Dortmunder Arbeitssieg gegen Hertha BSC

Von Stefan Rommel
Berlins Kacar (l., gegen Valdez) verursachte den Elfmeter, der zum Dortmunder 1:0 führte
© Getty

Borussia Dortmund hat den Kontakt zu den internationalen Plätzen hergestellt. Durch einen 2:0 (0:0)-Sieg gegen Hertha BSC am 11. Spieltag der Bundesliga rückt der BVB zumindest vorübergehend bis auf zwei Punkte an die Bayern und Platz fünf heran.

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Vor 77.000 Zuschauern im Signal-Iduna-Park erzielte Nuri Sahin per Foulelfmeter die Dortmunder Führung (60.), ehe Lucas Barrios mit dem Schlusspfiff den Endstand besorgte (90.+1.).

Für Dortmund war es der vierte Saisonsieg - die Hertha dagegen klebt nach der neunten Niederlage im elften Spiel mit nur vier Punkten weiter am Tabellenende.

So diskutierten die mySPOX-User während des Spiels

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der BVB mit Zidan im Sturm und Valdez im linken Mittelfeld. Auf der Doppel-Sechs sollen Bender, der doch noch fit wurde, und Sahin aufräumen.

Die Hertha mit Ramos als einziger Spitze und Lustenberger im Mittelfeld. Kacar ist doch noch rechtzeitig fit und beginnt ebenfalls.

33.: Sahin spielt einen feinen Heber in den Berliner Sechzehner. Zidan nimmt die Kugel artistisch mit und lässt Pejcinovic mit einem Haken ganz schlecht aussehen. Frei vor Drobny haut er das Leder dann mit Gewalt weit drüber.

39.: Sahin bringt eine Freistoßflanke von rechts scharf in den Strafraum. Drobny kommt erst aus seinem Kasten heraus, bleibt dann aber stehen. Hummels kommt zum Kopfball und verfehlt nur um Zentimeter.

43.: Valdez hebt den Ball auf Barrios, der den Ball im Strafraum mit der Brust annimmt. Steve von Bergen verliert die Bodenhaftung und Barrios scheitert aus spitzem Winkel an Drobny.

Halbzeit-Fazit: Schwaches Spiel, das erst gegen Ende der ersten Halbzeit vor allem wegen deutlich verbesserter Dortmunder Fahrt aufnahm.

47.: Valdez taucht halblinks plötzlich völlig frei vor Drobny auf und will ins lange Eck schlenzen. Herthas Keeper hat den Braten gerochen und pariert ohne Mühe.

52.: Durcheinander im BVB-Strafraum. Irgendwie kommt Kacar aus sechs Metern im Fallen zum Schuss, haut das Ding aber knapp drüber.

58.: Zidan schlägt einen Eckball von links auf den kurzen Pfosten. Kacar ringt Owomoyela zu Boden und Schiedsrichter Dr- Felix Brych zeigt zu Recht auf den Punkt.

60., 1:0, Sahin (Elfmeter): Ganz abgebrüht schickt Sahin Drobny nach links und schiebt dann flach rechts unten ein.

74.: Steins Flanke von rechts wird noch abgefälscht und landet bei Piszczek. Vom Elfmeterpunkt trifft der Pole aus der Drehung den rechten Außenpfosten.

90.+1, 2:0, Barrios: Einwurf in den Sechzehner. Barrios dreht sich schnell um Friedrich und knallt das Ding aus zwölf Metern unter die Latte. Viertes Saisontor.

Fazit: Verdienter Dortmunder Sieg gegen offensiv harmlose Gäste.

Der Star des Spiels: Nelson Valdez war der auffälligste Akteur auf dem Platz. Der Paraguayer rannte sich eigentlich wie immer die Seele aus dem Leib, beschäftigte bisweilen mehrere Gegenspieler und schaffte durch seine Diagonalläufe jede Menge Raum für seine Mitspieler. Einziger Makel: Erneut blieb Valdez trotz zwei, drei brauchbarer Chancen ohne Tor.

Die Gurke des Spiels: Patrick Ebert hatte zwar viele Ballkontakte, was er damit aber anstellte, genügte zu großen Teilen nicht seinen eigenen Ansprüchen. Insgesamt spielte die Hertha satte 126 Fehlpässe, Ebert war mit 18 der ungekrönte König. Ganz besonders die groben Schnitzer zur Unzeit, bei schnellen Kontern oder auch bei seinen ganz schwachen Standards, verbauten der Hertha einige gute Möglichkeiten schon im Ansatz.

Die Pfeife des Spiels: Dr. Felix Brych hatte in seinem 94. Bundesligaspiel über einige schwierige Szenen zu richten. Bei Drobnys Einsteigen gegen Valdez wäre ein Elfmeter die richtige Entscheidung gewesen, der Strafstoß bei Kacars Foul an Owomoyela vertretbar. Bei den persönlichen Strafen lag Brych immer richtig.

Die Lehren des Spiels: Dortmund war die Verunsicherung nach dem peinlichen Pokal-Aus in Osnabrück vor allem in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Die Gastgeber hatten kaum Zugriff aufs Spiel, erst schleppend bekam der BVB die Sache in den Griff.

Allerdings war wieder einmal zu sehen, dass Dortmund in Abwesenheit von Hajnal ein echter Kreativspieler im Mittelfeld fehlt. Der BVB findet kaum spielerische Lösungen, die meisten Chancen generieren sich aus langen oder ruhenden Bällen. Die Gastgeber hatten erhebliche Probleme, das Tempo hoch und die Hertha damit auf Trab zu halten.

Im Sturm muss Valdez die Laufarbeit für den unbeweglichen Barrios quasi immer mit erledigen - im Abschluss fehlt dem Peruaner dann fast immer die nötige Kraft und Konzentration.

Eine kleine Dosis Besserung ist für die Hertha in Sicht. Defensiv steht Berlin recht gut organisiert, lässt wenige schnelle Konter zu, weil immer genügend Spieler hinter dem Ball bleiben.

Aber das Offensivspiel ist einfach viel zu schwach. Ramos ist recht umtriebig, aber kommt so gut wie nie zum Abschluss. Und ein Kacar alleine reicht eben nicht. Nicht umsonst hat Berlin mit nur sieben Treffern bisher die zweitschwächste Offensive hinter Köln (6).

Dortmund - Hertha: Daten zum Spiel