Sommerlicher Wahnsinn am Main

Eintracht Frankfurt hat insgesamt zehn neue Spieler im Profikader
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Sebastien Haller (23, Angriff) - ehemaliger Verein: FC Utrecht

Der erste Transfer der SGE war direkt ein Kracher! Mitte Mai verkündeten die Frankfurter die Verpflichtung des französischen Stürmers Sebastien Haller. Vorsichtshalber haben sie ihren neuen Hoffnungsträger mit einem langfristigen Vertrag bis 2021 ausgestattet.

"Mit Sebastien haben wir unseren absoluten Wunschspieler bekommen, den wir über die gesamte Saison beobachtet haben. Wir sind sicher, dass er sich exzellent in die Mannschaft einfügen und uns große Freude bereiten wird", frohlockte Bobic nach dem Coup.

Dem Vernehmen nach legten die Frankfurter für den 1,90 Meter großen Stürmer satte sechs Millionen Euro auf den Tisch, die Vereine selbst kommentieren die Ablöse nicht. Doch das Geld ist gut investiert: Der bullige Angreifer lehrte die Keeper in der niederländischen Eredivisie mit 41 Buden in 82 Spielen das Fürchten.

Trotz seiner Statur wirken die Bewegungsabläufe des 23-Jährigen nicht hölzern, sondern athletisch. Kein Wunder, dass die Eintracht im Tauziehen um Haller nicht alleine war.

"Er hat sich für uns entschieden, obwohl er lukrativere Angebote aus dem Ausland und der Bundesliga vorliegen hatte", sagte Niko Kovac.

Allerdings muss sich Haller erst an das schnellere Spieltempo der Bundesliga gewöhnen - ein Schritt, der nicht jedem gelingt. Zuletzt machte die Eintracht mit Luc Castaignos schlechte Erfahrungen. Der Niederländer kam ebenfalls mit viel Vorschusslorbeeren aus der Eredivisie (Twente) an den Main. Eine enttäuschende Saison später wurde er nach Lissabon weitergereicht.

Luka Jovic (19, Angriff) - zur Leihe von Benfica

Für Jovic haben schon einige Millionen den Besitzer gewechselt. Als er vor eineinhalb Jahren von Apollon Limassol zu Benfica ging, überwies Benfica stolze 6,6 Millionen Euro. Doch so wirklich funkte es in der Hauptstadt nicht. Für die Profimannschaft Benficas stand er magere vier Mal auf dem Rasen, immerhin feierte er bei seinem Zwei-Minuten-Einsatz gegen die Bayern sein Champions-League-Debüt. Das Tagesgeschäft hieß aber Ledman Liga Pro mit Benficas Reserve.

Warum schlugen die Frankfurter also beim 19-jährigen Serben zu? Das Risiko ist für den Bundesligisten gering. Der Youngster wurde für zwei Jahre von Benficas Reserve ausgeliehen. Verläuft die Leihe wie gewünscht und Lovic explodiert, können Bobic und Co. Gebrauch von der Kaufoption machen. Andernfalls geht es zurück nach Lissabon.

"Wir sind glücklich, dass dieses Leihgeschäft zustande gekommen ist und könnten uns auch eine feste Verpflichtung vorstellen", kommentierte Bobic den Transfer. Und der erste Schritt der Akklimatisierung ist bereits gelungen: In einem Testspiel schenkte Jovic dem SV Heftrich sechs Tore ein.

Ob ihm der Durchbruch, der ihm beim portugiesischen Meister verwehrt blieb, in Frankfurt gelingt, ist aber fraglich. Immerhin muss sich der Teenager wohl erstmal hinter Haller und (einem fitten) Meier einsortieren und die Rolle des Herausforderers einnehmen.