Streich fassungslos: "Es ist langsam absurd"

Von SPOX
Christian Streich ist sprach- und fassungslos
© getty

Christian Streich fordert mehr Gerechtigkeit vom Videobeweis, Alexander Nouri entschuldigt sich bei allen Fans des SV Werder Bremen für die Vorstellung gegen den FC Augsburg. Markus Gisdol ist nach der Niederlage des Hamburger SV in Berlin bedient. Jupp Heynckes findet das etwas zu geringe Tempo im Spiel der Bayern nicht so wichtig. Und: Köln spielt gar nicht mal so "scheiße", wie es die Ergebnisse vermuten lassen.

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VfB Stuttgart - SC Freiburg 3:0

Hannes Wolf (Trainer VfB Stuttgart): "Das Spiel war offen am Anfang, dann gab es die Rote Karte. Danach war es eine Herausforderung, gegen einen tief stehenden Gegner zu spielen. Die Mannschaft hat das gut gemacht, in der zweiten Halbzeit war es nicht mehr ganz so klar. Für uns war es ein schöner, wichtiger Abend. Die drei Punkte tun sehr, sehr gut."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ich bin sprachlos, kann gar nichts sagen. Wir haben gut angefangen, alles lief in unsere Richtung. Dann die Rote Karte - es ist langsam ein bisschen absurd, was alles zusammenkommt. Was ich in Summe in den letzten Wochen erlebt habe, das kann man kaum glauben. Ich hatte gehofft, dass der Videobeweis für mehr Gerechtigkeit sorgt... Ich verstehe nicht, was mit uns gemacht wird, ich bin fassungslos. Ich habe keine Ahnung, warum sie das mit uns machen, aber die Bundesliga ist ein großes Geschäft - und wir gehören nicht zu den Großen."

Florian Niederlechner (Stürmer SC Freiburg): "Die Rote Karte ist ein Witz, der Videobeweis gehört weg. Das ist ein Schmarrn."

Jochen Saier (Manager SC Freiburg): "Das ist gegen alles, was ich bei der Regelschulung gelernt habe."

Werder Bremen - FC Augsburg 0:3

Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Wir müssen uns heute bei jedem einzelnen Fan für unsere Leistung entschuldigen. Wir haben verdient verloren. Wir hatten viel Ballbesitz für unsere Verhältnisse, waren aber nicht zielstrebig in unseren Offensivaktionen. Die beiden Gegentorsituation vor der Halbzeit haben wir nicht gut verteidigt. Nach dem 0:3 war es ein bisschen, als ob der Stecker gezogen wurde. Ich kann die Reaktionen der Fans nachvollziehen, die Enttäuschung ist auch bei uns groß. Entscheidend ist jetzt, dass wir uns aufrichten, füreinander einstehen und die Trainingswoche mit voller Energie angehen."

Zlatko Junuzovic (Kapitän Werder Bremen) ...

...zur Gesamtsituation bei Werder: "Was jetzt passieren wird, weiß ich nicht. Das Trainerteam macht eine sehr gute Arbeit und stellt uns gut auf die Begegnungen ein. Letztlich sind wir Spieler verantwortlich. Nach so vielen Jahren Abstiegskampf haben alle realisiert, wie die Situation ist. Wir verstehen den Unmut, die Enttäuschung. Wir sind ja selber enttäuscht."

Frank Baumann (Geschäftsführer Sport Werder Bremen) ...

... zur Niederlage: "Ich habe keine Erklärung dafür. Wir wollten den Schwung aus dem Pokalspiel mitnehmen. Die Mannschaft hat alles vermissen lassen, was man in der Bundesliga braucht, um erfolgreich zu sein. Die Leistung heute war erschreckend. Dementsprechend hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit erstmals auch keine Unterstützung der Fans bekommen."

... zur sportlichen Lage: "Wir wissen, dass wir bis zum Schluss Abstiegskampf haben werden. Wir werden die nächsten Tage nutzen, um das genau zu analysieren. Ich glaube, dass wir noch keine aussichtslose Lage haben, aber es ist sehr brenzlich."

