Zwei Verlierer in Bielefeld

SID
Trotz Punkt gefrustet: Die Arminen Arthur Wichniarek (li) und Thorben Marx
© Getty

Das Abstiegsgespenst bleibt Stammgast: Beim Blick auf den Videotext fühlten sich sowohl Arminia Bielefeld als auch der VfL Bochum als Verlierer. Die Siege der Konkurrenz trafen alle Beteiligten nach einem 1:1 (0:1) im Kellerduell bis ins Mark - umgehend richteten sich beide Klubs auf einen Existenzkampf bis zur letzten Saisonminute ein.

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"Die Ergebnisse tun weh. Es könnte wieder ein Krimi werden, eine ganz enge Geschichte wie letztes Jahr", sagte Arminia-Trainer Michael Frontzeck und zeigte sich nach dem ersten Schock sogar ein wenig erleichtert:

"Angesichts der anderen Ergebnisse ist der Punkt Gold wert. Gottseidank sind wir zurückgekommen."

Während Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch vor der Pressekonferenz dennoch ein klares "Wie beschissen!" vernehmen ließ, nahm VfL-Trainer Marcel Koller den Rückschlag gelassen auf.

VfL rutscht ab

"Es ist ärgerlich, aber auch logisch, dass die anderen auch einmal gewinnen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen."

Die Einschätzung des Schweizers war völlig korrekt, denn Bochum hätte nach dem 1:0 durch Diego Klimowicz (30.) nachlegen müssen, um den Auswärtsfluch nach 287 Tagen endlich zu bannen. So kam Bielefeld durch Abwehrspieler Andre Mijatovic (83.) zum späten Ausgleich.

Drei Minuten später flog Klimowicz mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz und der VfL rutschte auf den Relegationsrang ab.

"Wir haben mehr verloren als nur einen Punkt, denn wir haben das Spiel kontrolliert", erklärte Winter-Neuzugang Klimowicz. "Ich bin sehr traurig."

Arminias Präsident Hans Hermann-Schwick trauerte ebenfalls "zwei Punkten hinterher", gab aber gleich die Devise für die Wochen der Wahrheit aus: "Wir müssen jetzt die Nerven behalten. Es wird ganz eng, aber das ist für uns längst Routine."

In der vergangenen Saison hatten sich die Ostwestfalen am letzten Spieltag gerettet. "Das war ein bisschen zuviel Spannung für uns, das müssen wir nicht wieder haben", sagte Mijatovic.

Bochum will "unabsteigbar" bleiben

Mit Siegen in den kommenden Spielen in Köln, gegen Frankfurt und beim Karlsruher SC soll der Grundstein für den Rekord-Klassenerhalt, den fünften in Serie, gelegt werden.

Dem einst "unabsteigbaren" VfL droht weiterhin der sechste Absturz in 15 Jahren.

Das 2:1 im kleinen Revierderby gegen Schalke 04 erwies sich beim Lieblingsgegner in Bielefeld, wo Bochum zuletzt in schöner Regelmäßigkeit gewonnen hatte, als Strohfeuer.

"Im Fußball werden Wünsche selten erhört"

"Noch sind es 13 Spiele, die Saison endet ja mit dem 34. Spieltag", sagte Koller - eine fade Durchhalteparole.

Was beide Teams jetzt bis Mai erwartet, sprach Schwick aus.

"Abstiegskampf, bis ganz zum Ende. Alles andere wäre wunderschön."

Roland Kentsch, Finanz-Geschäftsführer der Arminia, machte ihm wenig Hoffnung: "Im Fußball werden Wünsche selten erhört."

Bielefeld - Bochum: Daten & Fakten