Sven Mislintat vom VfB Stuttgart: "FC Bayern oder Dortmund nicht mehr das Ende der Nahrungskette"

Von SPOX
Sven Mislintat ist Sportdirektor beim VfB Stuttgart.
© getty

Sven Mislintat sieht die Gründe für den Transferstau beim FC Bayern München auch in der finanziellen Schlagkraft, die in der Bundesliga nicht mehr so hoch ist. Außerdem erklärte der heutige Sportdirektor des VfB Stuttgart, warum er einst dem deutschen Rekordmeister absagte.

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"Für Vereine, die klassisch wirtschaften müssen, wird es immer schwieriger dagegenzuhalten", stellte Mislintat im Gespräch mit der Sport Bild fest und stimmte einer Aussage von Uli Hoeneß zu: "Man konkurriert aucht mit Staaten, nicht nur mit Vereinen."

Deshalb erkennt er eine neue Rolle für die Bundesliga: "Dortmund und Bayern sind in diesem Bereich nicht mehr das Ende der Nahrungskette. Die Realität für fast alle Vereine in der Bundesliga ist heute, dass wir für die Top-8-Klubs Europas plus einige englische Teams ausbilden."

Sven Mislintat: Bundesliga nähert sich Niederlande oder Belgien an

Entsprechend habe sich die Bundesliga eher dem Status der früheren niederländischen oder beglischen Liga angenähert: "Darüber kann man jammern - oder das Beste daraus machen: Transfers sind eine große Einnahmequelle, wenn man einen guten Job macht."

Freuen könne sich unter anderem der BVB auf große Einnahmen. Mit Jadon Sancho hätte die Borussia ein Talent mit der "Qualität wie Kylian Mbappe" im Kader, meinte Mislintat: "Er gehört in die absolute Top-Kategorie. Aufgrund seiner Qualität wird er irgendwann nicht mehr zu halten sein können."

Sven Mislintat: VfB Stuttgart könnte zweites Jahr in Liga zwei verkraften

Definitiv nicht zu halten war derweil Mislintat 2017 für den BVB. Er zog weiter zum FC Arsenal - und sagte damals dem FC Bayern ab: "Ich habe nie zu Ende darüber nachgedacht, weil es für mich emotional quasi unmöglich war, direkt von Dortmund zu Bayern zu wechseln. Es gab damals lose Gespräche, mehr aber auch nicht."

Beim VfB wagte Mislintat ab April 2019 ein neues Abenteuer, das im Sommer mit dem Abstieg in die 2. Liga einen vorzeitigen Tiefpunkt erreichte. Der Sportdirektor wies den Wiederaufstieg zwar als "klares Ziel" aus, schränkte aber ein: "Wenn wir es nicht schaffen, würden wir unsere Kraft und finanzielle Stärke nicht einbüßen."

Entsprechend würde der VfB im Kampf in der zweiten Liga nicht unbedingt "all in" gehen: "Wir können das zweite Jahr in der zweiten Liga verkraften - Bock darauf hätten wir aber nicht." Die Kaderplanung beim VfB sei derweil zu "95 bis 98 Prozent" abgeschlossen.

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