Bundesliga: Die wichtigsten Erkenntnisse der Transferperiode

SPOX zeigt die Erkenntnisse der Wintertransferperiode.
© getty
Cookie-Einstellungen

Kein Stürmer: Schalkes größte Baustelle bleibt

Der Matondo-Deal ist zweifelsfrei eine verheißungsvolle Investition in die Zukunft, der die mittel- und langfristige Planung der Schalker Führungsetage um Sportvorstand Christian Heidel untermauert. Trotzdem müssen sich Heidel und Co. nach dieser Transferperiode Kritik gefallen lassen.

Mit dem Wolfsburger Jeffrey Bruma holten sie zwar immerhin noch spät einen Ersatz für den zur AS Monaco abgewanderten Abwehrchef Naldo, die Großbaustelle Mittelsturm schlossen sie allerdings nicht. Unter anderem Nikola Kalinic (Atletico Madrid), Lucas Perez (West Ham United), Vincent Janssen (Tottenham Hotspur) und Stevan Jovetic (AS Monaco) waren mit den Königsblauen in Verbindung gebracht worden. Am Ende kam keiner. Zu Kalinic habe es nicht einmal Kontakt gegeben, verriet Heidel beim SpoBis im Gespräch mit SPOX und Goal.

Bleibt aus Sicht des Bundesliga-Zwölften also nur zu hoffen, dass Guido Burgstaller (Achillessehnenreizung), Steven Skrzybski (Muskelfaserriss) und Breel Embolo (Fußbruch) schnell wieder fit werden. Mit Cedric Teuchert und Mark Uth stehen Domenico Tedesco aktuell nur zwei Angreifer zur Verfügung. Franco Di Santo verließ den Verein zu Rayo Vallecano. Die Juniorenkicker Ahmed Kutucu und Haji Wright hätte der Schalker Coach noch in der Hinterhand. Ob das reicht, um noch einmal Angriff auf die europäischen Plätze zu nehmen, ist mehr als fraglich.

Die Fans erhört: Eintracht rüstet Defensive auf

In den vergangenen Jahren ging den Frankfurtern in der zweiten Saisonhälfte meistens die Luft aus. Um einem erneuten Einbruch entgegenzuwirken und der Doppelbelastung mit der Europa League zu trotzen, erledigten die Eintracht-Bosse um Sportvorstand Fredi Bobic im Januar sorgfältig ihre Hausaufgaben: Sie stärkten ihre zuletzt zur Problemzone mutierte Defensive.

Auf Sechser Sebastian Rode, der Anfang des Jahres von Borussia Dortmund auf Leihbasis zurück an den Main kehrte, folgten am Deadline Day mit den Talenten Tuta (19, FC Sao Paulo) und Almamy Toure (22, AS Monaco) sowie den beim FC Augsburg aussortierten Martin Hinteregger (26) gleich drei neue Optionen für die Vierer-Abwehrkette.

Gerade mit der halbjährigen Ausleihe des ligaerfahrenen Hinteregger kompensiert die Eintracht den Abgang des mexikanischen Innenverteidigers Carlos Salcedo zu Tigres UANL. Tuta, vornehmlich im Abwehrzentrum beheimatet, und Toure, Rechtsverteidiger, kommen als Perspektivspieler, um alteingesessenen Akteuren wie David Abraham, Marco Russ oder Timothy Chandler Konkurrenz zu machen. Notkäufe sehen anders aus.

Leihen sind im Trend

Das Risiko, mitten in der Saison verbindliche Verpflichtungen zu tätigen, ist den meisten Vereinen zu groß. Sie suchen nach kurzfristigen Lösungen und einigen sich daher oft auf Leihen von Spielern, die einen kurzfristigen Tapetenwechsel anstreben. Beispiel Rode, Beispiel Hinteregger, Beispiel Oxford - oder aber die Abgänge der BVB-Spieler Shinji Kagawa (zu Besiktas Istanbul) oder Jeremy Toljan (zu Celtic Glasgow).

In diesem Januar gingen in der Bundesliga allein 14 Leihgeschäfte (nur Zugänge) über die Bühne - zwei mehr als feste Käufe. Die 18 Bundesligisten verfügen zusammen inzwischen über 41 Leihspieler. Die meisten haben Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf in ihren Reihen (jeweils 7). Nur Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg verzichten aktuell auf Leihspieler.

Artikel und Videos zum Thema