Magath-Elf stürzt Hamburg von der Spitze

SID
Jansen (r.) konnte sich beim 1:3 gegen Wolfsburg wie hier gegen Dejagah nur selten durchsetzen
© Getty

Angstgegner VfL Wolfsburg hat die Meister-Euphorie in Hamburg erst einmal beendet. Die Elf von Trainer Felix Magath setzte sich beim Hamburger SV mit 3:1 (2:0) durch und stürzte die Hanseaten damit wie bereits nach dem Hinspiel von der Tabellenspitze der Bundesliga, die nun wieder Hertha BSC Berlin übernommen hat.

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Die Hamburger kassierten die erste Heimniederlage in der laufenden Saison, während der VfL nach einer taktischen Glanzleistung mit dem vierten Sieg der Rückrunde seinen Ruf als bestes Rückrundenteam bestätigte.

Brasilianer Grafite mit einem Doppelpack (12. per Foulelfmeter und 25.) sowie Sturmpartner Edin Dzeko (75.) waren bei dem nicht unverdienten Sieg für die Gäste erfolgreich.

Demel mit Verdacht auf Muskelfaserriss

Für den HSV konnte Paolo Guerrero (73.) zwischenzeitlich nur verkürzen. Der Peruaner fällt nach der fünften Gelben Karte in der nächsten Auswärtspartie bei Borussia Mönchengladbach aus. Fraglich ist dann auch der Einsatz von Verteidiger Guy Demel, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste.

Vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften HSV-Arena begann die Partie mit einem Schock für die Gastgeber. Schiedsrichter Guido Winkmann entschied nach Hinweis seines Assistenten auf Foulelfmeter für die Gäste, nachdem Dennis Aogo Edin Dzeko im Strafraum am Trikot festgehalten hatte.

Grafite ließ sich im ersten Spiel nach einer Knie-Arthroskopie die Chance nicht entgehen. Der Elfmeter-Pfiff sorgte für wütende Proteste bei den Hanseaten. Premiere-Experte Franz Beckenbauer meinte sogar: "Der Schiedsrichter muss etwas gegen den HSV haben." HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer räumte allerdings ein: "Dzeko wird sich das Trikot nicht selbst ausgezogen haben."

Wölfe mit starker Leistung

Nach der Führung zeigten die Wolfsburger eine taktisch erstklassige Leistung. Sie standen exzelent gestaffelt, ließen den Hamburgern nur wenig Raum zum Angriff und waren durch Konter jederzeit gefährlich.

Außerdem hatten sie das nötige Glück auf ihrer Seite. So konnte Torwart Andre Lenz zweimal mit sensationellen Reflexen gegen Ivica Olic klären (2., 21.). In der 33. Minute strich ein missglückter Abwehrversuch von Andrea Barzagli nur Zentimeter über das eigene Tor.

In der zweiten Hälfte wechselte HSV-Trainer Martin Jol dann Torjäger Mladen Petric ein. Die Hamburger rannten nun verstärkt auf das VfL-Tor zu, klare Chancen hatten sie bis zu Guerreros Anschlusstreffer dabei allerdings kaum.

Trochowski schwach

Spielmacher Piotr Trochowski konnte gegen das von Josue glänzend organisierte Wolfsburger Mittelfeld nur wenig Akzente setzen. Mit dem erstklassig herausgespielten Konter zum 3:1 war die Partie dann so gut wie entschieden. Olic erreichte bei den engagierten aber indisponierten Hamburgern als einziger Normalform.

Die Hanseaten spielen am Mittwoch (18.45 Uhr im LIVE-TICKER) nun im Pokal-Viertelfinale gegen Wehen Wiesbaden, während der VfL im Pokal auf Werder Bremen trifft.

Bei den Wolfsburgern verdienten sich Grafite, Josue und Torwart Lenz die Bestnoten.

Hamburg - Wolfsburg: Daten & Fakten