Videobeweis in der Halbzeit in Mainz: SC Freiburg verzichtet auf Einspruch

Von SPOX
Schiedsrichter Gudio Winkmann sorgte bei den Freiburgern für Unverständnis.
© getty

Der SC Freiburg wird nach der umstrittenen Elfmeterentscheidung per Videobeweis im Montagsspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (0:2) auf einen Einspruch verzichten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In einer Stellungnahme auf der Homepage des Klubs heißt es, das man "nach reiflicher Überlegung" dafür entschieden habe, "keinen Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen, um die volle Konzentration auf die kommenden wichtigen Spiele richten zu können."

Der Sport-Club ist nach der Niederlage in Mainz auf Relegationsplatz 16 abgerutscht und trifft an den kommenden beiden Spieltagen auf die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Hamburg und Köln.

Das Restprogramm des SC Freiburg

SpieltagHeim/AuswärtsDatumAnstoßGegner
31Auswärts21.04.15.30 UhrHamburg
32Heim28.04.15.30 UhrKöln
33Auswärts05.05.15.30 UhrM'gladbach
34Heim12.05.15.30 UhrAugsburg

SC Freiburg sieht Entscheidung nicht im "Sinne des Fußballs"

Die Freiburger brachten aber auch ihren Ärger über die Entscheidung, den Handelfmeter nach Ende der ersten Halbzeit noch zu geben, zum Ausdruck.

"Die Art und Weise, wie am Montag per Videoassistent (VA) ins Spiel eingegriffen wurde, war extrem unglücklich. Dass Spieler einer Mannschaft nach dem Halbzeitpfiff aus der Kabine wieder aufs Spiel zurück beordert werden kann nicht im Sinne des Fußballs sein", hieß es in der Stellungnahme.

SC Freiburg kritisiert den DFB

Der rechtliche Rahmen der Entscheidung sei zudem "unpräzise, intransparent und in Teilen unbekannt". Der SC Freiburg sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf: "Die Bundesliga darf kein Experimentierfeld sein, der Einsatz des VA und seine Rahmenbedingungen kein rechtsfreier Raum."

Darüber hinaus hält der Klub die Erläuterungen des DFB in diesem Zusammenhang für unzureichend: "Gerade mit dem zeitlichen Abstand von einem Tag hätten wir uns diesbezüglich eine transparente, präzise und damit nachvollziehbare Erläuterung des DFB gewünscht."

Die Stellungnahme des SC Freiburg im Wortlaut

Die Art und Weise, wie am Montag per Videoassistent (VA) ins Spiel eingegriffen wurde, war extrem unglücklich. Dass Spieler einer Mannschaft nach dem Halbzeitpfiff aus der Kabine wieder aufs Spiel zurück beordert werden kann nicht im Sinne des Fußballs sein.

In der intensiven und ausführlichen Nachbetrachtung fällt auf, dass der rechtliche Rahmen der Entscheidung unpräzise, intransparent und in Teilen unbekannt ist. Da es sich beim Einsatz des VA um eine Testphase handelt und auch das IFAB (International Football Association Board) erst in Kürze die Regelungen zum VA explizit zum Bestandteil der Fußballregeln machen will, ist äußerst fraglich, ob unter den gegebenen Umständen von einem zum Einspruch berechtigenden Regelverstoß ausgegangen werden kann. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf: Die Bundesliga darf kein Experimentierfeld sein, der Einsatz des VA und seine Rahmenbedingungen kein rechtsfreier Raum.

Wichtig für die Bewertung der Szene ist der Zeitpunkt des Eingreifens des VA. Hier ist vorgesehen, dass der Schiedsrichter bei der Intervention noch auf dem Feld sein muss. Der DFB hat am Dienstag initiativ erklärt, dass dies in Mainz der Fall war. Die Fernsehbilder sind hiermit nicht in Einklang zu bringen. Die Bilder verdeutlichen vielmehr, dass Herr Winkmann die Intervention erst wahrgenommen hat, nachdem er das Spielfeld verlassen hat. Gerade mit dem zeitlichen Abstand von einem Tag hätten wir uns diesbezüglich eine transparente, präzise und damit nachvollziehbare Erläuterung des DFB gewünscht.

Nach reiflicher Überlegung hat sich der SC Freiburg dazu entschieden, keinen Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen, um die volle Konzentration auf die kommenden wichtigen Spiele richten zu können.

Artikel und Videos zum Thema