Bundesliga-Klubs beschließen DFL-Reform: Seifert wird Präsidiumssprecher

Von SID
Christian Seifert wird Sprecher des neuen DFL-Gremiums.
© getty

Die deutschen Profiklubs haben sich bei ihrer Versammlung am Dienstag im Frankfurter Vorort Neu-Isenburg auf eine moderate Strukturreform der Deutschen Fußball Liga (DFL) verständigt. Nach dem Willen der Vereine wird es künftig keinen Präsidenten mehr geben, das Präsidium soll aber unverändert aus sieben gewählten Mitgliedern der Klubs und zwei DFL-Vertretern bestehen. Sprecher des Gremiums wird DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (50).

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DFL-Präsident Reinhard Rauball hatte im September des vergangenen Jahres seinen Rückzug nach zwölf Jahren an der Spitze angekündigt. Der 72-Jährige hatte gleichzeitig eine neue Ordnung angeregt. Seitdem war die DFL auf der Suche nach einem Konsensmodell. Die neue Struktur wird bei der Versammlung am 21. August in Berlin in Kraft treten.

"Die Versammlung war ein großer Erfolg. Alle wesentlich Beschlüsse wurden einstimmig getroffen. Die Bundesliga und die 2. Liga haben große Geschlossenheit demonstriert und gezeigt, dass sie die Zukunft gemeinsam angehen möchte", sagte Rauball: "Veränderungsfähigkeit ist erforderlich. Wenn sich die Zeiten ändern, muss man sich anpassen. Das ist der Weg, um den Herausforderungen angemessen zu begegnen."

Die kommenden Aufgaben der DFL sind bereits klar. Dabei geht es in erster Linie um die Europacup-Reform und die Vergabe der Medienrechte an der Bundesliga und der 2. Liga. "Bei der Gestaltung der europäischen Wettbewerbe stehen wir keiner Reform im Wege. Wir wollen mitgestalten - aber die bisherigen Vorschläge sind nicht zielführend", äußerte Seifert: "Die nationalen Medienrechte wollen wir Ende des ersten Quartals oder zu Anfang des zweiten Quartals 2020 vergeben. Nach der Sommerpause werden wir die konstruktiven Gespräche mit dem Bundeskartellamt fortsetzen."

DFL-Boss Seifert strebt kein Amt bei FIFA und UEFA an

Mit der Strukturveränderung ist auch klar: Seifert wird den deutschen Fußball nicht in den internationalen Gremien des Weltverbands FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA) vertreten.

"Das kommt für mich nicht infrage. Die Positionen bedeuteten einen enormen zeitlichen und inhaltlichen Aufwand. Das ist mit meiner Funktion nicht vereinbar", sagte er: "Wie groß der Hebel des Einzelnen in diesen Gremien ist, sei ohnehin mal dahingestellt. Wichtig ist, dass man mit diesen Verbänden ein anständiges Verhältnis hat."

Der deutsche Fußball ist seit dem Rücktritt des früheren DFB-Präsidenten Reinhard Grindel im April nicht mehr im FIFA-Council und im UEFA-Exekutivkomitee vertreten.