BVB-Trainingslager in Marbella: Weder planmäßig, noch besorgniserregend

Der BVB geht als Herbstmeister in die Rückrunde der Bundesliga.
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Die Trainingsschwerpunkte

Favre hatte im vergangenen Jahr angekündigt, für die Rückrunde mindestens ein neues System einstudieren zu wollen. Im ersten halben Jahr seiner Amtszeit kristallisierte sich nach dem anfänglichen 4-3-3 das 4-2-3-1 als Dortmunds präferierte Anordnung heraus.

Der Coach dachte nun vor allem an ein System mit Dreier-/Fünferkette, doch dazu braucht es ausreichend Innenverteidiger - und die standen eben nicht zur Verfügung. Stattdessen musste Favre beim Test gegen die Fortuna wie schon im letzten Hinrundenspiel gegen Gladbach auf Julian Weigl zurückgreifen und stellte ihm U23-Youngster Amos Pieper zur Seite.

Und so setzte Favre dann vor allem auf das Spiel in engen Räumen. Aus gutem Grund, denn die Gegner des BVB hatten sich im Laufe der Hinrunde immer mehr auf Dortmunds Spielweise eingestellt, bisweilen sehr defensiv agiert und dem Offensivspiel damit Tempo und Tiefgang genommen.

Da schwer davon auszugehen ist, dass viele Gegner in der Bundesliga auch 2019 dieses Rezept anwenden werden, um gegen die Schwarzgelben etwas zu holen, lag darauf der größte Schwerpunkt in den Tagen in Marbella. Dies bestätigten auch die Spieler in den täglichen Gesprächsrunden.

"Es ist ein großes Thema für uns, auf die veränderten Herangehensweisen unserer Gegner zu reagieren", sagte Delaney. "Wir spüren, dass sich etwas verändert hat. Damit wir auch gegen diese Gegner Lösungen finden, müssen wir dazulernen und uns gewisse Dinge auf dem Platz erarbeiten."

Dort sah das so aus: Über- und Unterzahlspiel mit begrenzten Ballkontakten, Spielaufbau und Verlagerungen, direkte Duelle zwischen Abwehr und Angriff (zwei gegen zwei, vier gegen vier), das Ganze mal als große Übung mit dem gesamten Team und teils auf sechs kleine Tore, dann wieder in Kleingruppen - Favre und seine Co-Trainer Manfred Stefes sowie Edin Terzic, die den Großteil der Einheiten anleiteten, variierten die Inhalte mehrfach.

Das Ziel für die Spieler war häufig dasselbe, ganz egal, ob mit oder ohne Torabschluss trainiert wurde: aus engen Räumen mit wenigen Kontakten schnelle Lösungen zu finden und das Auge für den freien Raum zu schulen.

Die Mannschaft zog diszipliniert mit und legte großes Engagement an den Tag, doch auch der Spaß und die Lockerheit blieben nicht auf der Strecke. Nach einer Übung mussten die Unterlegenen die Gewinner zu deren Belustigung Huckepack durch Slalomstangen tragen.

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