"Sind uns mit Wertschätzung und Respekt begegnet"

So, das war's auch schon gewesen. Viel Bahnbrechendes gab es nicht zu hören, hier eine Zusammenfassung:

- Bosz kommt bis 2019 und bringt seinen Co-Trainer mit. Über weitere Personalien wie Fitnesscoach etc. wird noch beraten.

- Vor vier Wochen hätte Bosz nicht gedacht, Ajax zu verlassen und in Dortmund anzuheuern.

- Bosz spielt Karten und wird "Bosch" ausgesprochen.

- Bosz will mit dem BVB erfolgreich sein, Saisonziele werden aber noch definiert.

Zur Kaderplanung: "Ich kenne die Mannschaft, aber man lernt die Spieler erst kennen, wenn man mit ihnen richtig arbeitet."

Zu den Gerüchten um Ajax-Spieler Kasper Dolberg: "Das ist heute nicht das Thema, darüber haben wir aber auch nicht gesprochen."

Über seine Ziele mit dem BVB: "Ich will erfolgreich sein, guten Fußball spielen und diesen den Menschen präsentieren. Die Saisonziele werden mit den beiden Herren neben mir noch besprochen."

Watzke über den Zweijahresvertrag: "Das ist nicht nur ein Zweijahresvertrag, sondern es war von Anfang an zwischen uns klar, dass zwei Jahre richtig sind. Es wird zwischendurch immer neu bewertet. Wir gehen davon aus, dass es länger gehen wird. Das war von allen Themen, die wir diskutiert haben, das kleinste."

Zorc über den BVB im Weltfußball: "Im CL-Finale waren wir nicht, aber wir haben in den letzten Jahren und der letzten Saison eine gute Rolle gespielt. Wir haben beide Spiele gegen Real Madrid nicht verloren und sind im UEFA-Ranking auf Platz sieben. Das kriegt man nicht geschenkt, aber es geht immer wieder von vorne los. Wir haben in den letzten Jahren eine gute Visitenkarte hinterlassen."

Bosz: "Momentan kommt nur mein Co-Trainer mit, aber es werden noch Gespräche darüber geführt."

Frage: Spielen Sie Skat? "Karten spiele ich auch, die jungen Spieler machen das nicht mehr so oft."

Frage: Ist es schade, Ajax zu verlassen? "Das tut mir auch leid. Ich habe super mit den Spielern gearbeitet. Das sind nicht nur talentierte Spieler, sondern auch super Jungs. Es tut weh, dass ich sie nicht mehr sehe, aber so passiert es im Fußball."

"Vor vier Wochen dachte ich, dass ich bei Ajax bleibe. Dann ist alles ganz schnell gegangen."

Watzke dazu: "Mit den Gesprächen mit Ajax ist klar zum Ausdruck gekommen, dass sie Peter diesen nächsten Schritt nicht verbauen wollten."

Watzke: "Das Thema Tuchel ist abgeschlossen. Wir haben aus den Gesprächen heraus das Gefühl gehabt, dass es sehr gut passen kann. Du hast nie eine Garantie, aber ich würde die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ansetzen. Wir sind uns gegenseitig mit sehr viel Wertschätzung und Respekt begegnet."

"Bosch" oder "Boss"? "Bosch", sagt Peter Bosz. Wäre das auch geklärt.

Bosz weiter: "Ich habe die Bundesliga schon früh verfolgt. Ich habe im Osten Hollands an der Grenze gelebt und habe samstags immer die Sportschau geschaut. Das war für mich sehr speziell. Deutschland ist eine der größten Ligen in Europa. Ich freue mich sehr, dass ich dort nun trainieren kann."

Bosz über die Gründe für seinen Wechsel: "Ich will vorausschauen. Für mich zählt jetzt Dortmund, ich möchte nicht zurückschauen. Ich hatte eine tolle Zeit bei Ajax und habe mit super Spieler gearbeitet. Der Anfang war etwas schwierig, aber dann haben wir es ziemlich gut gemacht. Ich bin jetzt fast 20 Jahre Trainer und bin nicht nur kurz bei den Vereinen gewesen."

Geht weiter. Bosz: "Der BVB gehört zu den größten Vereinen in Europa. Es ist eine große Ehre, diesen Club zu trainieren. Das erste Mal war mit meinem Berater Reza Fazeli, der mit gesagt hat, dass Dortmund interessiert ist. Kurz danach hatte ich ein Gespräch mit Herrn Watzke und Herrn Zorc. Dieses Gespräch hat mich überzeugt, dass dies der richtige Schritt für mich ist. Wir haben fast drei Stunden über alles geredet. Ich war der Überzeugung, dass wir sehr gut zusammenarbeiten können, mit Respekt und Qualität. Anschließend ging alles ganz schnell."

Der Stream von der PK ist tot, das Ticker-Schicksal hat zugeschlagen. Mal sehen, wie wir das hier noch gewuppt bekommen. Wird schon, nur mit der Ruhe.

Zorc weiter: "Warum Peter Bosz? In allererster Linie sind wir überzeugt, dass die Art und Weise, wie er seine Mannschaft Fußball spielen lässt, nicht komplett unähnlich zu der ist, wie wir und unsere Fans es sehen möchten. Einen frischen Offensivfußball, attraktiv, attackierend mit einer ausgeprägten Struktur im eigenen Ballbesitz und sehr starkes Gegenpressing. Das in eine gute Balance gebracht macht seine Spielphilosophie aus. Darüber hinaus hat er nachgewiesen, dass er sehr gerne mit jungen Spielern arbeitet."

Watzke führt ein: "Michael und ich haben beschlossen, das Pfingsfest ausfallen zu lassen. Peter Bosz bringt seinen Co-Trainer Hendrik Kroezen mit. Wir haben in den letzten Tagen sehr viele Gespräche geführt. Von dem Moment an, wo wir in die Gespräche mit Bosz eingestiegen sind, hatten wir ein sehr gutes Gefühl. Das Anforderungsprofil ist hinlänglich bekannt. Entscheidend neben der sportlichen Ambition war, dass wir gleich das Gefühl hatten, dass etwas wirklich zusammenwachsen kann. Wir freuen uns sehr auf diese Zusammenarbeit und bedanken uns bei Ajax Amsterdam, das sich sehr kooperativ gezeigt hat."

Die Herrschaften Watzke, Zorc und natürlich auch Bosz sind da. Kann losgehen.

Anfang der 1990er Jahre begann der BVB unter Ottmar Hitzfeld mit einer Erfolgsgeschichte, die von der Beinahe-Insolvenz 2005 vehement gebremst wurde. Hier nochmal alle Dortmunder Trainer seitdem im Überblick.

So, da wären wir wieder. Kann gleich losgehen, Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc werden in Dortmund auch mit auf dem Podium sitzen. In der Zwischenzeit ergeht folgender Lesebefehl: Unser Bosz-Porträt von kurz vor dem Europa-League-Finale, das er mit Ajax ja gegen ManUnited verlor.

Guten Tag, der Anlass ist klar: Borussia Dortmund hat Peter Bosz als neuen Trainer verpflichtet. Der Niederländer wird vom BVB um 15.15 Uhr auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Wir tickern hier alle Aussagen mit und melden uns rechtzeitig zum Start der PK. Bis dahin!