... zur Frage, ob er sagen könne, dass Alexander Nouri gegen Frankfurt auf der Bank sitzen werde: "Nein, dazu sitzt die Niederlage zu stark in den Knochen. Deswegen kann ich das offen und ehrlich nicht bejahen. Wir werden das mit meinen Kollegen und mit Alex analysieren und dann werden wir sehen, welche Entscheidung dabei herauskommt. Wir werden heute aus der Emotion heraus keine Entscheidung treffen."

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Wir sind sehr zufrieden. Es gibt aber dennoch zwei Punkte, an denen wir ansetzen müssen: Wir hätten mit einer besseren Chancenverwertung mehr Tore erzielen können. Und in den ersten 20 Minuten nach der Halbzeit hatten wir überhaupt keinen Zugriff. Das ist Werder sehr häufig vor unser Tor gekommen und wir hatten etwas Glück, nicht das 1:2 zu kassieren. Am Ende des Tages fahren wir aber glücklich nach Augsburg."

Michael Gregoritsch (Doppeltorschütze FC Augsburg): "Wenn man verdient 3:0 gewinnt und ich zwei Tore schieße, war das schon ein perfekter Nachmittag. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt 15 Punkte haben."

FC Bayern - RB Leipzig 2:0

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München) ...

... zum Spiel: "Wir haben nach dem Pokalfight am Mittwoch sehr engagiert und motiviert begonnen. Wenn man nach 14 Minuten mit zehn Mann agieren muss, dann ist das natürlich ein Nachteil. Aber meine Mannschaft hat es sehr gut verstanden, das Spiel zu kontrollieren. Wichtig war, dass wir defensiv gut stehen und kein Gegentor zu bekommen. Natürlich hätten wir noch höheres Tempo gehen können, aber das ist primär nicht wichtig. Wir spielen am Dienstag wieder und haben schon drei Spiele in einer Woche gespielt. Die drei Punkte sind wichtig, deswegen ist es okay."

... zur Verletzung von Robert Lewandowski: "Wir können noch nicht sagen, was er genau hat. Ich denke, dass es nicht ganz so schlimm ist. Das hat natürlich mit der Belastung der letzten Wochen zu tun. Er hat vorne auch zu wenig Unterstützung. Aber das sind Dinge, die wir uns erarbeiten müssen. Ich denke, dass die Verletzung nicht ganz so gravierend ist."

David Alaba (FC Bayern München): "Die Rote Karte hat uns sicher in die Karten gespielt. Dann gehen wir 1:0 in Führung und sind zuhause nur ganz schwer zu schlagen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen nachgelassen. Aber wir haben zu null gespielt, das war unser Ziel. Wir haben verdient gewonnen. Es war unser Ziel, dass wir wieder ganz oben stehen. In den nächsten Wochen wollen wir vorne bleiben. Unser ganz großes Ziel ist natürlich, dass wir am Ende der Saison ganz oben stehen."

Jerome Boateng (FC Bayern München): "Wir haben sehr gut angefangen, und Leipzig hat früh eine Rote Karte bekommen. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt und schnell zwei Tore gemacht. Damit war das Spiel fast gegessen. In der zweiten Halbzeit spielen wir ganz schlecht mit einem Mann mehr. Das müssen wir besprechen, das geht so nicht. Es ist ein toller Spieltag für uns, es ist gut für uns gelaufen. Nächste Woche haben wir ein sehr schweres Auswärtsspiel in Dortmund, da wird es gefährlich. Es ist besorgniserregend, wenn so viele Offensivspieler ausfallen. Wir hoffen, dass es bei Levy nicht so schlimm ist."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "In der Halbzeit hätten wir nach Hause gehen können, denn da war das Spiel eigentlich gelaufen. Wir haben in den Verwaltungsmodus geschaltet, der Gegner hat aber ebenfalls zwei Gänge zurückgeschaltet."

Hannover 96 - Borussia Dortmund 4:2

Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Das war eine beeindruckende Leistung meiner Mannschaft. Sie hat die gebotenen Räume genutzt und kann stolz auf sich sein. Alle Vorgaben hat sie mit Herz und Emotionen umgesetzt."

Felix Klaus (Hannover 96): "Die ganze Mannschaft war Weltklasse. Wir sind gelaufen, es war einfach Wahnsinn. Ich hatte Gänsehaut, es war brutal. Der Trainer weiß, dass ich manchmal einen kleinen Arschtritt brauche. Wenn ich es dann so zurückzahle, dann ist es gut."

