"Ungerechte und bösartige Vorwürfe"

SID
Reinhard Grindel kann die Kritik von Theo Zwanziger nur schwer nachvollziehen
© getty

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat verärgert auf die Kritik von Theo Zwanziger am Grundlagenvertrag des DFB mit der DFL reagiert. Sein Vorgänger habe "ungerechte und bösartige Vorwürfe" formuliert.

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"Ich bin sehr verärgert, dass der frühere DFB-Präsident ein Verfahren um den Grundlagenvertrag kritisiert, dass er selbst erfunden hat", sagte Grindel am Freitag in Berlin. Erfunden sei auch die Zahl von 30 Millionen Euro, die dem DFB im Zuge des Vertrages angeblich verloren gingen.

"In Wahrheit ist es genau andersherum. Es ist so, dass wir vom Grundlagenvertrag sehr profitieren. Wir haben dadurch die Möglichkeit, mit unseren Nationalspielern zu werben. Und durch diese Werbeeinnahmen bezahlen wir den gesamten gemeinnützigen Bereich, genau diese Projekte, die Unterstützungsmaßnahmen, die den Amateurvereinen am Ende zugutekommen", erklärte Grindel.

Zwanziger hatte vor allem die Deckelung der Zahlungen von der DFL an den DFB bei 26 Millionen Euro pro Jahr kritisiert, die durch eine Zusatzvereinbarung aus dem Jahr 2013 geregelt ist. Laut Zwanziger wird der DFB unter seinem derzeitigen Präsidenten so um ungefähr 30 Millionen Euro im Jahr gebracht. "Mir würde so viel einfallen, was man mit dem Geld machen könnte. Ich halte das für respektlos", hatte der 71-Jährige angemahnt.

Kein wirtschaftliches Minus für den DFB

Konkret geht es um die drei Prozent der Einnahmen, die der Profifußball laut des ursprünglichen Vertrags aus dem Jahr 2001 an den DFB abgeben muss. 2013 wurden diese Einnahmen pro Jahr aber auf höchstens 866 Millionen Euro festgelegt - dabei kassieren die Profiklubs ab der kommenden Saison aber allein rund 1,5 Milliarden Euro durch den Verkauf der TV-Rechte.

Wie Grindel weiter betonte, rutsche der DFB durch die Marketing-Maßnahmen nicht ins wirtschaftliche Minus, die Deckelung gebe Planungssicherheit. "All diese Dinge kennt der Herr Zwanziger aus seiner Zeit als Präsident nur zu gut, und es ist nicht verständlich, weshalb er Behauptungen aufstellt, von denen er weiß, dass sie nicht zutreffen", so Grindel.

"Er macht es uns immer schwerer"

Grindel betonte auch, dass er sich in der Vergangenheit immer offen für ein Gespräch mit Zwanziger gezeigt habe. Vor dem Hintergrund der staatsanwaltlichen Ermittlungen jedoch, die derzeit gegen Zwanziger laufen, könne es derzeit nicht zu einer persönlichen Begegnung kommen. Grindel: "Aber er macht es uns immer schwerer angesichts seiner ungerechten und bösartigen Vorwürfe."

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