BVB-Star Axel Witsel nach dem Supercup-Erfolg: "Sogar die Bayern haben Angst vor Sancho"

Von Sascha Staat
Axel Witsel bejubelt mit Jadon Sancho den Dortmunder Sieg.
© imago images

Mit einer sehr abgeklärten Vorstellung hat sich Borussia Dortmund gegen Bayern München den Supercup gesichert. Wie schon in der Vorsaison war Axel Witsel dabei im Mittelfeld der fast fehlerfreie Taktgeber. Er kam auf eine starke Passquote von 98 Prozent und brachte 56 seiner 57 Zuspiele an den Mann.

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Nach der Partie stand der Belgier in der Mixed Zone Rede und Antwort. Dabei äußerte er sich zum Spiel selbst, zum wieder mal bärenstarken Youngster Jadon Sancho und zur Konkurrenzsituation innerhalb des Teams nach der Verpflichtung von gleich vier gestandenen Bundesliga-Profis von Spitzenformat.

Herr Witsel, welche Schlüsse ziehen Sie aus dem heutigen Spiel und dem durchaus souveränen Sieg gegen die Bayern?

Axel Witsel: Dass wir bereit sind. Ich denke, dass wir das definitiv gezeigt haben. Aber wir müssen cool und ruhig bleiben und dürfen jetzt auf gar keinen Fall abheben.

Was erwarten Sie vom Duell mit den Bayern in der kommenden Saison?

Witsel: Zunächst mal wird es eine sehr lange Saison werden und die Bayern sind am Ende immer noch die Bayern. Das heißt, dass wir uns morgen wieder an die Arbeit machen müssen. Heute dürfen wir den Abend mit der Familie genießen. Aber dann heißt es ab morgen wieder hart zu arbeiten, damit wir unsere Ziele auch erreichen können.

Axel Witsel: "Sancho ist ein kompletter Spieler"

Dabei spielt Jadon Sancho ganz sicher eine große Rolle. Er ist immer noch sehr jung, aber enorm talentiert und unglaublich schnell. Welchen Einfluss hat er auf das Spiel der Mannschaft und wie wichtig ist er in Hinblick auf die Ziele, die sich der BVB gesteckt hat?

Witsel: Jadon ist verdammt talentiert. Sogar die Abwehrspieler der Bayern haben Angst, wenn er den Ball hat. Aber das ist normal, denn Jadon hat einfach sehr viel Qualität. Er ist schnell, technisch stark und er kann sowohl selbst Tore erzielen, als auch die Mitspieler in Szene setzen. Er ist wirklich ein kompletter Spieler.

Inwiefern war das heute ein sehr gutes Zeichen in Bezug auf die Ansprüche, die Borussia Dortmund hat? Immerhin wollen Sie Meister werden und der Verein hat das offensiv kommuniziert.

Witsel: Ja, stimmt, das war ein gutes Zeichen. Aber wie ich gesagt habe, wir müssen weiter hart arbeiten. Vor dem Spiel haben wir gesagt, dass wir durchaus selbstbewusst sind. Wenn Du gegen Bayern spielst und nicht selbstbewusst bist, wie zum Beispiel im Frühjahr, dann hast Du keine Chance. Du kannst nicht gewinnen, wenn Du gegen die Bayern nicht mitspielst.

Was meinen Sie damit konkret?

Witsel: Wir müssen selbstbewusst auftreten, wenn wir den Ball haben. Aber heute waren wir auch defensiv sehr stark. Die zwei Reihen und davor die beiden Stürmer haben das sehr gut gelöst. Marco (Reus) und Paco (Alcácer) sind sehr viel gelaufen. Ich glaube, dass das heute der Schlüssel zum Sieg gewesen ist.

Axel Witsel: "Jeder muss aufpassen, dass er nicht nachlässt"

Denken Sie, der Trainerstab dreht an den richtigen Stellschrauben, wenn man eben genau auf diese Defensive schaut?

Witsel: Wir arbeiten im Training sehr intensiv daran, denn in der vergangenen Saison haben wir einfach zu viele Tore kassiert. Insbesondere bei den Standardsituationen hatten wir Probleme. Ich denke, wir haben uns da schon verbessert, weil wir eben täglich daran arbeiten. Der Trainer macht da einen sehr guten Job. Heute haben wir das gut gemacht. Wir werden alles tun, damit es am Ende auch für Titel reicht.

Inwiefern profitieren Sie davon, weitere Spieler von Format im Kader zu haben und alle härter arbeiten müssen, um auch Spielanteile zu bekommen?

Witsel: Richtig, wir sind eine relativ große Gruppe, aber auch mit viel Qualität. Deswegen muss jeder im Training Vollgas geben. Es stimmt schon, dass wir auch zwei gute Teams aufstellen können und ich denke, dass uns das in der vergangenen Saison etwas gefehlt hat.

Der Konkurrenzkampf bringt das Team also weiter?

Witsel: Er ist gut für uns alle. Jeder muss aufpassen, dass er nicht nachlässt. Aber wir bleiben so auch frischer. Manchmal, ich will nicht sagen in leichten Spielen, aber wenn man vielleicht 3:0 führt, ist es möglich, mal früher zu wechseln und einigen Spielern eine Pause zu geben. Aber es wird sich zeigen, wie es sich genau auswirkt.

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