Ein Quantum Trost für Bremen

SID
Said Husejinovic (l.) debütierte im Sturm der Bremer gegen den VfL Wolfsburg
© Getty

Ende gut, aber beileibe nicht alles gut - für Werder Bremen war der 2:1 (1:1)-Sieg im Nordderby gegen den VfL Wolfsburg kaum mehr als "Ein Quantum Trost" nach einer enttäuschenden Hinserie.

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"Wir haben noch einige Möglichkeiten, aber man kann nicht zufrieden sein", sagte Sportdirektor Klaus Allofs, Trainer Thomas Schaaf übte sich in Ironie: "Wir werden das Eine oder Andere ändern müssen - besonders die Ergebnisse."

Trotz des "teuflischen" 666. Sieges in der Bundesliga-Geschichte der Hanseaten bedeuten 26 Punkte das schlechteste Zwischenergebnis der seit 1999 währenden Schaaf-Allofs-Ära.

UEFA-Cup nach Sieg wieder in Reichweite

Doch zumindest die UEFA-Pokal-Plätze sind wieder in Reichweite und Nationalspieler Torsten Frings glaubt an einen Umschwung nach der Winterpause: "Wir haben es noch selbst in der Hand und werden schwer zu schlagen sein, wenn wir wieder richtig in Form kommen."

Die dafür nötige Konstanz ließ man aber an der Weser national und auch international in den vergangenen Monaten vermissen.

Gentner trifft zur Wölfe-Führung

Und auch gegen die auswärts in dieser Spielzeit weiterhin sieglosen Niedersachsen musste ein Eigentor des Brasilianers Josue (63.) dafür herhalten, den knappen Erfolg unter Dach und Fach zu bringen.

Christian Gentner hatte die Gäste schon nach drei Minuten in Führung gebracht, für den Ausgleichstreffer sorgte Nationalspieler Per Mertesacker per Kopfball (27.).

Zumindest traten die Bremer vor 40.008 Zuschauern im Weserstadion wie schon in der Champions League gegen Inter Mailand (2:1) den Beweis an, dass es auch ohne den gesperrten Diego im Mittelfeld passabel laufen kann.

Özil ersetzt Diego

Mesut Özil dirigierte die meisten Aktionen der Gastgeber und leitete auch das Ausgleichstor ein. Auch in den ersten drei Ligaspielen 2009 wird der gebürtige Türke im Bremer Mittelfeld anstelle des Brasilianers das Zepter schwingen und sich auf diese Art und Weise möglicherweise für noch höhere Aufgaben empfehlen.

"Es ist ganz einfach: Wenn ich bei Werder gut spiele, kommt die A-Nationalmannschaft ganz von alleine", sagte der U21-Auswahlspieler.

Magath sieht keine Auswärtsschwäche

Ungeachtet der Wolfsburger Misere auf fremden Plätzen wehrte sich VfL-Coach Felix Magath nach der 100. Bundesliganiederlage seiner Trainerkarriere vehement gegen den Begriff Auswärtsschwäche.

"Davon will ich nichts wissen, wir haben uns meistens gegen starke Gegner gut verkauft", erklärte der Fußball-Lehrer.

Torschütze Gentner formulierte euphemistisch: "Wir haben eine Ergebnisschwäche in unseren Auswärtsspielen."

Wolfsburg am Mittwoch gegen AC Mailand

Während für die Platzherren nun der Winterurlaub beginnt, steht für die Wolfsburger noch der bisherige Höhepunkt der 63-jährigen Vereinsgeschichte an.

Am Mittwoch gastieren die bereits für die nächste Runde qualifizierten Wölfe im UEFA-Cup beim AC Mailand und könnten schon mit einem Unentschieden in der Lombardei die Gruppenphase als Tabellenführer abschließen.

"Man wird sehen, ob Milan diese Partie mit vollem Einsatz bestreitet und die Sache ernst nimmt. Falls das nicht der Fall sein sollte, können wir auch dort etwas erreichen", prophezeite Magath.

Denn auf internationalem Parkett konnten die Wolfsburger in dieser Saison bereits als Sieger vom Platz gehen, zuletzt in der Gruppenphase bei Sporting Braga (3:2).

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