Peter Bosz (Trainer Borussia Dortmund): "Das Problem heute war nicht die Balance. Das Problem war, dass Hannover sehr früh angegriffen und über den ganzen Platz 1:1 gespielt hat. Wir waren nicht in der Lage, unseren Fußball auf den Rasen zu bringen. Vor allen Dingen haben wir nicht Fußball gespielt. Wir haben heute nicht hoch verteidigt, das hat da nichts mit zu tun. Hannover war viel aggressiver, das war das Problem. Das hat wirklich nichts mit Räumen zu tun. Man kann über Systeme reden, aber wenn man nicht aggressiv spielt, dann kann man kein System spielen."

Marcel Schmelzer (Kapitän Borussia Dortmund): "Es gibt einiges zu besprechen, aber es ist keine Systemfrage. Hannover hat versucht, mit dem ersten Kontakt hinter die Linien zu spielen. Wir sind immer ein bisschen darauf reingefallen. Darüber müssen wir sprechen. Über die anderen Sachen müssen wir intern reden. Natürlich ist es ein Rückschlag für uns. Vorher wurde es von außen übertrieben dargestellt, weil wir immer noch Tabellenführer waren. Heute haben wir uns das selber versaut."

Hertha BSC - Hamburger SV 2:1

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Nach dem 2:0 müssen wir das 3:0 machen, dann ist alles erledigt. Das haben wir nicht hingekriegt. Am Ende war es ein 2:1. Wir haben drei Punkte und sind alle happy."

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Ich bin nie im Kreis dabei. Ich bin nicht nur frustriert, sondern sehr verärgert. Wir machen uns wiederholt die Spiele kaputt, in denen wir auf Augenhöhe sind. So haben wir keine Chance zu punkten, das muss endlich in jeden Kopf rein. Es bringt nichts, wenn wir Woche für Woche an einem Plan arbeiten und die Mannschaft dann in den entscheidenden Momenten schläft. Ich bin von meiner Mannschaft immer überzeugt. Es ist ein Prozess, den wir jetzt durchlaufen müssen. Wir müssen da miteinander durch und den Blick nach vorne richten."

Christian Mathenia (Torwart Hamburger SV): "Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen, das war keine gute Leistung von uns. Wir wollten die defensive Leistung vom Bayern-Spiel bestätigen. In der zweiten Halbzeit haben wir alles probiert, aber unter dem Strich haben wir keinen Punkt verdient."

Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 2:1

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir sind gut ins Spiel gekommen. Das Gegentor war überragend gemacht. Der Ausgleich war mehr als verdient. Am Ende war eine Standardsituation wieder mal entscheidend. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden."

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wenn man die 90 Minuten sieht, hat Leverkusen verdient gewonnen. Bayer hatte die bessere Struktur und das bessere Passspiel. Wir haben es in der ersten Hälfte ganz gut gemacht. Aber nach der Pause sind wir nicht mehr gut ins Spiel gekommen."

Bernd Leno (Torwart Bayer Leverkusen): "Im Hinterkopf haben wir schon Augsburg. Wir müssen nachlegen, damit wir noch weiter oben reinrutschen und unseren Ansprüchen gerecht werden."

Matthias Lehmann (Kapitän 1. FC Köln): "Wir spielen nicht scheiße, aber uns fehlen die Siege. Dafür müssen wir alles geben. Vor der Länderspielpause brauchen wir wenn möglich zweimal drei Punkte. Es gab weder einen Bruch zwischen Mannschaft und Trainer noch mit Schmadtke. Wir ziehen alle an einem Strang, das sieht man. Wir gehen den Weg gnadenlos weiter, und irgendwann werden wir auch dafür belohnt."

