Stöger über seinen schnellen Einstieg beim BVB: "Ich habe die Kurzfristigkeit hinterfragt"

Von SPOX
Peter Stöger hat Verständnis für seine Kritiker.
© getty

Peter Stöger hat Verständnis für diejenigen geäußert, die seinen Einstieg als Trainer bei Borussia Dortmund nur eine Woche nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln kritisiert haben.

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"Ich verstehe ja, dass man die Kurzfristigkeit hinterfragt. Habe ich ja selbst. Aber ich bin entlassen worden", erklärte Stöger im Interview mit dem Express. Die Kölner hätten die Möglichkeit gehabt, "das bis zum Winter mit uns zu machen. Oder bis zum Sommer. Aber das alles wollten sie nicht mehr. Ich wollte nur Klarheit, kein Geeiere von Woche zu Woche."

Dass der Verein nach dem 2:2 gegen den FC Schalke 04 seine Entscheidung, Stöger zu entlassen, noch einmal überdenken wollte, dementierte dieser: "Ihnen war womöglich schon klar, dass es in der Kommunikation schwieriger werden würde. Aber die Spieler waren informiert, Stefan Ruthenbeck hatte es bereits kommuniziert, im Express stand es am Sonntagmorgen schon. Ich kann mich jetzt gerne noch entschuldigen, dass wir auf Schalke 2:2 gespielt haben, aber ich glaube, dass das auch ein Ergebnis der Klarheit war, die wir dann irgendwann gefunden hatten."

Stöger ist mit Wehrle im Reinen

Nach der Trennung sei er mit Geschäftsführer Alexander Wehrle im Reinen: "Wir haben bis zuletzt versucht, alle Ressourcen zu nutzen. Dass das Ergebnis mit drei Punkten aus 14 Spielen zu wenig war, darüber brauchen wir nicht zu reden."

Darüber hinaus bestritt Stöger auch die Gerüchte, dass es eine vereinsinterne Überlegung gewesen sei, ihn zum Sportdirektor zu machen: "Konkret wollte man das wohl nicht. Dass ich die Position aus Wien kenne und das eine Option gewesen wäre, um Alex Wehrle zu entlasten, mag sein. Aber das war wohl nicht mehrheitsfähig im Vorstand."

Verschiedene Gründe für den Niedergang des 1. FC Köln

Im Rückblick sieht Stöger verschiedene Gründe für den Niedergang des Vorjahresfünften im Herbst: "Wir haben sicher nicht die richtigen Transferentscheidungen getroffen, nach dem Modeste-Abgang nicht die Varianten gefunden, um Tore zu schießen. Wir hatten nicht mehr annähernd das Glück wie im Vorjahr." Darüber hinaus seien unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und möglicherweise Abnutzungserscheidungen dazugekommen.

Zudem seien die vielen Verletzungen ein Grund gewesen, "deren Gründe Armin Veh ja ausführlich erklärt hat".

Vehs Vorwürfe treffen Stöger nicht

Die Vorwürfe des neuen Sport-Geschäftsführers Armin Veh treffen Stöger nach eigener Aussage nicht: "Er hat jetzt seine Funktion, die glaubt er so ausfüllen zu müssen. Dann ist das so. Wenn alles so sein sollte, wie er es sagt, dann habe ich mich bekanntlich schon dafür entschuldigt. Aber ich muss auch nicht alles als richtig nehmen, was gesagt wird."

Auch auf Stefan Ruthenbeck ist der Österreicher nicht sauer, dass dieser die Entlassung von Stöger zu früh an die Öffentlichkeit kommuniziert hatte: "Ich werde ihm im Stadion ganz normal gegenübertreten. Ob das jetzt ideal war, dass er mein Aus vermeldet hat, bevor wir auf Schalke spielen? Vermutlich nicht. Aber irgendwer wird es ihm auch gesagt haben. Von daher: Er braucht mir nichts erklären, sich nicht entschuldigen. Er hat jetzt seine Chance als Bundesliga-Trainer. Ich wünsche ihm wirklich viel Glück."

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