VfB unter Babbel weiter top

SID
Der VfB Stuttgart ist unter Markus Babbel in der Bundesliga weiter unbesiegt
© Getty

Während Borussia Dortmund im Niemandsland der Bundesliga-Tabelle angekommen ist, träumt der VfB Stuttgart nach einer beeindruckenden Serie unter Rekord-Teamchef Markus Babbel schon von der Königsklasse.

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"Wenn die Chance auf einen Platz in der Champions League da ist, wollen wir die nutzen. Wir wollen auf jeden Fall unter die ersten Fünf, deshalb schauen wir nur nach vorne. Wir haben eine tolle Ausgangsposition und brauchen uns vor keinem zu verstecken", sagte Babbel nach dem 2:1 (1:0) gegen Dortmund selbstbewusst.

Das Wort Meisterschaft nahm der 36-Jährige zwar noch nicht in den Mund. Sieben Punkte auf Hertha BSC Berlin seien "schon eine Menge Holz". Aber gleichzeitig machte Babbel deutlich, dass er mit dem VfB hoch hinaus will: "Ich bin der Letzte, der sagt, dass ich da nicht hin will."

Neun Bundesliga-Spiele ungeschlagen

Neun Bundesliga-Spiele trägt der Nachfolger von Armin Veh nun die Verantwortung bei den Schwaben: Dabei gab es sechs Siege, bei drei Remis. So einen Lauf hatte noch nie ein Bundesliga-Coach bei den Stuttgartern. Der heutige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer blieb in seiner Zeit achtmal in Folge ungeschlagen.

Da wundert es nicht, dass VfB-Manager Horst Heldt derzeit alle Hebel in Bewegung setzt, Babbel längerfristig zu binden. Erstmals gibt es wegen der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz des früheren Nationalspielers offenbar Hoffnung. Es zeichne sich eine Lösung ab, meinte Heldt nach Gesprächen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Babbel liefert viele Argumente für eine Weiterbeschäftigung. Als Sechster liegt der VfB, zweitbeste Mannschaft der Rückrunde, nur noch drei Punkte hinter dem Zweitplatzierten.

Gomez sorgt mal wieder für die Entscheidung

Dass es gegen Dortmund in einer kampfbetonten Partie gegen einen direkten Konkurrenten um einen Platz im internationalen Geschäft zum Sieg reichte, hatten die Stuttgarter einmal mehr Torjäger Mario Gomez zu verdanken.

Mit seinem 14. Saisontor - dem siebten seit der Winterpause - gelang dem Stürmer in der 62. Minute die Entscheidung. Zuvor hatte vor 55.750 Zuschauern in der ausverkauften Arena Nelson Valdez (52.) die VfB-Führung durch Elson (10.) egalisiert.

Während sich Babbel über die Moral seiner Truppe freute ("Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie nach dem 1:1 nicht eingebrochen sind"), blieb BVB-Coach Jürgen Klopp einmal mehr in dieser Saison die Erkenntnis, "dass uns im Abschluss die letzte Konsequenz fehlt".

Weidenfeller: "Wir sind jetzt im Niemandsland"

Beim Blick auf die Tabelle sah Klopp deshalb "wenig Positives". Deutlicher wurde Torwart Roman Weidenfeller: "Wir sind jetzt im Niemandsland." Zwar war es für die Dortmunder erst die vierte Saison-Niederlage - so wenige hat kein anderes Team -, allerdings stehen auch schon zwölf Unentschieden zu Buche.

"Der VfB hatte die größeren Möglichkeiten und hat deshalb verdient gewonnen. Diesen Schuh müssen wir uns anziehen und weitermachen", lautete das nüchterne Fazit von Klopp, der mit seinem Team am kommenden Samstag in Hannover erneut vor einer Auswärtsaufgabe steht.

Personalprobleme in der Verteidigung

Stuttgart will indes bei Werder Bremen seine Serie fortsetzen - allerdings plagen Babbel erhebliche Sorgen in der Defensive. Der starke Verteidiger Georg Niedermeier zog sich einen Außenbandriss im Knöchel zu und fällt wohl drei bis vier Wochen aus. Serdar Tasci ist gelb-gesperrt.

Fraglich ist zudem, ob die verletzten Mathieu Delpierre und Ludovic Magnin wieder einsatzfähig sind. "Uns wird schon was einfallen", sagte Babbel gelassen. "Notfalls gehe ich in die Abwehr. Oder vielleicht spielt ja der Markus wieder", scherzte Gomez.

Stuttgart - Dortmund: Daten & Fakten