BVB vor grundlegendem Neuanfang: Aki Watzkes Kreuzweg

Von Andreas Lehner
Trainer und Spieler ratlos: Wer von ihnen wird nächste Saison noch beim BVB sein?
© getty

Der BVB sorgte vor dem Spiel beim FC Bayern München mit der Rückkehr von Matthias Sammer und dem Grundsatz-Interview von Hans-Joachim Watzke für positive Schlagzeilen. Auf dem Platz wurde dann deutlich, wie groß die Aufgabe für die Führungsfiguren der Dortmunder ist. Ein Kommentar von SPOX-Fußballchef Andreas Lehner.

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Es ist noch nicht lange her, da hatte Fußball-Deutschland Angst vor spanischen Verhältnissen. Der FC Bayern und Borussia Dortmund waren mit ihren unterschiedlichen Philosophien das Maß der Dinge in der Liga, mit ihrer Spielweise state of the art und dem Rest der Liga entwachsen.

Mit dem 0:6 in München ist endgültig klar: Der BVB ist sportlich in dieser Saison auf das Maß eines ganz normalen Bundesligisten geschrumpft. Das Auftreten auf dem Platz, die Aussagen in den Interviews danach und natürlich auch das nackte Resultat zeigen, dass sich Dortmund eher mit Teams wie Frankfurt, Hoffenheim oder Leverkusen messen kann als mit dem FC Bayern. Der ist an der Spitze des deutschen Fußballs momentan ganz alleine.

Das ist jetzt keine ganz neue Erkenntnis, aber da BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in einem Grundsatz-Interview mit der WAZ seinen Plan skizzierte, wie er mit seinem Verein wieder näher an den FC Bayern heranrücken will, doch eine nähere Betrachtung wert.

Das Restprogramm des BVB

SpieltagDatumUhrzeitGegner
29So., 08.04.201815.30 UhrVfB Stuttgart (H)
30So., 15.04.201815.30 UhrFC Schalke 04 (A)
31Sa., 21.04.201818.30 UhrBayer Leverkusen (H)
32So., 29.04.201818 UhrWerder Bremen (A)
33Sa., 05.05.201815.30 Uhr1. FSV Mainz 05 (H)
34Sa., 12.05.201815.30 UhrTSG Hoffenheim (A)

BVB: Neue Spieler, neuer Trainer, neues Spielkonzept

Watzke hat seine Strategie als durchaus ambitioniert beschrieben und einen langen Weg zurück angekündigt. Passend zu Ostern könnte man sagen, der BVB-Boss wird in den nächsten Jahren einen Kreuzweg antreten müssen, um sich wieder mit dem FC Bayern messen zu können.

Es lässt sich jetzt schon sagen, dass es Rück- bzw. Niederschläge geben wird: Der BVB braucht einen totalen Neuaufbau.

Mit der Personalie Matthias Sammer hat sich der Klub aber die womöglich größte Fußballkompetenz ins Haus geholt, ein Wunderheiler ist er aber auch nicht - schon gar nicht in der Funktion als externer Berater. Der neue Zuarbeiter von Michael Zorc, der voraussichtlich Sebastian Kehl heißen wird, wird im täglichen Arbeiten mit der Mannschaft eine wichtigere Rolle einnehmen.

Der BVB steht vor grundlegenden Entscheidungen. Dazu gehört ein beträchtlicher Kaderumbau, eine neue Mentalität, ein Trainer mit einer langfristigen Aufgabe und neuem Spielkonzept. Diese vier Aspekte müssen kombiniert werden und dann auch harmonieren. Dass dies aktuell nicht der Fall ist, hat der aktuelle Trainer Peter Stöger durchklingen lassen. Es konnte aber auch jeder in den 90 Minuten zuvor sehen.

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