HSV gelingt Revanche für Trauma

SID
Marcell Jansen traf für den Hamburger SV zum 2:0 gegen Werder
© Getty

Der Hamburger SV hat sich bei seinem Erzrivalen Werder Bremen für das 19-Tage-Trauma der vergangenen Saison eindrucksvoll revanchiert.

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Rund sieben Monate nachdem die Bremer Hamburgs Titelträume in DFB-Pokal, UEFA-Cup und Bundesliga binnen knapp drei Wochen zerstörten, schlug der HSV durch einen 2:1 (2:0)-Sieg im 91. Nordderby zurück.

Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia schließt seine von erheblichen Personalproblemen geprägte Hinrunde damit auf Rang vier der Tabelle ab.

Die Bremer, die zum vierten Mal in Folge sieglos blieben und ihre erste Auswärtspleite der Saison hinnehmen mussten, überwintern auf Platz sechs.

Mathijsen trifft zur Führung

Vor 57.000 Zuschauern in Hamburgs ausverkaufter WM-Arena brachte Joris Mathijsen die Gastgeber bereits früh in Führung (9.).

Ab der 32. Minute musste der HSV dann allerdings mit einem Mann weniger auskommen. Nach einer vermeintlichen Notbremse an Marko Marin zeigte Schiedsrichter Florian Meyer aus Burgdorf Nationalspieler Jerome Boateng die Rote Karte.

Die Hamburger reagierten jedoch keinesfalls geschockt und erhöhten durch Marcell Jansen noch vor der Pause auf 2:0 (36.). Naldo gelang in der Nachspielzeit nur noch der Bremer Anschlusstreffer (90.+3).

Ohnehin kamen die Gastgeber mit der widrigen Mischung aus Schneefall, Minusgraden und schlechten Bodenverhältnissen zunächst besser zurecht.

Labbadia stellte um

Trainer Labbadia hatte seine Startelf gegenüber dem 0:1 in der Europa League bei Hapoel Tel Aviv auf sechs Positionen verändert und wieder auf sein Stammpersonal zurückgegriffen.

Die etablierten Kräfte bemühten sich dann auch, von Beginn an Druck auf die Bremer auszuüben.

Nachdem die ersten Offensivversuche der Hamburger noch wirkungslos verpufft waren, traf Abwehrchef Mathijsen nach einer Ecke nahezu unbedrängt per Kopf. Für den Niederländer war es der erste Saisontreffer.

In der Folgezeit entwickelte sich eine leidenschaftlich geführte Partie. Packende Torraumszenen und große Chancen blieben jedoch zunächst aus.

Werder bemühte sich zwar, besser ins Spiel zu kommen, die geschickt gestaffelten Hamburger ließen jedoch kaum etwas zu.

Naldo bringt Hamburg in Bedrängnis

Einzig Naldo brachte die Gastgeber mit einem artistischen Schuss an die Latte ernsthaft in Bedrängnis (27.). Der HSV versuchte es derweil mit Steilpässen in die Spitze.

Sie wurden belohnt, als der in der laufenden Spielzeit zum dritten Mal erfolgreiche Jansen den Ball nach einem Pass von Eljero Elia an dem heranstürmenden Wiese vorbei ins Tor schoss.

"Der Gegentreffer in Überzahl war natürlich völlig überflüssig", schimpfte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs in der Halbzeit: "Aber man muss sagen, dass der HSV einen Tick aggressiver war als wir."

Bremen mit Feldvorteilen

Auch im zweiten Durchgang blieben wirklich zwingende Aktionen der nun über Feldvorteile verfügenden Bremer lange Zeit aus.

Regisseur Mesut Özil erreichte nicht annähernd Normalform, auch die Spitzen Marin und Claudio Pizarro blieben den Nachweis ihrer Gefährlichkeit meist schuldig.

Erst in der Schlussphase drängte Werder: Doch Aaron Hunt (84.) und Marin (85.) trafen nur die Latte. Zuvor hätte der auf Konter lauernde HSV durch Mladen Petric (52. und 57.) und Jansen (69.) schon weiter erhöhen können.

Im HSV-Trikot wussten vor allem Jansen, Elia und Tomas Rincon zu gefallen. Bei Werder waren Wiese und Torsten Frings noch die stärksten Spieler.

Hamburg - Bremen: Daten zum Spiel