Eintracht Frankfurts Gelson Fernandes erzählt von erschreckenden Rassismus-Vorfällen

Von SPOX
Eintracht Frankfurts Gelson Fernandes erzählt von rassistischen Anfeindungen gegenüber seiner Person.
© getty

Gelson Fernandes hat im Interview mit dem Schweizer Blick von rassistischen Anfeindungen ihm gegenüber erzählt. Vor allem während seiner Zeit in Verona erlebte der Mittelfeldspieler von Eintracht Frankfurt Schreckliches.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Als ich bei Chievo Verona spielte, zerkratzte man mir das Auto, schrieb "Ni**er" drauf und zerschlug die Scheibe. Und man hat mir vor die Haustür gekackt. Ich habe daraufhin meine damalige Freundin in die Schweiz in Sicherheit gebracht. Das sind Dinge, die Du als Fußballer und als Mensch nicht erleben möchtest", erzählt Fernandes.

Nach einer Saison in Italien wechselte der Schweizer nach Frankreich zu Saint-Etienne. Sechs Jahre und mehrere Stationen in Europas Top-Ligen später wechselte der heute 32-Jährige zur Eintracht. Auch in Deutschland erfuhr Fernandes Rassismus.

Gelson Fernandes fordert härteres Durchgreifen

"Nach meiner Roten Karten auf Schalke schrieb mir einer auf Instagram: 'Du bist ein Sohn von Affen. Ich hoffe, jemand beendet Deine Laufbahn. Du bist nicht wirklich ein Schweizer. Du bist ein verdammter Flüchtling. Sohn einer Affen-Schlampe!'", sagte Fernandes.

Er fordert ein härteres Durchgreifen bei rassistischen Vorfällen im Fußball: "Es sollte gleich eine Forfait-Niederlage für jenen Klub geben."

Neben Fernandes fordert auch Raheem Sterling härtere Strafen für rassistsiche Vorfälle. Ein Abzug von neun Punkten für den beteiligten Verein sowie drei Geisterspiele bei rassistischen Beleidigungen hält er für angemessen.
© getty
Neben Fernandes fordert auch Raheem Sterling härtere Strafen für rassistsiche Vorfälle. Ein Abzug von neun Punkten für den beteiligten Verein sowie drei Geisterspiele bei rassistischen Beleidigungen hält er für angemessen.

Gelson Fernandes kam als Fünfjähriger in die Schweiz

Fernandes ist auf den Kapverdischen Inseln geboren. Im Alter von fünf Jahren reiste er mit seiner Mutter in die Schweiz ein, wo sein Vater bereits einige Jahre zuvor aufschlug. "Als illegaler Immigrant. Er arbeitete in Sion für einen Bauer, hat die Kühe gemolken. Er bekam eine Arbeitsbewilligung", erzählt Fernandes.

Der Defensivspezialist hatte insgesamt 67 Spiele für die Schweizer Nationalmannschaft absolviert, ehe er nach der WM 2018 zurücktrat.

Artikel und Videos zum Thema