Hamburg entzaubert den FC Bayern

SID
Verbissenes Spitzenspiel zwischen Hamburg und den Bayern
© Getty

Der Hamburger SV brachte Bayern München am 18. Spieltag der Bundesliga nach über vier Monaten die erste Niederlage bei und setzte sich durch das knappe 1:0 (1:0) vor Herbstmeister 1899 Hoffenheim an die Spitze der Tabelle.

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Der Hamburger SV hat Meister Bayern München entzaubert und zumindest bis Samstag wieder die Tabellenspitze in der Bundesliga übernommen.

Durch das neunte Saisontor von Mladen Petric (44.) behielten die Hanseaten im Nord-Süd-Schlager zur Rückrunden-Ouvertüre mit 1:0 (1:0) die Oberhand und setzten sich mit mit nunmehr 36 Punkten und einem Zähler vor Herbstmeister 1899 Hoffenheim (35).

Die Bayern waren drei Tage nach der 5:1-Pokal-Gala beim VfB Stuttgart vor allem in der ersten Hälfte nicht wiederzuerkennen, ließen dann beste Chancen aus und kassierten die erste Niederlage seit vier Monaten und rutschten vorerst auf den dritten Tabellenrang ab.

Erste Pleite seit Ende September

Erstmals seit dem 27. September (0:1 bei Hannover 96) ging die Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann in einem Bundesligaspiel wieder als Verlierer vom Platz. Der HSV ist indes zu Hause in
dieser Saison weiter ungeschlagen.

Vor 57.000 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Hamburger Arena markierte Petric kurz vor der Pause mit einem Abstauber das 1:0. Nachdem Bayern-Torwart Michael Rensing den
vorangegangenen Schuss von David Jarolim nach vorne hatte abprallen lassen, war der Hamburger Top-Stürmer zur Stelle und brauchte nur noch einzuköpfen.

Sehr zur Freude seines etatmäßigen Sturmpartners Ivica Olic, der das Spiel gegen seinen künftigen Arbeitgeber wegen einer Sperre von draußen verfolgen musste.

Hamburg zunächst besser

Auch ohne Olic waren die Norddeutschen von Beginn an die gefährlichere Mannschaft. Einen ersten Warnschuss gab Jonathan Pitroipa bereits nach zwei Minuten Richtung Bayern-Gehäuse ab,
verfehlte das Ziel aber deutlich.

Kurz darauf vereitelte Rensing die mögliche Führung für die Platzherren. Bei dem Schuss von Piotr Trochowski aus 18 Metern bekam der Schlussmann gerade noch die Finger an den Ball und lenkte diesen an den Pfosten (6.).

Auch in der Folgezeit blieben die Platzherren zunächst überlegen und kamen immer wieder zu aussichtsreichen Offensivaktionen. Allerdings scheiterte Paolo Guerrero im Laufduell gegen Lucio ebenso mit einer aussichtsreichen Chance wie kurz darauf Pitroipa, der gegen Philipp Lahm den Kürzeren zog.

Toni im Pech

Die beste Bayern-Chance vor der Pause hatte Luca Toni, dessen vermeintlicher Treffer in der 28. Minute jedoch wegen angeblichen Foulspiels von Schiedsrichter Knut Kircher zurückgepfiffen wurde,
sehr zum Ärger von Bayern-Ikone Franz Beckenbauer, der ein "klares Tor" sah: "Es ist nicht die Aufgabe des Linienrichters, die Fahne zu heben, sondern die des Schiedsrichters, die Situation zu sehen. Er hat die bessere Position."

Nach dem Seitenwechsel ging die Partie dann ebenso munter weiter, als Petric nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff den Pfosten traf. HSV-Idol Uwe Seeler hatte sich schon in der Halbzeitpause
beeindruckt gezeigt: "Die Mannschaft hat überhaupt keinen Respekt vor den Bayern. Das hat mir gut gefallen."

Bayern vergibt dicke Chancen

Allerdings machte der Meister im zweiten Durchgang Druck und hatte erstklassige Möglichkeiten zum Torerfolg. Zunächst fischte HSV-Keeper Frank Rost einen Kopfball von Miroslav Klose gerade noch von der Linie (48.), dann ging ein Kopfball von Toni nur hauchdünn am Tor vorbei (69.).

Der Klose (82.) schoss aus drei Metern freistehend den auf der Torlinie stehenden Jerome Boateng an.Beste Akteure beim HSV waren Torschütze Petric und Kapitän Jarolim. Im Klinsmann-Team zeichneten sich vor allem Torwart Rensing und Martin Demichelis aus.

Die Tabelle der Bundesliga