Resultate passen nicht zu Vehs Ansprüchen

SID
Meister Wolfsburg hatte mit Andreas Ivanschitz (M.) immer wieder Probleme

Trainer Armin Veh enttäuscht, Torjäger Grafite entsetzt, das Publikum verärgert - dem VfL Wolfsburg schwimmen bei der angepeilten Titelverteidigung langsam, aber sicher die Felle davon. "Wenn wir ganz oben mitspielen wollen, müssen wir eine Mannschaft wie Mainz zu Hause schlagen", sagte der Coach des deutschen Meisters nach dem 3:3 (2:2)-Unentschieden gegen den Aufsteiger.

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Statt die Punktverluste der Tabellennachbarn zu nutzen, ließen die Niedersachsen nicht zum ersten Mal fast fahrlässig zwei Punkte liegen und kamen damit selbst bei den Treuesten der treuen Fans nicht durch.

Der Frust bei den 28.309 Zuschauern war groß - was in der für solche Situationen üblichen Forderung gipfelte: "Wir wollen euch kämpfen sehen!"

Martins trotz erstem Doppelpack nicht zufrieden

Längst vergessen war zu diesem Zeitpunkt die durchaus ansehnliche erste halbe Stunde, in denen die Norddeutschen durch den Nigerianer Obafemi Martins (7., 20.) schnell führten und Torjäger Grafite, just von einem verordneten Heimaturlaub in Brasilien zurückgekehrt, nicht vermisst wurde.

Doch das Gesicht des Südamerikaners wurde auf der VIP-Tribüne länger und länger, als Martins zwei weitere Großchancen ausließ und damit die Vorentscheidung verpasste.

"Trotz der zwei Tore war es auch nicht mein bestes Spiel", sagte Martins selbstkritisch.

Hoogland: "Wir hatten immer das Gefühl, ebenbürtig zu sein"

Doch auch die VfL-Defensive hatte an dem nicht eingeplanten Remis ihren Anteil.

Insbesondere der Ausgleichstreffer durch 05-Kapitän Tim Hoogland fünf Minuten vor dem Abpfiff war für Veh ein Aufreger: "Ein Gegentor in Überzahl, das darf überhaupt nicht passieren."

Passierte aber, auch weil die Gäste sich von dem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen ließen, ins Spiel zurückfanden und zusätzlich davon profitierten, dass die Platzherren sie über weite Strecken bei ihrem ansehnlichen Kombinationsfußball gewähren ließen.

Hoogland: "Wir hatten immer das Gefühl, ebenbürtig zu sein"

Mainz bleibt punktgleich mit Wolfsburg

Vermittelt wurde den Mainzern dieses gesunde Selbstbewusstsein auch durch die taktischen Vorgaben ihres jungen Trainers Thomas Tuchel.

Der Coach-Novize wechselte bei einem 2:2-Halbzeitstand mit Andre Schürrle eine zusätzliche Offensivkraft ein und wurde am Ende dafür belohnt, schon vor dem Seitenwechsel hatten Chadli Amri (35.) und Andreas Ivanschitz (41.) per Freistoß getroffen.

"Die Mannschaft kann sehr stolz auf sich sein. Sie hat mit breiter Brust gespielt und viel Mut bewiesen", lobte Tuchel sein Team, das weiterhin punktgleich mit Meister Wolfsburg ist und auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt bereits eine beachtliche Wegstrecke zurückgelegt hat.

Veh blickt Richtung Istanbul

Auch die Wolfsburger könnten bereits am Dienstag in der Champions League bei Besiktas Istanbul mit einem Sieg einen wichtigen Schritt Richtung Achtelfinale machen.

Dies aber nur mit größerem Einsatzwillen und mehr Konzentration, wie Veh schon einmal prophylaktisch anmahnte: "In Istanbul dürfen wir nicht viel zulassen, wenn wir eine Chance haben wollen."

Wolfsburg - Mainz: Daten zum Spiel