Knapper Sieg für Königsblau

Von Daniel Börlein / Thomas Ziemann
Engelaar, Kobiashvili, Farfan, Schalke, Frankfurt
© Getty

Der FC Schalke 04 hat am 5. Bundesliga-Spieltag seinen dritten Saisonsieg eingefahren. Die Knappen bezwangen Eintracht Frankfurt durch ein Eigentor von Patrick Ochs (41.) mit 1:0 (1:0).

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In der ausverkauften Veltins-Arena gelang den Schalkern ein verdienter Erfolg gegen harmlose Gäste, die auf Grund einer Roten Karte für Chris fast eine Stunde in Unterzahl agierten.

Schalke übernimmt damit zumindest vorübergehend die Tabellenführung und ist im eigenen Stadion bislang noch ohne Punktverlust und Gegentor.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Schalke gibt Orlando Engelaar sein Bundesliga-Debüt. Auch Kevin Kuranyi kann nach seiner Verletzungspause im UEFA-Cup spielen.

14.: Starker Freistoß von Jefferson Farfan! Der Peruaner zirkelt den Ball aus gut 20 Metern über die Frankfurter Mauer an die Latte. Da wäre Nikolov chancenlos gewesen.

15.: Nach einer Ecke steht Krstajic drei Meter vor dem Tor völlig frei und probiert es mit dem Rücken zum Tor mit der Hacke. Knapp am Tor vorbei.

24.: Dicke Chance für Rafinha! Nach schönem Doppelpass mit Kuranyi steht der Brasilianer am Fünfer frei, haut den Ball aber unkonzentriert aufs Tor. Kein Problem für Nikolov.

34., Rot für Chris: Nach einem nickeligen Zweikampf mit Westermann im Mittelfeld verliert der Brasilianer die Nerven und schlägt mit dem Ellbogen zu.

41., 1:0, Eigentor Ochs: Was für ein kurioses Ding. Westermann spielt Farfan den Ball am Sechzehner traumhaft in den Fuß, Ochs will mit einer Grätsche klären und erwischt so den Ball unglücklich, dass dieser unhaltbar für Nikolov über die Linie kullert.

42.: Farfan flankt Rakitic die Kugel butterweich auf den Kopf, aber Nikolov reagiert glänzend und fischt das Ding oben links aus dem Winkel. Klasse Parade!

46.: Jones kann sich am Sechzehner seelenruhig den Ball vorlegen und haut einfach mal drauf. Der Schuss geht aber knapp am rechten Pfosten vorbei.

52.: Westermann kommt vor Galindo und Nikolov an den Ball und legt quer auf Kuranyi. Der Nationalspieler trifft aber von der Strafraumgrenze das leere Tor nicht und jagt den Ball auf die Tribüne. Nicht zu fassen.

81.: Klasse Chance für Schalke! Nach dem Schuss von Kobiashvili lässt Nikolov den Ball vor die Füße von Sanchez abtropfen. Der Uruguayer nutzt die Einladung aber nicht und schießt Nikolov förmlich ab.

So lief das Spiel: Schalke von Beginn an mit mehr Ballbesitz, in der Anfangsviertelstunde aber ohne Mittel gegen aggressive und tief stehende Frankfurter. Dennoch klar überlegen. Die Eintracht selbst sorgte erst nach einer halben Stunde für Entlastungsangriffe. Als die Gäste die Partie etwas ausgeglichener gestalten konnten, leistete sich Chris seinen Aussetzer. Nur wenige Minuten später nutzten die Schalker die Überzahl zur verdienten Pausenführung.

Nach dem Wechsel taten sich die Schalker zunächst schwer, wieder den Rhythmus der ersten Halbzeit zu finden. Nach einer Stunde wurde Frankfurt dann wie beim Powerplay am eigenen Sechzehner eingeschnürt. Doch es fehlten die Ideen, den Eintracht-Abwehrriegel zu knacken und damit für klare Verhältnisse zu sorgen.

Der Star des Spiels: Schalkes rechte Seite. Rafinha und Farfan, dazu noch regelmäßig unterstützt von Westermann - das ist schon allererste Sahne. Und das geht dann so: Farfan an der Außenlinie, Westermann, entweder zentral oder in die Tiefe, sind erste Option für Rafinhas Anspiele. Dann rauscht der Brasilianer heran, Doppelpass, Flanke oder ab geht's Richtung Tor. Und alles meist in höchstem Tempo. Stark!

Die Gurke des Spiels: Chris. Der Frankfurter Defensivspezialist gilt gemeinhin nicht als Raubein. Dennoch ließ sich der Brasilianer nach 34 Minuten durch Westermanns Gefummel zu einem üblen Ellenbogen-Check hinreißen. Die völlig richtige Konsequenz: Platzverweis. Bis dahin stand es 0:0, und die Frankfurter hatten vor allem stark verteidigt und nur wenige Chancen zugelassen.

Die Lehren des Spiels: Schalker Rumpel-Fußball war gestern, was die Knappen gegen Frankfurt zumindest in der ersten Halbzeit ablieferten, war gut organisiertes und ansehnliches Offensivspiel. Die einzige Ausnahme bildete Kevin Kuranyi, der mit dem schnellen, direkten Spiel einmal mehr völlig überfordert war.

Freilich war Frankfurt nur um defensive Kompaktheit bemüht und nach gut einer halben Stunde auch noch ein Mann weniger, dennoch bewies Schalke, dass sich die Mannschaft unter Fred Rutten weiterentwickelt hat. Vor allem über die rechte Seite (siehe Star des Spiels) geht bei Schalke die Post ab.

Rumpelfußball ist aber auch heute, denn was die Schalker nach der Pause ablieferten, glich einem Rückfall in alte Zeiten.

Nach vorne fehlte es gänzlich an Ideen und Tempo. Zudem wurden die Hausherren in der Rückwärtsbewegung mit zunehmender Spieldauer nachlässig und ermöglichten den insgesamt harmlosen Gästen so die ein oder andere Konterchance.

Alle Daten und Fakten zum Spiel