Hoeneß will Konkurrenz "wieder weinen sehen"

Von SPOX
Hoeneß hat die eigene Nachwuchsarbeit kritisiert
© getty

Uli Hoeneß kehrte im November als Präsident des FC Bayern München zurück. An seinem 65. Geburtstag sprach der Bayern-Macher im tz-Interview unter anderem über die Nachwuchsarbeit des Rekordmeisters und sieht in diesem Bereich noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Bei Sky Sport News HD legte er kräftig nach.

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"In dieser Hinsicht müssen wir uns alle an die eigene Nase fassen, denn im Nachwuchsbereich haben wir nicht gut gearbeitet. Jetzt haben wir zwar bald unser neues Nachwuchsleistungszentrum, aber trotzdem dürfen wir nicht glauben, dass die Spieler dort von alleine zu Stars werden", analysierte Hoeneß und nahm seinen Klub noch weiter in die Pflicht: "Wir müssen hart arbeiten, um nicht nur Steine, sondern auch Beine hervorzubringen."

In der Vergangenheit verpflichtete der FC Bayern vermehrt ausländische Spieler, für den Präsidenten in gewissem Maße ein notwendiger Schritt. "Um unsere Mannschaft zu verstärken, muss man schon eine gewisse Klasse mitbringen. Die war in Deutschland eine Zeit lang leider schwierig zu finden", rechtfertigte Hoeneß das Vorgehen des Klubs, stellte jedoch auch klar: "Wir dürfen es uns jetzt nicht mehr erlauben, die nächsten fünf Jahre in der Jugendarbeit so zu gestalten wie die vergangenen fünf."

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Am Donnerstag legte Hoeneß auch gegenüber der Konkurrenz noch einmal deutlich nach. Bei Sky Sport News HD sagte er: "Es ist unsere Aufgabe, all die Freunde, die sich jetzt schon die Hände reiben, dass es endlich beim FC Bayern auch mal bergab geht, am Saisonende wieder weinen zu sehen" und fügte mit Blick auf den großen Rivalen Borussia Dortmund an: "Dortmund hatte gemeint, dieses Jahr sei ein Jahr, in dem sie dem FC Bayern richtig auf die Pelle gerückt sind. Und was ist passiert? Ich habe an Weihnachten auf die Tabelle geschaut und festgestellt, es sind wieder zwölf Punkte."

Auch vor dem starken Aufsteiger RB Leipzig um Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat Hoeneß nach eigener Aussage "gar keine Angst. Erstens ist es ja endlich, Herr Mateschitz ist ja auch schon 70. Und ob ein eventueller Nachfolger auch eine ähnliche Strategie fährt wie Herr Mateschitz, den ich schätze? Das ist eher gefährlich, dass es so abhängig von einer Person ist. Die Zukunft des FC Bayern ist da auf viel breiteren Beinen als die von RB Leipzig", sagte der 65-Jährige.

Zudem fand der nun 65-Jährige eindeutige Worte für die finanzielle Entwicklung im Profi-Fußball. ""Das ist nur noch krank. Ich kann nur hoffen, dass das eine Episode ist, wie wir sie in Amerika auch mal hatten, als Cosmos und diese Vereine meinten, sie müssten das, was andere Vereine über 50 Jahre aufgebaut haben in fünf Jahren mit ihrem Geld einreißen. Man kann nur hoffen, dass das alles nicht so wird, wie es derzeit aussieht. Eine Gefahr ist da, keine Frage. Wir müssen aufpassen, dass wir das ganze Spektakel nicht auf dem Rücken der Zuschauer austragen. Ich warne davor, auch nur einen Euro die Preise zu erhöhen", sagte er zu den aktuellen Transfersummen im chinesischen Fußball.

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