Funkel: "Es hat sich noch nicht viel verbessert"

SID
Harte Zeiten in Berlin: Trainer Friedhelm Funkel und Kapitän Arne Friedrich
© Getty

Die Bilanz ist alarmierend, die Leistung erschütternd, die Prognose vernichtend: Hertha BSC Berlin steckt nach dem schlechtesten Saisonstart in bislang 29 Bundesliga-Jahren tief im Tabellenkeller fest.

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Vier Punkte nach elf Spieltagen, neun Niederlagen und 351 Minuten ohne Torerfolg stehen für den Traditionsklub von der Spree nach dem 0:2 (0:0) bei Borussia Dortmund zu Buche - und niemand kennt den Ausweg aus dem Dilemma.

Trainer Friedhelm Funkel musste lange überlegen, um nach dem Auftritt in Dortmund noch etwas Positives anmerken zu können.

Schließlich waren es jene zwanzig bundesligatauglichen Anfangsminuten, auf die er seine Hoffnung stützte.

"Es hat sich nicht viel verbessert"

"Doch danach habe ich wieder viele Fehler gesehen. Es hat sich noch nicht viel verbessert. Wir werden weiter hart arbeiten", sagte der Nachfolger von Lucien Favre, der auch nach dem vierten Ligaspiel und insgesamt fünften Pflichtspiel auf der Hertha-Bank weiter auf sein erstes Erfolgserlebnis wartet.

"Nur vier Punkte aus elf Spielen - ich habe ja schon viel erlebt in meiner Trainerlaufbahn, aber so etwas ist auch für mich Neuland", ergänzte Funkel, der unter anderem "zu wenig Qualität und Durchschlagskraft in der Offensive" ausmachte.

"Stimmung nicht so schlecht"

Und die Hertha-Defensive ist mit 25 Gegentreffern ohnehin die schlechteste der Liga. Wenngleich derzeit ein Rückschlag dem nächsten folgt, stellt Funkel fest: "Die Stimmung in der Mannschaft ist nicht so schlecht wie der Tabellenplatz."

Dennoch müsse schnellstens ein Sieg her. "Unser Heimspiel gegen den 1. FC Köln müssen wir unbedingt gewinnen."

Bis zur Winterpause wollen die Berliner noch den einen oder anderen Punkt sammeln, "um dann in der Rückrunde anzugreifen".

In der Europa League gegen Heerenveen

Als Härtetest für das Duell mit Köln dient der Hertha das Gruppenspiel am kommenden Donnerstag in der Europa League beim niederländischen Vertreter SC Heerenveen, gegen den man bereits das Heimspiel mit 0:1 verlor.

Ein Dreier wäre eine gute Einstimmung auf Köln, doch so recht fehlt allen Blau-Weißen der Glaube an die Stärke der vergangenen Saison, die sie auf Tabellenplatz vier beendeten.

In Dortmund reichte den Gastgebern eine mäßige Vorstellung zum vierten Saisonsieg. Nach zehn Punkten aus den letzten vier Spielen - bei nur einem Gegentor - hat sich die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp nach ihrem Fehlstart wieder an die oberen Tabellenregionen herangearbeitet.

"Das war kein Augenschmaus, das war ein Kampfspiel", resümierte der BVB-Coach.

Barrios erzielt fünften Treffer in Folge

Zumindest mit dem Ergebnis betrieben die Schwarz-Gelben Wiedergutmachung für die Pokal-Pleite drei Tage zuvor beim Drittligisten VfL Osnabrück (2:3).

Nuri Sahin (60., Foulelfmeter) und der argentinische Torjäger Lucas Barrios (90.+1) mit seinem fünften Treffer im fünften Pflichtspiel in Folge besiegelten den schwer erarbeiteten Sieg vor 77.000 Zuschauern.

"Wir wollten den Fans zeigen, dass das im Pokal nur ein Ausrutscher war", sagte Sahin.

Dennoch mussten sich die Borussen in der Halbzeitpause ein gellendes Pfeifkonzert anhören, bevor ihnen die versöhnenden Tore gelangen.

Dortmund - Hertha: Daten zum Spiel