VfL Wolfsburg: Marco Rose als Nachfolger von Bruno Labbadia?

SID
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© getty

Der Wirbel um Bruno Labbadia trifft den VfL Wolfsburg zur Unzeit. Der im Sommer scheidende Coach könnte im Kampf um Europa zur Lame Duck werden, die parallele Suche nach einem Nachfolger sorgt für zusätzliche Unruhe.

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Jörg Schmadtke tauchte am Mittwoch erst einmal ab. Öffentlich sprechen wollte der Sportvorstand des VfL Wolfsburg nicht. Dabei gibt es nach dem für Sommer angekündigten Abschied von Noch-Trainer Bruno Labbadia reichlich offene Fragen.

Ist eine vernünftige Zusammenarbeit mit dem Coach angesichts seines Rückzugs zum Saisonende überhaupt noch möglich oder droht Labbadia im Kampf um Europa zur Lame Duck zu werden? Was ist an den Spekulationen um Salzburgs Marco Rose als Nachfolger dran? Bis wann soll der zum Saisonende vakante Trainerposten neu besetzt sein?

Zu all dem wollte sich Schmadtke zunächst nicht äußern. Er stehe "aktuell nicht zur Verfügung". Zur Pressemitteilung von Dienstagabend gäbe es "aus seiner Sicht nicht viel hinzuzufügen".

Labbadia zieht es offenbar ins Ausland

Fest steht: Der Wirbel um Labbadia trifft die Wölfe zur Unzeit. Sportlich biegt der VfL nun mit einem scheidenden Trainer auf die Zielgeraden des Rennens ums internationalen Geschäft ein. Gleichzeitig steht Schmadtke bei der Fahndung nach einem Nachfolger unter erhöhtem zeitlichen Druck, schließlich wollen die Spieler nach dem wochenlangen Hickhack um Labbadia Klarheit, wer sie ab Sommer trainiert.

Heißester Anwärter ist nach übereinstimmenden Medienberichten Ex-Mainz-Profi Rose. Der Coach des österreichischen Tabellenführers RB Salzburg wird allerdings wohl auch von 1899 Hoffenheim und Schalke 04 umworben. Der Österreicher Oliver Glasner vom Linzer ASK, im Nachbarland aktuell Zweiter hinter Salzburg, soll am Mittellandkanal ebenfalls ein Thema sein.

Und Labbadia? Den soll es laut Bild ins Ausland ziehen. Italien und China werden als mögliche Adressen genannt, aber auch zu Krisen-Klub Schalke soll es angeblich Kontakte geben.

Schmadtke zeigt sich von Labbadia überrascht

Das Klima am Mittellandkanal dürfte sich durch Labbadias Entscheidung, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, jedenfalls nicht unbedingt verbessert haben. Zwar machte der 53-Jährige dem endlosen Rätselraten um seine Zukunft in Wolfsburg am Dienstag ein Ende, indem er Team und Geschäftsführung des VfL über seinen Entschluss informierte. Doch Labbadias spontaner Alleingang wurmt die Bosse.

Der Zeitpunkt von Labbadias Entschluss habe "überrascht, da wir gerne das von beiden Seiten geplante ergebnisoffene Gespräch mit ihm geführt hätten", ließ Schmadtke sich via besagter Klubmitteilung zitieren. Dass es dazu jetzt nicht kommt, sei "schade", werde aber respektiert.

Das schwierige Verhältnis der beiden Alphatiere Schmadtke ("Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht") und Labbadia war in Wolfsburg zwar schon lange kein Geheimnis mehr. Doch den von Labbadia eingeforderten "konsequenten fachlichen Austausch zwischen den sportlichen Verantwortlichen" dürfte es im Endspurt der Saison jetzt wohl kaum noch geben.

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