakovic am linken Knie und musste gegen Marc Ziegler ausgewechselt werden.

Der BVB-Keeper erlitt aber offenbar nur eine Fleischwunde, die noch vor der Pause in der Kabine genäht wurde. "Die Fleischwunde ist vier bis fünf Zentimeter tief. Man konnte die Kapsel sehen", sagte Klopp, der mit einer Verletzungspause von vier bis fünf Wochen Pause ausgeht.

Dramatische Schlussphase

Ihre erste Torchance nutzten die Dortmunder dafür eiskalt: Nach einem Eckball von Nuri Sahin verlängerte Barrios mit dem Kopf und Hummels drückte ihn ebenfalls per Kopfball aus drei Metern über die Linie.

In der nach Weidenfellers Verletzung ungewöhnlich langen Nachspielzeit bewies der BVB nach einer weiteren Standard-Situation zumindest die Effektivität einer Spitzenmannschaft.

Einen Freistoß von Sahin verwertete Hummels diesmal mit dem Fuß zu seinem vierten Saisontor. Dieses Tor traf die bis dahin noch ordentlich nach vorne spielenden Kölner offenbar bis ins Mark.

Das große Aufbäumen nach dem Wechsel blieb zunächst aus, erst in der dramatischen Schlussphase erzeugte der FC Druck.

Köln - Dortmund: Daten zum Spiel