Kein Gnabry? Kein Problem!

Von Niccolo Schmitter
Werder Bremen in der Kaderanalyse
© getty
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Angriff

Das Personal: Max Kruse, Aron Johannsson, Claudio Pizarro, Justin Eilers, Ousman Manneh, Johannes Eggestein

Offene Positionen: Stoßstürmer

Kandidaten: Marcus Ingvartsen

Die Situation: Traditionell drückt bei Werder in der Offensive am wenigsten der Schuh. Der frühe Abgang von Serge Gnabry, immerhin ein Leistungsträger mit ungeheurem Potenzial, hätte bei den meisten anderen Klubs für Panik in der Geschäftsstelle gesorgt - in Bremen reichte sein Abschied jedoch gerade mal für ein Schulterzucken. "Wir werden auf seiner Position wohl nichts machen, ihn nicht eins zu eins ersetzen", so Baumann nach der Verkündung des Transfers. Dies zeugt vom Vertrauen, das die Verantwortlichen in die Offensivabteilung setzen.

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Der starke Lauf der Bremer zwischen Februar und April legitimiert Baumanns Entscheidung, verpasste Gnabry doch verletzungsbedingt den Großteil dieser Phase. Auch danach reichte es bis auf eine Ausnahme nur noch für Einwechslungen; an Kruse und Bartels war einfach kein Vorbeikommen. Sein Abgang soll also im Kollektiv kompensiert werden. Dabei können sich neben den bereits genannten Spielern auch die anderen Offensivakteure wie der jüngere Eggestein, Manneh oder Eilers aufdrängen.

Wie Baumann der Bild verriet, suchen die Bremer trotzdem nach einer Verstärkung im Angriff. Die Rede ist dabei von einem Stoßstürmer, der im Strafraum für Gefahr sorgt, als vorderste Anspielstation aber auch die Bälle festmachen kann. Mit Pizarro und Johannsson besitzt Werder zwar schon zwei klassische Mittelstürmer, über deren Personalien schweben jedoch zwei große Fragezeichen.

Johannssons Verpflichtung kann mittlerweile als Missverständnis abgestempelt werden. Der US-Amerikaner kam 2015 als Ersatz für Franco di Santo, verpasste aufgrund einer Hüftverletzung jedoch den Großteil der Saison. In der vergangenen Spielzeit spielte er so gut wie keine Rolle. Im Interview mit der Kreiszeitung Syke im Mai erklärte er, dass Nouri "eher an die anderen Stürmer" glaube und deutete bereits seinen Abschied an.

Pizarros Vertrag läuft derweil bald aus, eine Verlängerung ist noch nicht in Sicht. "Wir müssen erst klären, wie es bei uns aussieht. Alles andere ist der zweite Schritt", kommentierte Baumann das weitere Vorgehen mit dem Peruaner gegenüber der Bild. Pizarro jedenfalls kündigte bereits Anfang Mai an, dass er seine Karriere noch ein Jahr fortführen möchte. Ob dies bei Werder geschieht, erscheint jedoch unwahrscheinlich. Eine hohe Priorität hat Pizarro in der Geschäftsstelle jedenfalls nicht.

Auf der Suche nach ihrem Stoßstürmer scheiterten die Bremer bereits mit einer Rückholaktion von Davie Selke, der sich nun der Hertha anschließt. Als Alternative haben die Bremer angeblich Marcus Ingvartsen auf dem Zettel. Der 21-jährige Linksfuß des FC Nordsjaelland wurde mit 23 Treffern Torschützenkönig in der dänischen Liga und soll laut sport.de neben dem Interesse der Bremer auch das des PSV Eindhoven geweckt haben. Anscheinend bot Bremen 2,5 Millionen Euro, Ingvartsens Klub verlangt jedoch mindestens vier. Laut Bild ist an der Geschichte überhaupt nichts dran.

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