Mit Diego kehrt der Erfolg zurück

SID
Rosenberg, Prödl, Mertesacker, Werder Bremen
© Getty

Ein Traumtor, ein knappes Dutzend Zuckerpässe und Kampfgeist wie selten zuvor - mit einem Diego in Bestform hat Werder Bremen seine sportliche Talfahrt stoppen und die schlechte Stimmung an der Weser schlagartig verbessern können.

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"Wir mussten unbedingt etwas tun, jeder bei uns kannte doch die Tabellensituation", sagte der Brasilianer nach seiner ganz persönlichen Gala beim 5:1 (3:0)-Triumph gegen Hertha BSC Berlin und seine dunkelbraunen Augen blitzten dabei.

Ein Ausdruck der Entschlossenheit, die ihm und seinen Teamkollegen in den vergangenen Wochen nach sechs sieglosen Pflichtspielen abhanden gekommen war. Aus dem daraus resultierenden Mittelmaß muss sich der Tabellen-Achte nun in den kommenden Spielen wieder herausarbeiten.

Werder auf steinigem Weg nach oben

Ein sehr steiniger Weg, darauf wies Werder-Sportdirektor Klaus Allofs betont nüchtern hin: "Wir müssen jetzt das Versäumte mit großem Aufwand wieder wettmachen."

Dabei wird kaum ein Kontrahent es den Hanseaten so leicht machen wie die Berliner vor 40.218 Zuschauern im Weserstadion.

"Wir waren nur ein Aufbaugegner für Bremen", räumte Hertha-Kapitän Arne Friedrich unumwunden ein. Der Nationalspieler war trotz der fünf Gegentore noch der Beste bei den Berlinern, die von ihrer Auswärtsstärke (drei Siege) rein gar nichts mit in die Hansestadt gebracht hatten.

Mit Kacars Eigentor ging es los

Mit einem Eigentor von Gojko Kacar (14.) begann der grün-weiße Torreigen, die weiteren Treffer erzielten Diego mit sehenswertem Seitfallzieher (20.), Markus Rosenberg (42.) sowie Claudio Pizarro in der 60. und 85. Minute.

Für die Gäste war lediglich Cicero per Kopfball in der 68. Minute erfolgreich. Keinen schönen Nachmittag erlebte dabei Bundesliga-Debütant Christopher Gäng im Hertha-Tor.

Gäng mit verpatztem Debüt

Der etatmäßige Regionalliga-Keeper musste Stammtorhüter Jaroslav Drobny (Wadenverletzung) vertreten, machte aber nur beim ersten Gegentor eine unglückliche Figur.

Was Werder-Trainer Thomas Schaaf seinen Schützlingen über Wochen vergeblich gepredigt hatte, wurde gegen die extrem passiven Gäste beinahe mühelos zelebriert.

Pizarro blickt nach vorn

Seine so knappe wie treffende Analyse: "Wir haben den Gegner früher gestellt und konsequenter den Abschluss gesucht." Torjäger Pizarro formulierte es ein bisschen eigenwilliger. "Wir müssen agieren und nicht verlieren", forderte der Peruaner mit Blick auf die kommenden Partien.

Schon am Dienstag muss der Vize-Meister in der Champions League gegen Panathinaikos Athen (ab 20.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV) unter Beweis stellen, dass er auch auf der internationalen Bühne die Formkrise der vergangenen Wochen hinter sich gelassen hat.

Weitere Siege sollen folgen

"Ich gehe nicht davon aus, dass der Sieg gegen Hertha nur ein Intermezzo war", erklärte Allofs, der die Bremer in der Königsklasse auch psychologisch im Aufwind sieht: "Wir sind in unserer Gruppe noch ungeschlagen und haben eine gute Ausgangsposition."

Genau die haben die Berliner nach der Schlappe in Bremen im Liga-Alltag wieder räumen müssen und Coach Lucien Favre befürchtet sogar, dass für seine Truppe die Bundesliga-Höhenluft auf Dauer doch zu dünn ist: "Ich kenne die Möglichkeiten meiner Mannschaft. Auch nach unseren Auswärtssiegen bin ich nie euphorisch gewesen."

Der 11. Spieltag im Überblick