Mario Gomez rettet Tayfun Korkut beim Stuttgart-Debüt: "100 Prozent VfB-ler"

SID
Mario Gomez erzielte gegen den VfL Wolfsburg das 1:1
© getty

Während der Verabschiedung an alter Wirkungsstätte mit Blumen und Beifall wurde es Mario Gomez noch warm ums Herz und sogar feucht in den Augen, doch bei seinem überlebenswichtigen Tor für den VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg blieb der Nationalspieler eiskalt - und bescherte zugleich seinem neuen Trainer Tayfun Korkut einen gelungenen Einstand.

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"Die Zeit hier war schön, aber jetzt bin ich zu 100 Prozent VfB-ler", sagte der Torjäger, sein Credo auf den Punkt gebracht: "Der VfB muss, der VfL darf drinbleiben."

Sein Abstaubertor in der 60. Minute, der erste Treffer nach 853 erfolglosen Minuten, bescherte den Schwaben nicht nur den zweiten Punkt im elften Auswärtsspiel. Das 1:1 (0:1)-Unentschieden bewahrte den neuen VfB-Trainer Tayfun Korkut auch vor einem Fehlstart im Kampf um den Klassenerhalt.

Deshalb auch kam für den Torjäger der bei ähnlichen Konstellationen gern zelebrierte stille Jubel über seinen ersten Treffer für den neuen Arbeitgeber überhaupt nicht in Frage: "Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man sich über ein solches Tor freut. Auch und gerade im Abstiegskampf."

Und der wird lang werden und schwierig bleiben für die Stuttgarter, die trotz des Achtungserfolges nur einen Zähler vom Relegationsplatz 16 entfernt sind.

Stuttgart erholt sich von Rückstand - dank Gomez

"Wir sind noch ganz am Anfang der Arbeit", betonte Korkut, der erst am vergangenen Montag die Nachfolge des am Ende glücklosen Hannes Wolf angetreten hatte. Noch mehr als die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit beeindruckte den Coach, dass seine Schützlinge nach dem 0:1-Rückstand durch Divock Origi (24.) mit kühlem Kopf eine Wende einleiten konnten: "Das nehmen wir gerne mit in die kommenden Wochen."

Gomez dürfte im Kampf gegen die direkte Rückkehr in die Zweitklassigkeit eine wichtige Stütze sein. Unabhängig von seinem Tor stiftete der 32-Jährige allein durch seine Präsenz mächtig Unruhe bei seinen Ex-Kollegen im Strafraum. Seine ganz persönliche Statistik schmückte eine Quote von 65 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Für einen Stürmer ein exzellenter Wert.

Wolfsburger sind die Remis-Könige

Ein derart dominanter Angreifer fehlt den Norddeutschen nun, ebenso bleibt die Spielkonstanz über 90 Minuten ein Wolfsburger Problem. Nach brauchbarer Leistung in der ersten Halbzeit verloren die Platzherren nach dem Seitenwechsel phasenweise völlig den Faden, sogar die zweite Heimniederlage in Folge drohte.

Ohne den 1:0-Duselsieg am vergangenen Wochenende bei Hannover 96 wäre der VfL sogar mittendrin im Abstiegsschlamassel, so bleibt ein schmales Polster von vier Punkten. Für Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt bildeten die beiden Partien rechnerisch eine Einheit: "Vier Punkte aus zwei Spielen, das ist in Ordnung."

Das mittlerweile zwölfte Remis in 21 Spielen reicht aber noch längst nicht, um am Mittellandkanal wirklich durchatmen zu können. Denn nach einem Gastspiel beim direkten Konkurrenten Werder Bremen kommt Rekordmeister Bayern München in die Volkswagen-Arena. Schmidt bleibt jedoch gelassen: "Unsere Unentschieden werden uns noch helfen. Das sind zwölf Punkte, die wir sicher haben."

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