FC Schalke 04 und seine Transfers in der Analyse: Abschluss vor dem Startschuss

Von Christian Schmidt
Domenico Tedesco zeigt den Spielern, wo es langgeht.
© getty
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Mittelfeld: Neues Duo als Ersatz für Meyer/Goretzka

  • Zugänge: Omar Mascarell (für zehn Millionen von Real Madrid), Suat Serdar (für elf Millionen vom FSV Mainz 05), Johannes Geis (Leih-Ende)
  • Abgänge: Leon Goretzka (ablösefrei zum FC Bayern), Max Meyer (ablösefrei, Ziel unbekannt)
  • mögliche Abgänge: Johannes Geis

Mit den ablösefreien Abgängen von Leon Goretzka und Max Meyer hatte Schalke im Mittelfeldzentrum den größten Aderlass zu verkraften, welcher durch die Verpflichtungen von Omar Mascarell und Suat Serdar aufgefangen werden soll.

Vor allem mit dem Zugang des Ex-Frankfurters setzte Heidel ein echtes Ausrufezeichen und drehte einigen namhaften Konkurrenten eine lange Nase.

Zugute kam Schalke sicherlich, dass Real Madrid die Transferrechte an dem ballsicheren Spanier innehatte und Mascarell für deutlich unter dem Marktwert liegende zehn Millionen Euro veräußerte. Eine Summe, bei der Frankfurts Fredi Bobic angesichts Mascarells exponierten Stellenwert im Frankfurter Spiel wohl nicht einmal mit der Wimper gezuckt hätte.

Mascarell ist als neuer Fixpunkt und Herzstück des Schalker Spiels vorgesehen und dürfte in die Fußstapfen von Meyer treten, der vor seiner Degradierung aufgrund des Vertragsstreits aus der defensiven Mittelfeldzentrale heraus das königsblaue Aufbauspiel lenkte. Noch mehr als Meyer nach dessen Umschulung weiß Mascarell sich zudem im defensiven Zweikampf zu behaupten und kann dem Gegner auf dem Weg in den königsblauen Strafraum auch mal unsanft ein Stop-Schild setzen.

Aus seiner Frankfurter Zeit sind Mascarell zudem die beiden ihm zugedachten Rollen als alleiniger Sechser im 3-3-2-2 oder mit einem offensiveren Partner auf der Doppelsechs im 3-4-3 bestens vertraut.

Noch eine Million mehr als den Ex-Frankfurter ließ sich Schalke die Dienste von Suat Serdar kosten, der mit elf Millionen Euro bislang der kostspieligste Neuzugang des Sommers ist. Wie bei Sane zog S04 auch bei dem U21-Nationalspieler die Ausstiegsklausel, wobei Heidel hier sicherlich auch von seiner eigenen Mainzer Vergangenheit profitierte.

Anders als bei Sane oder Mascarell, die beide als sofortige Leistungsträger vorgesehen sind, wird Serdar angesichts seiner 21 Jahre zunächst eine gewisse Eingewöhnungszeit eingestanden. "Er ist ein junger Spieler, wo wir glauben, wo Domenico glaubt, dass der noch lange nicht da ist, wo er hinkommen kann", stellte Heidel die Entwicklungsmöglichkeit Serdars als entscheidendes Kriterium für den Transfer heraus. Tedesco werde den Spieler besser machen und entwickeln, ist sich Heidel sicher.

Gegen Southampton deutete Serdar an der Seite von Mascarell gleich an, dass die Eingewöhnungszeit kürzer als gedacht ausfallen könnte und erntete vom Trainer ein Extralob. Realistisch betrachtet wird Serdar indes, ähnlich wie der abgewanderte Goretzka zu seiner Anfangszeit bei S04, erst mit der Zeit in eine tragende Rolle im königsblauen Mittelfeld hineinwachsen müssen.

Hinter dem wohl gesetzten Nabil Bentaleb werden die Vereinsverantwortlichen aber ähnlich wie auch beim 19-jährigen Weston McKennie beim Mainzer Neuzugang die notwendige Geduld mitbringen.

Schalkes Mittelfeldspieler zum Vorbereitungsstart

Spielerim Verein seitVertrag bis
Nabil Bentaleb2017/18Juni 2021
Omas Mascarell2018/19Juni 2022
Johannes Geis2015/16Juni 2019
Suat Serdar2018/19Juni 2022
Weston McKennie2017/18Juni 2022
Daniel Caliguiri2016/17Juni 2020
Alessandro Schöpf2015/16Juni 2021
Amine Harit2017/18Juni 2021

Unklar erscheint dagegen, wie viel Geduld Johannes Geis noch entgegengebracht wird, der von seiner Leihe zum FC Sevilla zurückgekehrt ist. Im Gegensatz zu Höwedes darf sich Geis aber im chinesischen Trainingslager beweisen und scheint den Konkurrenzkampf annehmen zu wollen.

Sowohl ein Verbleib als Rotationsspieler in der dünn besetzten Mittelfeldzentrale als auch ein endgültiger Wechsel des Ex-Mainzers bis Ende August scheinen denkbar.