Die Mär vom Anti-Guardiola

Carlo Ancelotti übernahm das Traineramt beim FC Bayern von Pep Guardiola
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Spielphilosophie:

"Ich versuche, das hohe Niveau von Jupp Heynckes fortzusetzen. Natürlich hat jeder Trainer seine Meinung über Fußball", sagte Guardiola kurz nachdem er seine Stelle an der Säbener Straße angetreten hatte. "Wenn eine Mannschaft viel gewonnen hat, muss man wenige Änderungen tätigen. Die Mannschaft ist sehr gut. Wir wollen nichts ändern, um einfach etwas zu ändern."

Drei Jahre später klingt das sehr ähnlich. "Der Guardiola-Stil bei Bayern war wirklich gut. Ich hoffe, dass die Spieler diese Inhalte nicht vergessen. Seine Arbeit der letzten drei Jahre wird für uns in dieser Saison wichtig sein", versicherte Ancelotti am Dienstag.

Natürlich hat Guardiola den FC Bayern in den letzten Jahren stark geprägt. Den erfolgreichen Fußball, den Heynckes aufgebaut hatte, entwickelte der Katalane stetig weiter. Seine Spielphilosophie setzte sich klar durch. Unterm Strich will Ancelotti nun das gleiche.

Er "liebe es", sagt Ancelotti, "Angriffsfußball zu spielen." Dabei gebe es "kein Siegersystem", denn seine Ausrichtung sei stets die gleiche: "Normalerweise spielen wir mit zehn Stürmern. Im eigenen Ballbesitz möchte ich, dass alle Spieler angreifen. Gegen den Ball will ich zehn Verteidiger." Worte, die sinngemäß so auch schon in seiner jüngst veröffentlichten Autobiographie standen: "Regel eins: Die Mannschaft zu erfolgreichem Offensivfußball erziehen."

Dieser Leitsatz war auch der prägende Ausspruch auf Guardiolas erster Pressekonferenz beim FC Bayern. Er sagte damals: "Ich liebe es, anzugreifen. Das ist meine Idee vom Fußball." Systeme seien dagegen Nummern - nichtssagend, austauschbar. Wichtig sei es, dass alle Spieler gemeinsam angreifen und gemeinsam verteidigen, schließlich sei er ein Schüler Johan Cruyffs.

Die hohe Qualität des Ballbesitzes und die gute Organisation aus Guardiolas Fußball will Ancelotti übernehmen: "Natürlich steht Bayern für Angriffsfußball. Wir haben einige fantastische Spieler und ich hoffe, dass wir guten Offensivfußball zeigen können. Guardiola hat viel bewegt und ich möchte diesen Stil fortsetzen."

Auch die Variabilität in der Aufstellung will Ancelotti beibehalten. "Ich spiele auch manchmal mit drei Verteidigern", kündigte Ancelotti an. "Unter einem neuen Trainer ändert sich immer ein bisschen was. Aber grundsätzlich wird die Situation sicherlich ähnlich sein wie letzte Saison."