Vier Mal Bayern, zwei Mal Gladbach

Von SPOX
Die Bundesliga startete 1963 in ihre erste Saison
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Duell 6: Borussia Dortmund 1994/95 - FC Bayern 1998/99

Beste Elf BVB: Klos - Sammer - Schmidt, Cesar, Kree - Reuter, Zorc, Freund, Möller - Riedle, Chapuisat

Diese Mannschaft wird in Dortmund für immer unvergessen bleiben, fuhr sie doch den ersten Meistertitel seit 32 Jahren ein - und den ersten von vier weiteren in der Bundesliga. Unter Trainer Ottmar Hitzfeld mauserte sich der BVB zu einem herausragenden Team, welches 1993 bereits im UEFA-Cup-Finale stand. Das in den internationalen Wettbewerben eingenommene Geld wurde größtenteils in die Mannschaft gesteckt, nach und nach heuerten Top-Stars wie Matthias Sammer, Stefan Reuter, Karl-Heinz Riedle oder Andreas Möller in Dortmund an.

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Saison 1994/95 zeichnete sich ein Duell mit Werder Bremen ab. Nach einer 1:4-Heimschlappe im Derby gegen den HSV gaben die Grün-Weißen die Tabellenführung am 7. Spieltag an den BVB ab, der diese erst am 29. Spieltag aufgrund einer 1:3-Niederlage im direkten Duell wieder verlor.

So ging Bremen mit einem Zähler Vorsprung in das letzte Saisonwochenende, musste sich aber Bayern München, dem neuen Verein von Trainer Otto Rehhagel, mit 1:3 geschlagen geben. Dortmund siegte zeitgleich gegen Hamburg und holte mit einem Punkt und einer um drei Treffer besseren Tordifferenz die Schale.

An diesem knappen Vorsprung hatte Möller entscheidenden Anteil: Im Heimspiel gegen Karlsruhe am 26. Spieltag übersah Schiedsrichter Günther Habermann die wohl klarste Schwalbe aller Zeiten und schenkte der Borussia beim Zwischenstand von 0:1 in der 75. Spielminute einen Strafstoß. Michael Zorc verwandelte wie gewohnt, Sammer markierte fünf Minuten vor dem Ende das Siegtor - ohne Möllers Aktion wäre es in der Endabrechnung eng geworden...

Beste Elf Bayern: Kahn - Matthäus - Babbel, Kuffour - Basler, Effenberg, Jeremies, Lizarazu - Salihamidzic, Elber, Zickler

Die Bayern mussten sich in den 90er Jahren den Titel mit mehreren Mannschaften teilen. Mal war es Kaiserslautern, mal Werder Bremen, mal Borussia Dortmund, das den Münchnern in die Suppe spuckte. Dazu noch der Champions-League-Titel der Borussia 1997. Der FC Bayern sah seine Vormachtstellung in Deutschland gefährdet.

Als Reaktion lockten die Bayern zur Saison 1998/99 den ehemaligen Dortmunder Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld, der beim BVB nach oben zum Sportdirektor weggelobt worden war, nach München. Außerdem kehrte Stefan Effenberg von Borussia Mönchengladbach zurück. Der General und der Tiger sollten in den kommenden Jahren die sportlich prägenden Figuren des Vereins werden.

Im ersten Jahr dominierten die Bayern die Bundesliga nach Belieben. Mit 78 Punkten und 15 Zählern Vorsprung stellten die Bayern damals einen neuen Bundesliga-Rekord auf - der Titel war schon am 31. Spieltag perfekt. Franz Beckenbauer sprach von der "besten Mannschaft, die der FC Bayern je hatte".

Hitzfelds Kunst bestand darin, alle Spieler bei Laune zu halten. Es war die Geburtsstunde des Rotationsprinzips. Das machte die Bayern zu einer personell und taktisch hoch flexiblen Mannschaft, die sich meist mit Dreierkette und mit Lothar Matthäus im Wechselspiel mit Jens Jeremies als Libero vor beziehungsweise hinter der Abwehr bis kurz vors Triple spielte. Selbst die schweren Verletzungen von Giovane Elber und Bixente Lizarazu (beide Kreuzbandriss) konnten dem Team nichts anhaben.

Vom totalen Triumph trennten die Münchner die vielleicht bittersten Minuten der Vereinsgeschichte beim Champions-League-Finale gegen Manchester United in Barcelona (1:2). Dass drei Tage später auch das Pokalfinale gegen Werder Bremen verloren ging (5:6 n.E.), war eine Konsequenz des Dramas von Barcelona. Der Traum vom Triple war zerplatzt.

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