Es sei "schwierig, international mitzuhalten", sagte Nagelsmann gegenüber dem Klubmagazin der TSG. "Ein 25-Jähriger, der bei Manchester United gespielt hat, lacht über die Angebote von Bayern München, weil er das Münchner Jahresgehalt in England in einem halben Jahr verdient."
Es brauche deshalb eine Rückbesinnung zur Nachwuchsförderung, wie der 31-Jährige fordert: "Wir müssen den Weg, den die Bundesliga mit den Nachwuchsleistungszentren einst beschritten hat, wiederfinden. Da haben wir wohl etwas nachgelassen. Wir müssen noch früher und besser scouten, die Klubs brauchen Trainer, die junge Spieler auch einsetzen. Das ist das Finanzierungsmodell, das die Bundesliga hat. Bei den Transferausgaben dagegen wird es sehr schwer möglich sein, mitzuhalten."
Den aktuellen Umgang mit Nachwuchstalenten sieht der Übungsleiter der Kraichgauer kritisch: "Junge Spieler immer eine Altersstufe höher zu ziehen, weil sie besonders viel Talent haben, macht sie am Ende eben nicht besser. Ein guter U16-Spieler wird in einer U19, obwohl er vielleicht der Beste ist, kleingehalten und muss die Bälle tragen. Er wird sich nicht entwickeln, weil er persönlich nicht frei ist und sich immer anpassen muss. Die Entwicklung, dass Spieler mit 19 Jahren schon Weltstars sein müssen, bringt keine Topspieler, sondern Mannschaftsdiener hervor. So lernen sie nicht, eine Mannschaft zu führen."