Marco Richters Startelf-Debüt für Augsburg: Kein Siebener-Pack, aber gute Werbung

Von SPOX
Marco Richter feierte gegen Hannover 96 sein Startelf-Debüt.
© getty

Im Winter wäre er fast weg gewesen, weil er spielen wollte - gegen Hannover 96 feierte Marco Richter nun ein starkes Startelfdebüt für den FC Augsburg.

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Am 30. Juli 2016 katapultierte sich Marco Richter, damals 18 Jahre alt und Spieler bei der zweiten Mannschaft des FC Augsburg, in die Schlagzeilen der deutschen Sportmedien. Die Fuggerstädter hatten mit 12:0 gegen Seligenporten gewonnen, Richter traf an diesem denkwürdigen Spieltag ganze sieben Mal.

Ein gutes Jahr später, am 8. Spieltag der laufenden Saison, feierte der Promi der FCA-Reserve sein Bundesligadebüt, drei Minuten durfte Richter gegen Hoffenheim ran. Es sollte der Startschuss sein für Richters Karriere bei seinem Heimatverein - wenn auch ein verzögerter.

Marco Richter: Debüt für Augsburg gegen Hoffenheim

In der Hinrunde kam der Offensivspieler nämlich nicht mehr zum Einsatz, stand nur noch einmal im Kader. Richter wollte den FC Augsburg eigentlich verlassen, nicht permanent, sondern auf Leihbasis - Spielpraxis sammeln in der 2. Liga. Mit Jahn Regensburg war sich Richter in der Winterpause schon einig, die Klubs konnten sich aber nicht über einen Wechsel verständigen.

Denn: Augsburg gab lieber Dong-Won Ji nach Darmstadt ab und behielt Richter. Zum Glück, aus Sicht von Verein und Spieler. Der kickte am 21. Spieltag gegen Frankfurt in der Schlussphase für 20 Minuten und erzielte da sogar sein erstes Bundesligator. "Da kriegt man glasige Augen", sagte Trainer Manuel Baum damals, "wenn man weiß, wo er herkommt".

Schon als kleiner Knirps wollte ihn der FC Bayern München, wo er von der U8 an seine Fußballschuhe schnürte. Seine Eltern fuhren Sohn Marco beinahe jeden Tag an die Säbener Straße. Auch der FC Augsburg wollte ihn schon damals holen - und bekam ihn schließlich Jahre später. "Ich habe in jeder Jugendmannschaft bei Bayern meine Tore gemacht, aber in der U14 wurden meine Einsatzzeiten immer weniger", sagte Richter in der Augsburger Allgemeinen. "Am Ende haben wir uns dann gefragt, ob sich der ganze Aufwand mit dem täglichen Pendeln wirklich lohnt, wenn ich nicht mehr spiele."

Die Antwort auf die Frage: Nein. Richter wechselte zum FC Augsburg, durchlief dort nun die Jugendmannschaften und erhielt vor einem Jahr schließlich einen Profivertrag. "Es gab auch andere Anfragen, aber ich habe mich schnell für den FCA entschieden", erzählt der heute 20-Jährige.

Marco Richter überzeugt gegen Hannover 96

Bei Augsburgs 3:1-Sieg in Hannover spielte Richter bei seinem vierten Einsatz in der Bundesliga das erste Mal von Beginn an. Es war durchaus Eigenwerbung, die Richter in Niedersachsen ablieferte.

Wenngleich Caiuby und Doppeltorschütze Michael Gregoritsch die gefeierten Matchwinner bei den Fuggerstädtern waren, machte Richter, der eigentlich im Zentrum zuhause ist, rechts im Mittelfeld bis zu seiner Auswechslung in Minute 77 eine gute Figur.

Richter war im Spiel gegen den Ball Teil der offensiven Dreierreihe und verteidigte diszipliniert - seine sechs Ballgewinne waren beim FCA geteilter Höchstwert. Beinahe die Hälfte aller Angriffe rollten über seine rechte Seite, der umtriebige Richter zog zudem mit 20 die meisten Sprints der Augsburger an.

Zugegeben, das sind weder sieben Tore, noch wird Richters Startelf-Debüt für bundesweite Schlagzeilen sorgen. Starke Argumente, ihn in Zukunft öfter aufzustellen, waren es aber allemal.

Marco Richters Leistungsdaten der vergangenen vier Jahre

SaisonLigaSpieleToreVorlagen
17/18Bundesliga41-
17/18Regionalliga Bayern1491
16/17Regionalliga Bayern27244
15/16Regionalliga Bayern187-
14/15Regionalliga Bayern11-
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