Proteste gegen Montagsspiele: Fans wollten Eurosport-Studio stürmen

Von SPOX
Die Fans des 1. FC Nürnberg wollen die DFL, den DFB und Co. in der "Pfeife rauchen".
© getty

Noch bevor das Montagsspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund angepfiffen worden war, kam es nach Informationen der Bild zu einer Auseinandersetzung zwischen protestierenden Fans und dem Sicherheitspersonal vor dem Studio des übertragenden TV-Senders Eurosport.

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Dabei bezieht sich das Blatt auf ein Statement des TV-Senders. Demzufolge hätten einige Fans versucht, Protestbanner, die sich gegen die verhasste Austragung von Spielen am Montagabend richteten, am gläsernen Studio direkt hinter dem Moderator Jan Henkel und Experte Matthias Sammer zu befestigen.

Zudem soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personen und herbeigerufenen Sicherheitskräften gekommen sein. Zwei Fans hatten offenbar versucht, in das TV-Studio einzudringen und die Übertragung zu stören. Einer der Angestellten soll sich dabei leicht am Arm, Finger und Schulter verletzt haben.

BVB gegen Nürnberg: Proteste gegen Montagsspiele sorgen für Spielunterbrechungen

Nach Angaben des Blattes will der TV-Sender nun den Austausch mit der DFL suchen, um einen Weg zu finden, etwaige Zwischenfälle zu vermeiden. Bereits in der kommenden Woche steigt das nächste Montagsspiel zwischen RB Leipzig und der TSG Hoffenheim.

Auch während des Spiels zwischen Nürnberg und Dortmund sorgten die Gegner der Montagsspiele für Aufsehen durch ihre Proteste: Aus dem Nürnberger Fanblock flogen bei der Ausführung von Eckbällen immer wieder schwarz angemalte Tennisbälle auf das Spielfeld.

Schiedsrichter Harm Osmers war gezwungen die Partie mehrfach für einige Minuten zu unterbrechen. Zudem wurden mehrere Plakate mit Mittelfingern und beleidigende Banner von den Club-Anhängern gezeigt, die sich in gegen die DFL und DFB richteten.

DFL und Bundesligaklubs schaffen Montagsspiele 2020/21 wieder ab

Seit der Saison 2017/18 werden an vereinzelten Spieltagen Partien der Bundesliga am Montag ausgetragen, um Europa-League-Teilnehmern, die am Donnerstag spielen müssen, längere Erholungspausen einzuräumen. So zumindest die offizielle Erklärung der DFL.

Allerdings stößt die Einführung der Montagsspiele seit jeher auf großen Unmut bei den Fans, die ihre Wut über den fan-unfreundlichen Termin in der Vergangenheit immer wieder deutlich zum Ausdruck brachten, dabei aber meist friedlich und durchaus kreativ vorgingen.

Den Anfang machten die Fans von Eintracht Frankfurt, die zahlreiche Tennisbälle und Toilettenpapierrollen vor Beginn der zweiten Halbzeit im Spiel gegen RB Leipzig auf das Spielfeld warfen. Besonders eindrucksvoll war der Protest der BVB-Fans im Februar des vergangenen Jahres.

Beim Heimspiel gegen den FC Augsburg herrschte Stille statt Stimmung auf der sonst so lauten Südtribüne, weil tausende Fans dem Spiel fernblieben. Nur 54 300 Zuschauer sahen das triste 1:1 - beachtliche 28 000 weniger als gewohnt.

"Diese große Ablehnung habe ich in der Form nicht erwartet, da muss man ehrlich sein", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Im Zuge der vielen Proteste haben die 18 Vereine gemeinsam mit der DFL die Abschaffung der Montagsspiele zur Saison 2021/22 einstimmig beschlossen.

Bundesliga: Die terminierten Montagsspiele in der Saison 2018/19

DatumHeimAuswärts
03.12.20181. FC NürnbergBayer 04 Leverkusen
18.02.20191. FC NürnbergBorussia Dortmund
25.02.2019RB LeipzigTSG 1899 Hoffenheim
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