Dortmund lässt die Big Points liegen

SID
Bundesliga, Dortmund, Bochum
© Getty

Sechs Spiele ungeschlagen, nur eine Saisonniederlage, aber schon sechs Unentschieden - davon fünf im eigenen Stadion.

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Die Fans von Borussia Dortmund rechnen hoch: Wo könnte ihre Mannschaft in der Tabelle stehen, würde sie nicht wie beim 1:1 (1:1) gegen den sportlich angeschlagenen VfL Bochum ständig in Heimspielen die Big Points verpassen?

"Wir lassen uns deshalb keinen Heimkomplex einreden", stellte Kapitän Sebastian Kehl aber klar. Zum dritten Mal in Folge gabs für die Remis-Könige der Liga vor den inzwischen ungeduldigen heimischen Anhängern nur einen Zähler (zuvor 1:1 gegen Hannover und 1:1 gegen Hertha BSC Berlin).

"Das ist verdammt ärgerlich, weil wir gerade einen guten Lauf haben. Aber das ist zu Hause zu wenig", meinte Mittelfeldspieler Florian Kringe.

Trainer Klopp mit Sorgenfalten

Selbst Trainer Jürgen Klopp legte nach dem Abpfiff seine Stirn in Sorgenfalten, versuchte jedoch das Thema kleinzuhalten: "Wenn wir immer so gespielt hätten wie heute, dann hätten wir weniger Punkte. Das Spiel ist nicht mit den Vorstellungen gegen Schalke oder Hertha zu vergleichen."

Oder anders gesagt: Die Borussia lieferte eine schwache Vorstellung, konnte in keiner Phase an dem vielversprechenden souveränen Auftritt beim 1:0 am Mittwoch zuvor in Köln anknüpfen. Man habe "schon nach fünf Minuten den roten Faden verloren", analysierte Klopp.

"Warum, das müssen wir herausfinden. Dazu haben wir ja nun eine Woche Zeit, und die wird auch notwendig sein", so der 41-Jährige.

Kehl bemängelt die Einstellung

Kehl, der nach dem Führungstor der seit nunmehr sieben Runden sieglosen Bochumer durch Thomas Zdebel (27.) und dem Ausgleich von Mohamed Zidan (44.) die größte Chance zum Siegtreffer kläglich vergab, ergänzte: "Wir dürfen nicht so arrogant sein zu glauben, dass wir schon so gut sind, um jeden Gegner an die Wand zu spielen."

Mit einer gut organisierten Abwehr, die Bochum bereits bei Bayern München ein überraschendes 3:3 bescherte, hielt es vor 71.600 Zuschauern auch die Dortmunder mit ihren stumpfen Sturmspitzen weitgehend in Schach.

Der auswärts weiter erfolglose VfL verbuchte am Ende zumindest einen verdienten Punkt, der ihn zumindest aus der Abstiegszone und seinem kritisierten Trainer Marcel Koller zu etwas ruhigeren Tagen vor dem Heimspiel am Samstag gegen Werder Bremen verhalf.

Koller zeigt sich unbeeindruckt von Kritik

"Wir hatten sogar die Möglichkeit, das 2:1 zu machen", stellte Koller treffend fest. Acht Punkte stehen für Bochum in der Tabelle, ein Punkt weniger als zum gleichen Zeitpunkt der vorigen Spielzeit. Dennoch hat es am Ende zum Klassenerhalt gereicht.

Dass er wieder einmal in die Kritik geraten ist, sieht der VfL-Coach scheinbar gelassen: "Das ist nicht das erste Mal. Ich werde weiterhin unbeirrt meine Arbeit so gut wie möglich fortsetzen."

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