Aus der Versenkung in die erste Reihe

Von SPOX
Admir Mehmedi könnte bei Bayer Leverkusen in der Startelf stehen
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SV Werder Bremen

Gewinner: Bereits in der vergangenen Saison rückte Maximilian Eggestein nach der schweren Verletzung von Clemens Fritz auf und wurde in der Folge regelmäßig eingesetzt, oft auch als Bestandteil der Startelf. Nun hat Fritz aufgehört, Florian Grillitsch ist in Hoffenheim - und Eggestein scheint sich in der Mannschaft ziemlich fest etabliert zu haben. Der erst 20-Jährige gefällt vor allem deshalb, weil er unaufgeregt seine Arbeit erledigt und wenig riskiert. Er interpretiert seine Rolle defensiv und sachlich, das tut dem Werder-Spiel allerdings gut. Die Chefs im Mittelfeld heißen ohnehin Zlatko Junuzovic und Thomas Delaney - Eggestein ist einer, der ihnen den Rücken freihalten kann und das interne Duell gegen Routinier Philipp Bargfrede zumindest fürs Erste gewonnen hat. Das Werder-Eigengewächs hat jetzt schon eine starke Entwicklung hingelegt und dürfte noch lange nicht fertig sein.

Verlierer: Schon bitter - da brechen Werder nach und nach die Innenverteidiger weg und trotzdem kann sich Luca Caldirola nicht dauerhaft für die Startelf empfehlen. Der Italiener, der im Sommer aus Darmstadt zurückkehrte und von Frank Baumann das Vertrauen ausgesprochen bekam, musste stattdessen zusehen, wie Werder zunächst den Markt nach Innenverteidigern sondierte und sich dann kurzerhand entschied, einfach Robert Bauer und Milos Veljkovic in die Dreierkette zu beordern. Gegen Würzburg im Pokal schmorte Caldirola 90 Minuten auf der Bank und auch in der Bundesliga wird er wohl erneut auf seine Chance warten müssen. Ein weiterer Verlierer wäre Aron Johannsson, der bereits seit seiner Ankunft 2015 mehr Beschwerden einreicht ("Ich bekomme keine Chancen") als Tore schießt. Das Experiment mit dem US-Amerikaner dürfte aber ohnehin noch vor der Schließung des Transferfensters sein Ende finden.

SC Freiburg

Gewinner: Philipp Lienhart. Als die Breisgauer den 21-Jährigen im Sommer unter Vertrag nahmen, drückten sie recht schnell auf die Bremse. Klar, er kommt von Real Madrid, doch bislang spielte er fast ausschließlich in der spanischen dritten Liga. Deshalb sollte er in Ruhe an die erste Elf herangeführt werden und langsam den nächsten Schritt machen. Knapp eineinhalb Monate später scheint er diesen bereits gemacht zu haben. Der Kapitän der österreichischen U21-Nationalmannschaft stand bislang in allen drei Pflichtspielen (Europa League und DFB-Pokal) in der Startelf und machte stets eine starke Partie. Er überzeugte mit einem ruhigen Spielaufbau und guter Zweikampfführung, sodass er Sonderlob von Coach Christian Streich bekam.

Verlierer: Caglar Söyüncü. Eigentlich war er der Shootingstar in der Innenverteidigung der Südbadener. Nach einer guten Saison mit einer überragenden Zweikampfquote (Platz 4 in der Bundesliga mit 66 Prozent) klopften angeblich sogar mehrere Topklubs beim Sport-Club an. Von über zehn Millionen Euro Ablöse war die Rede. Der Innenverteidiger entschied sich allerdings bewusst, in Freiburg zu bleiben und sollte fester Bestandteil der Innenverteidigung werden. Allerdings verlief die Vorbereitung etwas holprig. Im Test gegen Feyenoord zog sich der Türke eine Knieblessur zu und musste einige Tage pausieren. Es folgten ein paar Wackler im den EL-Quali-Spielen gegen Domzale und öffentliche Kritik von Streich ("Er muss da ruhiger und genauer sein"). Die Quittung gab's im DFB-Pokal: Mittelfeldspieler Schuster rückte in die Innenverteidigung, Söyüncü schmorte auf der Bank.