Mer losse d’r Dom en Kölle!

Der 1. FC Köln feiert den Einzug in die Europa League
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2. Der Torjäger

Wenn es in der vergangenen Saison einen MVP in der Liga gab, war es Anthony Modeste. Kein anderes Team war derart abhängig von den Toren eines Angreifers. Insgesamt erzielte Köln 51 Treffer, 25 davon gingen aufs Konto des Franzosen.

Damit ist Modeste der beste Kölner Bundesliga-Knipser seit mehr als 30 Jahren. Klaus Allofs wurde in der Saison 1984/1985 mit 26 Treffern Torschützenkönig - seitdem hat der Effzeh auf solch einen Torjäger gewartet.

Doch nicht nur wegen seiner Tore war der Mann mit der Rückennummer 27 in dieser Spielzeit goldwert. Er ist kein Strafraumstürmer der Marke Klumpfuß, sondern ist vielseitig, technisch versiert, kopfballstark, lässt sich immer wieder auf die Flügel fallen und ist dynamisch.

Dazu weiß er seinen Körper einzusetzen, um Räume für die Mitspieler zu schaffen. Mit knapp 50 Prozent gewonnenen Zweikämpfen hat er vor den letztlich Führenden in der Torjägerliste, Pierre-Emerick Aubameyang (40 Prozent) und Robert Lewandowski (43 Prozent), klar die Nase vorne.

"Es war eine tolle Saison für uns und sehr emotional für mich", frohlockte Modeste am Samstagnachmittag nach der eingetüteten Europapokal-Qualifikation in die Sky-Mikros, um hinzuzufügen: "Ich mag meine Mannschaft und hoffe, dass ich hier bleibe. Aber wir müssen noch mit Jörg Schmadtke reden."

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Dass Modeste tatsächlich auch in der kommenden Saison in Köln auf Torejagd geht, ist jedoch alles andere als sicher. Die Gerüchte über einen millionenschweren Transfer halten sich seit Monaten.

Im Winter hatte der 1. FC noch ein Angebot über 50 Millionen Euro vom chinesischen Klub Tianjin Quanjian abgelehnt. Angeblich ist im Sommer ein neues Angebot geplant. In der neureichen Liga könnte Modeste in vier Jahren offenbar 44 Millionen Euro verdienen. Eine Verlockung, die ihn zumindest interessiert, wie L'Equipe ihn kürzlich zitierte.

Am Sonntag brachte die Rundschau darüber hinaus einen Wechsel zu Olympique Marseille ins Spiel. Offenbar wollen auch die Südfranzosen 40 Millionen Euro auf den Tisch legen.

Die Situation ist klar, Modeste hat in Köln einen Vertrag bis 2021, der Verein hat also keine Not. Allerdings gab Schmadtke zu: "Ich werde nicht sagen, dass wir ihn mit allen Mitteln halten werden. Wenn ein exorbitant gutes Angebot reinkommt, dann werden wir darüber diskutieren müssen."