Fragen und Antworten zu Eintracht Frankfurt: Das Ende der Büffelherde

Wer verlässt Eintracht Frankfurt noch?
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Ausverkauf? Was passiert nun bei Eintracht Frankfurt?

Zwei Drittel der "Büffelherde" im Sturm hat Fredi Bobic nun verloren. Dürfen die Fans zumindest auf einen Verbleib von Ante Rebic hoffen? Rebic, der schon im vergangenen Sommer umworben und mit einer Gehaltsaufstockung gehalten worden war, trainiert weiter mit dem Team. Der Topverdiener präsentierte sich zum Saisonstart lustlos, steigerte sich aber in den letzten Tagen.

Der 25 Jahre alte Vize-Weltmeister hat die Zeichen der Zeit natürlich erkannt. Ohne Jovic und Haller ist es fraglich, ob die Eintracht auf die vergangene Saison noch einen draufsetzen kann. Bei Rebic gilt ebenfalls: Kommt das passende Angebot auf den Tisch von Bobic geflattert, darf er gehen. Allerdings läuft sein Vertrag noch bis 2022, ein Verein müsste wohl eine Ablöse in ähnlicher Größenordnung auf den Tisch legen wie bei Haller.

Welches Wappen dieser Verein führt, das ist völlig unklar. Lange galt Atletico Madrid als Favorit, zumal dort Antoine Griezmann ersetzt werden muss. Doch Aletico hat bereits viele Millionen Euro ausgegeben, nicht zuletzt für Wunderkind Joao Felix. Auch aus Italien wurde Interesse kolportiert, etwa von Inter Mailand.

Wie auch immer der Rebic-Poker endet: Mit ihm dürfte das Abgang-Domino bei den Stars erst einmal beendet sein. Filip Kostic etwa, so vermeldet es die Frankfurter Rundschau, muss auf jeden Fall bleiben, selbst bei einem Angebot von über 40 Millionen Euro. Weitere Spieler wie Felix Wiedwald, Nicolai Müller oder Marc Stendera sollen gehen, schmerzen würde Hütter aber wohl nur ein Transfer des wechselwilligen Jetro Willems.

Die Frage für Bobic und Co. ist eher, wie man den Qualitätsverlust in der Offensive auffangen will. Dejan Joveljic soll der nächste Durchstarter werden, Rekordzugang Djibril Sow wird verletzt lange fehlen. Max Kruse und Marko Grujic hat man nicht bekommen.

Rekordzugang dürfte Sow nicht lange bleiben, jetzt wo Bobic weitere 40 bis 50 Millionen Euro ausgeben kann. Doch das hat sich international natürlich herumgesprochen: So rief Napoli für den kroatischen Mittelfeldspieler Marko Rog prompt 20 Millionen Euro auf.

Bobic könnte nun zwar mehrere Transfers in dieser Größenordnung stemmen, naheliegender ist jedoch, dass er sich weiter auf Rohdiamanten konzentriert - oder bei anderen Vereinen in Ungnade gefallene Spieler, die günstig zu bekommen sind. Nicht umsonst wurde der Name Andre Schürrle bei der SGE ins Gespräch gebracht.

Bobic muss dabei viele Bälle in der Luft halten. Da ist der nötige Ersatz für Jovic, Haller und womöglich Rebic. Da ist die Frage, ob Adi Hütter von seinem bevorzugten Spielsystem abrücken würde, oder ob die Büffel positionsgetreu ersetzt werden müssen. Rückkehrer Daichi Kamada etwa spielt eine ganz starke Vorbereitung, hat im System Hütter aber eigentlich keinen Platz. Und da sind Kevin Trapp, Sebastian Rode und Martin Hinteregger, die nach starken Saisons allesamt gekauft werden sollen.

Das Transferfenster ist noch bis zum 2. September geöffnet, doch so viel Zeit sollte sich der Vorstand Sport nicht unbedingt lassen. Schließlich sind vor der Deadline stolze zehn Pflichtspiele zu absolvieren, das Auftaktprogramm hat es in sich. "Konkurrenzfähigkeit steht über allem", betonte Bobic zuletzt. Dafür sind weitere Verstärkungen unabdingbar.