Werders Milos Veljkovic im Interview: Wie Harry Kane mich inspiriert hat

Milos Veljkovic (l.) und Luka Jovic kennen sich aus der serbischen Nationalmannschaft.
© imago

Milos Veljkovic (23) zählt zu den Leistungsträgern bei Werder Bremen. Der in der Schweiz aufgewachsene Nationalspieler aus Serbien hat von Vereins- bis Nationalmannschaftswechseln in seiner noch jungen Karriere schon einiges erlebt. Vor seiner Zeit in Bremen spielte der Verteidiger in England, gab sein Debüt in der Premier League für Tottenham Hotspur.

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Vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern (Samstag, 15.30 Uhr im LIVETICKER) spricht der U20-Weltmeister von 2015 im exklusiven Interview mit SPOX und Goal unter anderem über seine Zeit auf der Insel, ein wichtiges Gespräch mit Spurs-Star Harry Kane und zwei serbische Überflieger.

SPOX/Goal: Herr Veljkovic, Sie sind mit Ihren 23 Jahren schon viel herumgekommen. Als Teenager wechselten Sie vom FC Basel nach London in die Jugendakademie von Tottenham Hotspur. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Ihre Zeit auf der Insel zurück?

Milos Veljkovic: Es war ein mutiger und gewagter Schritt, aber ein sehr guter und lehrreicher. Auf und neben dem Platz. Ich habe als 15-, 16-Jähriger schon in der zweiten Mannschaft von Tottenham gespielt und später mit den Profis trainiert und in der Premier League debütiert.

SPOX/Goal: Wie würden Sie den Fußball in England beschreiben?

Veljkovic: Als sehr hart und intensiv. Das Spiel in der Premier League kann ich nicht wirklich beurteilen, weil ich nur zwei Kurzeinsätze hatte, aber ich wurde später an Middlesbrough und Charlton in die zweite Liga verliehen. Dort war es körperlich noch einmal anspruchsvoller. Man musste schnelle Lösungen finden, sonst ging's hin und wieder auch auf die Knochen.

SPOX/Goal: Worin unterscheiden sich der englische und der deutsche Fußball?

Veljkovic: Es gibt auf jeden Fall einige Ähnlichkeiten. Man hat wenig Zeit am Ball, muss technisch hochwertig spielen, um zum Erfolg zu kommen. Der Unterschied ist vielleicht, dass es in England noch intensiver zugeht, dass man ein bisschen mehr laufen muss. Das kommt aber auch immer auf den jeweiligen Gegner an.

Milos Veljkovic: Luka Modric hat mich am meisten beeindruckt

SPOX/Goal: Bei den Spurs trainierten Sie mit Stars wie Gareth Bale oder Emmanuel Adebayor. Wer war für Sie der beste?

Veljkovic: Luka Modric! Seine technischen Fähigkeiten und seine Ruhe am Ball waren unglaublich. Ich habe bisher mit keinem besseren Spieler trainiert. Leider haben wir nie ein Pflichtspiel zusammen bestritten.

SPOX/Goal: Wie viel hatten Sie eigentlich mit Harry Kane zu tun?

Veljkovic: Sehr viel. Ich habe mit ihm etliche Spiele in der zweiten Mannschaft gemacht. Er war damals schon ein super Spieler mit einem hervorragenden Torinstinkt und einer starken Technik.

SPOX/Goal: Viele Trainer sagen immer, Talent allein reiche nicht. Man müsse auch hart arbeiten. War harte Arbeit Kanes Schlüssel zum Durchbruch?

Veljkovic: Auf jeden Fall. Er war ja ein paar Mal ausgeliehen und hatte nicht überall Erfolg. Aber er hat stetig an sich gearbeitet. Ich kann mich an ein gutes Gespräch mit ihm erinnern, als er an Norwich ausgeliehen war.

SPOX/Goal: Worum ging es?

Veljkovic: Er hatte sich einen Fußbruch zugezogen und fiel länger aus. Dann sagte er zu mir, er werde in der Reha seinen Lebensstil verändern. Für seinen Traum vom Profifußball stellte er seine Ernährung und sein Training komplett um. Das zahlte sich aus. Nach diesem Gespräch habe ich das ebenfalls versucht. Zudem habe ich über die Jahre gelernt, dass man auf die Fitnesstrainer hören muss. Man darf nicht zu viel machen, sonst läuft man Gefahr, sich schneller zu verletzen.

Milos Veljkovic über Fast Food in der Spurs-Jugend

SPOX/Goal: Fällt es Ihnen als Profi eigentlich schwer, auf einen Burger oder eine Pizza zu verzichten?

Veljkovic: Grundsätzlich nicht. Man hat ja auch ein Ziel vor Augen, man will jedes Wochenende so gut wie möglich spielen. Im Sommerurlaub lässt man sich vielleicht ein bisschen gehen, aber da kann und darf man auch mehr essen. (lacht)

SPOX/Goal: Gibt oder gab es in Ihrer Laufbahn Kollegen, die nicht auf Fast Food verzichten konnten?

Veljkovic: In der Jugend bei Tottenham sind einige nach den Spielen zu McDonalds oder haben Donuts gegessen. Das waren aber eher Ausnahmen. Mit 16 oder 17 ist es auch nicht so schlimm, wenn man sich hin und wieder etwas weniger Gesundes gönnt. Letztlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Man muss auf sich und seinen Körper achten. Ich zum Beispiel esse lieber zu Hause als im Restaurant.

Die Leistungsdaten von Milos Veljkovic

VereinSpieleToreVorlagenGelbe KartenPlatzverweise
Tottenham Hotspur U2353265-
Tottenham Hotspur3----
Charlton Athletic3----
FC Middlesbrough4----
Werder Bremen II8--3-
Werder Bremen773-91
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