Erste Pleite für Magath

SID
Karlsruhe, Wolfsburg
© Getty

Der VfL Wolfsburg hat den Sprung in die Top 3 verpasst. Trotz zum Teil deutlicher Feldüberlegenheit mussten sich die ambitionierten Wölfe am Sonntag dem Karlsruher SC mit 1:2 (0:0) geschlagen geben, der damit seine Mini-Krise beendete.

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Vor 25.934 Zuschauern im Wildparkstadion trafen Massimilian Porcello (51.) und Sebastian Freis (75.) für die Badener, die auch das fünfte Bundesliga-Duell mit ihrem Lieblingsgegner als Sieger beendeten.

Die Norddeutschen, die neben den Punkten auch Stürmer Grafite wegen wiederholten Foulspiels durch die Gelb- Rote Karte verloren (71.), büßten zudem ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit ein.

Die letzte Punktspiel-Pleite des VfL, für den nur Ricardo Costa (78.) traf, datiert vom 20. April dieses Jahres.

Magath: "Gedanken schon bei Bukarest"

"Es war sehr wichtig, dass wir nach dem Erfolg im Pokal nun auch in der Bundesliga auf die Siegerstraße zurückgefunden haben", meinte KSC-Coach Edmund Becker nach der Partie.

Kollege Felix Magath führte das am Donnerstag anstehende UEFA-Cup-Spiel bei Rapid Bukarest als Ursache für den Rückschlag an. "Der ein oder andere Spieler wird in Gedanken schon bei diesem vermeintlich wichtigeren Spiel gewesen sein", meinte Magath.

"Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir so viele Chancen nicht genutzt haben. Das war Unkonzentriertheit."

Grafite vergibt Chancen

Nach drei Niederlagen nacheinander ließen die Gastgeber Vorsicht walten und agierten zunächst stur aus der Defensive.

Dagegen waren die Wölfe bemüht um das Spiel nach vorn, hatten durch Marcel Schäfer (14.) und Christian Gentner (17.) erste sehenswerte Aktionen.

Die Riesenmöglichkeit zur Führung ließ Torjäger Grafite aus, als er das Leder freistehend über Torhüter Markus Miller, aber auch über das Tor hob (27.). Sechs Minuten später rettete der KSC-Keeper beim Drehschuss des Brasilianers Grafite glänzend (33.).

Von dem trotz des Pokal-Erfolgs in Offenbach verunsichert wirkenden KSC war außer bei Alexander Iashvilis Einzelaktion vor der Pause nicht viel zu sehen.

Porcello trifft per Freistoß

Nach Wiederanpfiff lief es für die Badener prompt besser. Porcello jagte einen 20-Meter-Freistoß vehement durch die Mauer in das gegnerische Gehäuse. Es war der erste gefährliche Schuss auf das VfL-Tor in diesem Spiel und Porcellos erster Bundesliga-Treffer seit fast einem Jahr.

Die Gäste, die damit die Quittung für ihre mangelhafte Chancenverwertung erhielten, hatten durch Zvjezdan Misimovic (54.) den Ausgleich auf dem Fuß, doch Miller reagierte erneut stark.

VfL-Coach Felix Magath setzte mit der Hereinnahme des vierfachen Pokal-Torschützen Edin Dzeko noch mehr auf Offensive, hätte bei einem Konter durch Freis' Großchance aber fast das 0:2 quittieren müssen.

Miller stößt mit Saglik zusammen

Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Dzeko (66.) den Ausgleich auf dem Kopf, doch Stefano Celozzi klärte auf der Linie.

Mit seiner ebenso harten wie unnötigen Attacke gegen Keeper Miller schwächte der bereits verwarnte Grafite in der Schlussphase sein Team, das durch Freis Treffer vorentscheidend in Rückstand geriet.

Costas Gegentor änderte daran nichts mehr, auch wenn beim KSC Jean-Francois Kornetzky in der Endphase noch für den verletzten Miller in das Gehäuse musste.

Miller war im Fünfmeterraum mit dem eingewechselten Wolfsburger Mahir Saglik zusammengestoßen und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz.

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