TSG Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach 1:3

Julian Nagelsmann (Trainer TSG 1899 Hoffenheim) zum Flaschenwurf: "Ich wollte die Flasche eigentlich von der Coaching-Zone in die Mauer werfen. Der Flaschenhals ist in meinem Ärmel hängen geblieben und abgerutscht. Gott sei Dank ist sie nicht direkt auf den Fan gefallen, sondern erst gegen die Wand und dann beim Runterkommen auf den Fan. Ich habe mich entschuldigt, das darf natürlich nicht passieren. Es war natürlich keine Absicht, dass ich die Flasche ins Publikum werfe. Das ist dumm von mir, das darf nicht passieren. Deswegen habe ich mich entschuldigt."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es war ein tolles Fußballspiel mit zwei Mannschaften, die total nach vorne ausgerichtet sind. Meine Jungs haben eine tolle Ernergieleistung gezeigt. Ich bin sehr zufrieden."

Vincenzo Grifo (Borussia Mönchengladbach): "Ich habe in der Verletzungsphase sehr an mir gearbeitet und konditionell an vielen Schrauben gedreht. Heute hat es sich gelohnt. Es gibt auch immer einen lieben Gott, der auch ein Stück weit dir Glück bringt. Ansprüche stelle ich keine, die Aufstellung entscheidet immer noch der Trainer."

Schalke 04 - VfL Wolfsburg 1:1

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Es war eine sehr, sehr gute erste Halbzeit, mit die beste, seit ich auf Schalke sein darf. Wir haben am Limit gespielt gegen eine Mannschaft, die eine unfassbare Qualität auf dem Platz hatte. Wir haben den Sieg schon gespürt, müssen den Punkt aber akzeptieren."

Naldo (FC Schalke 04) zum Videobeweis beim Elfmeter gegen ihn: "Ich gehe zum Kopfballduell, aber wo soll ich hingehen? Für mich ist das kein Elfmeter. Er hat ihn aber nach dem Videobeweis gegeben."

Martin Schmidt (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich bin es mittlerweile gewohnt, Unentschieden zu kommentieren. Wir haben sechsmal nicht verloren, haben uns dagegengestemmt. Der Ausgleich war irgendwo verdient, aber mit den Pünktchen kommen wir dahinten nicht weg. Ich bin sicher: in den nächsten Spielen werden wir den Bock umstoßen."

Yannick Gerhardt (VfL Wolfsburg) zum Videobeweis: "Die Vereine haben sich dafür ausgesprochen, wir wollen noch gerechtere Ergebnisse. Das ist eine technische Neuerung, die noch ein bisschen ausgefeilt werden muss."

FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt 1:1

Sandro Schwarz (Trainer Mainz 05): "Am Ende war es ein gerechtes Ergebnis. Erste Halbzeit war es zäh von unserer Seite. Frankfurt war da ein bisschen aktiver. In der zweiten Halbzeit waren wir dann aktiver. Mit ein bisschen Glück können wir vielleicht dann noch mehr in der Box erzwingen. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden. Von der Persönlichkeitsentwicklung ist es sehr positiv."

Stefan Bell (Kapitän Mainz 05)...

...zu seinem Eigentor: "Wir müssen den Ball vorher deutlich klären, dann entsteht die Situation gar nicht. In der Mitte sind wir dann ungeordnet. Am Ende ist es ein bisschen unglücklich."

... zum Spiel: "Es war wichtig für uns, dass wir zurückgekommen sind und einen Punkt geholt haben, der auch verdient ist. Frankfurt war in der ersten Halbzeit ein bisschen besser, wir hatten in der zweiten Halbzeit mehr Druck nach vorne. Es ist leistungsgerecht und gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir zuhause wieder gepunktet haben."

Suat Serdar (Torschütze Mainz 05):"Das Spiel war sehr zweikampfbetont, es war nichts für die Zuschauer. Wir wollten unbedingt gewinnen, aber am Ende hat es nur für ein 1:1 gereicht. Aber das nehmen wir auch mit."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt):"Unterm Strich müssen wir mit dem Punkt leben. In der zweiten Halbzeit haben wir all das verloren, was wir in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht haben. Der Gegner hat dann Druck aufgebaut. Letztendlich muss man sagen, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir sind mit der englischen Woche zufrieden und hoffen, dass wir in der nächsten Woche zuhause nachlegen können."

Marius Wolf (Trainer Eintracht Frankfurt):"Wir haben uns vorgenommen, dass wir offensiv agieren. In der ersten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig nachgeschoben. Am Ende ist der Punkt gerecht."

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