Frank Baumann: "Wir sitzen alle im Boot"

SID
Frank Baumann
© getty

Trainer Alexander Nouri steht bei Werder Bremen vor dem Kellerduell beim 1. FC Köln mächtig unter Druck. Medien bringen schon Bruno Labbadia als Nachfolger ins Spiel.

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en reißerischen Schlagzeilen um Bruno Labbadia ließ Werder Bremen den nächsten Treueschwur auf seinen Trainer Alexander Nouri folgen. "Wir sind von Alex und seiner Arbeit mit dem Team absolut überzeugt", sagte Sportchef Frank Baumann am Dienstag.

Von einem Schicksalsspiel wollte der 41-Jährige mit Blick auf das Kellerduell beim 1. FC Köln nichts wissen. "Ich wüsste nicht, was am Sonntag passieren sollte, dass sich daran etwas ändert", sagte Baumann und sprach dem angeschlagenen Coach damit zum zweiten Mal binnen 48 Stunden öffentlich das Vertrauen aus.

Dies hat Nouri womöglich bitter nötig, denn im Klub-Umfeld macht längst der erste prominente Name eines möglichen Nachfolgers die Runde. "Wird Labbadia neuer Werder-Trainer?", titelte die Bild-Zeitung am Dienstag in großen Lettern.

Zwar halten die Bosse an der Weser weiter zu Nouri, doch die Partie in Köln dürfte für den Werder-Coach eine herausragende Bedeutung haben.

Elf Spiele ohne Sieg

Nach dem 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach, dem saisonübergreifend elften Spiel ohne Sieg (7 Niederlagen), werde laut Bild bereits über Alternativen nachgedacht. Und "die heißeste Spur" führe zu Labbadia.

Der 51-Jährige, der in seiner Zeit in Bremen zwischen 1996 und 1998 24 Tore für die Grün-Weißen erzielte, habe die besten Chancen, "wenn Nouri das Job-Finale in Köln verliert".

Doch mit einem neuen Trainer beschäftige man sich in Bremen laut Baumann genauso wenig wie mit einer möglichen Niederlage in der Domstadt. "Wir gehen optimistisch in die Woche und glauben an den Sieg", sagte er. Wenn nicht in Köln, wo sonst, könnte man meinen.

Reise nach Köln bereits am Freitagvormittag

Ist das Schlusslicht mit nur einem Punkt aus den bisherigen acht Spielen doch die einzige Mannschaft, die in der Tabelle zurzeit noch hinter Werder (4 Punkte) rangiert.

Vor dem Duell der Sieglosen lässt Bremen jedenfalls nichts unversucht, den Turnaround irgendwie mit Bordmitteln zu schaffen. So wird das Team entgegen der Gepflogenheiten bereits am Freitagvormittag, und damit einen Tag früher als üblich, ins Rheinland reisen. "Nach acht Spielen ohne Sieg spielt auch die mentale Seite eine Rolle.

Die Zeit in Köln wollen wir daher auch nutzen, um in Einzel- und Gruppengesprächen positiv einzuwirken und uns somit bestmöglich auf das Spiel vorzubereiten", sagte Baumann.

"Zusammenhalt, Leidenschaft, Kampf und Überzeugung"

Nouri selbst gibt sich kämpferisch. "Jetzt müssen wir die Grundtugenden an den Tag legen, um uns wieder selbst aus dieser Situation wieder herauszuziehen: Zusammenhalt, Leidenschaft, gegenseitige Unterstützung, Kampf und Überzeugung", sagte der 38-Jährige.

Nouri weiß, wovon er spricht: In der vergangenen Saison stand er in der Rückrunde nach sechs Spielen ohne Sieg ebenfalls heftig in der öffentlichen Schusslinie. Er ließ alle Kritik abprallen, ließ eine kaum für möglich gehaltene Erfolgsserie (11 Spiele ohne Niederlage) folgen - und rettete seinen Job.

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