Sammer kritisiert VfB Stuttgart nach 0:3 gegen Frankfurt: "Taktisch eine Katastrophe"

Von SPOX
Der VfB Stuttgart verlor gegen Eintracht Frankfurt mit 0:3.
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Matthias Sammer hat den VfB Stuttgart nach der erneuten Niederlage gegen Eintracht Frankfurt scharf kritisiert. Der externe Berater des BVB zeigte sich in seiner Analyse bei Eurosport sprachlos ob des desolaten Abwehrverhaltens der Schwaben: "Das ist taktisch eine Katastrophe! Das ist Wahnsinn."

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Trotz des guten Starts des Tabellenletzten bezeichnete Sammer die Leistung der Mannschaft als "einfach nur trostlos". "Der VfB hatte mehr Möglichkeiten als in allen Spielen zuvor, sie haben wieder die erste Chance - es gibt im Leben eine ganz einfache Regel: Wenn Du dich irgendwann nicht belohnst, bist Du selbst schuld."

Mario Gomez vergab nach neun Minuten die Chance zum 1:0 für Stuttgart, als er aus rund fünf Metern frei zum Kopfball kam und den Ball neben das Tor setzte.

Matthias Sammer kritisiert Abwehrverhalten des VfB Stuttgart

Vielmehr störte Sammer jedoch die Defensivarbeit der Stuttgarter. Vor dem 0:1 durch Sebastian Haller (11.) sei "eine Kette an Fehlern in den Zweikämpfen" abgelaufen. Sammer stellte bisweilen die Bundesliga-Tauglichkeit des VfB in Frage.

Auch die Konstellation vor dem 0:2 durch Ante Rebic sei "abenteuerlich" gewesen. Der Kroate kam nach einem nahezu geklärten Angriff der SGE ebenso wie sein Vorbereiter Luka Jovic ungestört an den Ball. "Da kann ich ja noch einen Espresso trinken und ein Stück Erdbeerkuchen essen - das darf einfach nicht passieren", erklärte Sammer.

Matthias Sammer war zwischen 1990 und 1992 selbst Spieler des VfB Stuttgart.
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Matthias Sammer war zwischen 1990 und 1992 selbst Spieler des VfB Stuttgart.

VfB Stuttgart muss auf Pablo Maffeo und Berkay Özcan verzichten

Markus Weinzierl startete mit drei Niederlagen in seine Amtszeit beim VfB. Das ist Negativrekord in der Geschichte des Vereins. Am kommenden Wochenende gastiert Stuttgart beim 1. FC Nürnberg, ehe es in die Länderspielpause geht.

Neben der 0:3-Pleite musste Stuttgart auch personell Rückschläge hinnehmen. Pablo Maffeo und Berkay Özcan verletzten sich beide am Sprunggelenk. Özcan zog sich einen Riss des vorderen Syndesmosebandes im Sprunggelenk zu. Für ihn ist die Hinrunde beendet.

Maffeo zog sich einen Außenbandteilriss im rechten Sprunggelenk zu, laut Angabe des VfB bestehe aber die Möglichkeit, dass er beim Spiel gegen den Club dabei sein kann. Daniel Didavi und Anastasios Donis werden wohl nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen.

VfB Stuttgarts Restprogramm vor der Winterpause

SpieltagDatumHeim/AuswärtsGegner
1110. NovemberANürnberg
1223. NovemberALeverkusen
1301. DezemberHAugsburg
1409. DezemberAGladbach
1515. DezemberHHertha BSC
1618. DezemberAWolfsburg
1722. DezemberHSchalke

Michael Reschke: "Eine Phase, die mich extrem belastet"

Reschke, der zuletzt stellvertretend für das Formtief des VfB in der Kritik stand, mahnte in dieser sportlichen Misere vor Störfeuern. Gleichzeitig ging er mit der Mannschaft jedoch hart ins Gericht. Der VfB habe sich gegen Frankfurt "über weite Strecken nicht bundesligareif" gezeigt und habe körperliche Defizite offenbart: "Wir waren fast in allen Spielen läuferisch unterlegen."

Der VfB erlebe "eine Phase, die Bauchschmerzen macht und, das muss ich zugeben, mich extrem belastet", sagte Reschke. Der Sportdirektor ist dennoch davon überzeugt, dass die Qualität des Kaders für den Klassenerhalt reichen werde.

Reschke erfuhr nach der Kritik von Aufsichtsrat Guido Buchwald, der ihm verfehlte Personalpolitik vorwarf, Rückendeckung von Buchwalds Aufsichtsratskollege Hermann Ohlicher. "Obwohl die Mannschaft es bislang auf dem Platz auch aufgrund von großen Verletzungsproblemen noch nicht umsetzen kann, bin ich nach wie vor von Michael Reschkes Arbeit in jeder Hinsicht überzeugt", sagte Ohlicher gegenüber Stuttgarter Medien.

Buchwald hingegen betonte, dass er zu "dem stehe, was ich gesagt habe". Lediglich der Zeitpunkt seiner Kritik vor dem wichtigen Spiel gegen Frankfurt sei "unglücklich gewesen". Laut VfB-Präsident muss sich Buchwald für sein forsches Auftreten in der Öffentlichkeit bei der nächsten Aufsichtsratssitzung im Dezember verantworten.

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