Enthüllt! So fies ist der Bayern-Fluch

Von SPOX
Im Zentrum erkennt man Hoffes Pleite in Hamburg. Rechts feixen die Bayern, ringsum allerhand Dämonen
© getty

Heute geht's markig los im Spieltag in Zahlen mit krassem Shit, der auch noch - JIPPIEH! - mit dem FC Bayern zu tun hat. Anschließend wird's seicht, nüchtern und mäßig informativ. Hinten raus versuchen wir, mit Hilfe von an den Haaren Herbeigezogenem auf Länge zu kommen. Wer's mag...

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Vorwort: Der Spieltag in Zahlen ist dafür bekannt, irgendwie zwischen unerbittlich-investigativem Journalismus mit Tendenz zur Trockenheit und lässig-debilem Frohsinn mit Tendenz ins Larifarieske zu mäandern. Diese Ausgabe soll dafür ein Paradebeispiel sein. Es geht los mit einer boulevardesk aufbereiteten bitteren Tatsache...

DAS IST DER HORRORFLUCH: Wer träumt nicht davon, einmal im Leben dem FC Bayern ein Schnippchen zu schlagen? Aber Achtung! Ein FLUCH verfolgt all jene, denen das Kunststück gelingt. Wie? Was? Warum? Wir wollen alles wissen!, schreit jetzt der Leser atemlos... Also gut: Wie britische Wissenschaftler unter Zuhilfenahme nicht etwa relativ neuer, sondern allerneuster Computertechnik herausgefunden haben, gelang es den letzten sieben Bundesliga-Besiegern des FC Bayern nicht, im anschließenden Spiel zu gewinnen. Nein, viel schlimmer noch: Sechs von ihnen verloren sogar das nächste Spiel. Weil nur wenige "SpiZ"-Leser sieben Bayern-Niederlagen tatsächlich erlebt haben, gibt es hier alle Details:

  • Nr. 7, April 2017: Hoffenheim verliert wenige Tage nach einem 1:0 über die Bayern 1:2 beim HSV.
  • Nr. 6, November 2016: Dortmund vergeigt nach einem Sieg über die Bayern (1:0) das anschließende Spiel in Frankfurt (1:2).
  • Nr. 5, März 2016: Mainz gewinnt erst 2:1 in München und spielt dann 0:0 im eigenen Stadion gegen Darmstadt.
  • Nr. 4, Dezember 2015: HORRORFLUCH! Gladbach gewinnt mal eben 3:1 gegen Guardiolas (früherer Bayern-Trainer, Anm. d. SpiZ-Red.) Superteam und kollabiert dann im Derby in Leverkusen - NULLFÜNF.
  • Nr. 3, Mai 2015: Noch mehr HORROR! Freiburg gelingt ein 2:1 gegen einen schon seit Monaten als Meister feststehenden FC Bayern und denkt an nichts Böses, doch am folgenden Wochenende heißt's 1:2 in Hannover. Die Breisgauer steigen ab!
  • Nr. 2, Mai 2015: Augsburg hat aus unerfindlichen Gründen 1:0 in München gewonnen. Am Spieltag drauf gibt's ein 1:2 im eigenen Stadion gegen Hannover.
  • Nr. 1, Mai 2015: Im verflixten Mai 2015 gewinnt auch Leverkusen gegen die Bayern (2:0). Diesem Sieg folgt eine Derbyklatsche (0:3) in Gladbach.

VOR DEM FLUCH: Einen Monat zuvor hatte Gladbach sein Heimspiel gegen die Bayern 2:0 gewonnen. Die Woche drauf gab's ein 4:1 in Hoffenheim für die Borussia.

Sünder und Treter I: Früher oder später erwischt es jeden, jetzt halt Robert Lewandowski. Erstmals in seiner Bundesligalaufbahn (seit 2010) muss der Pole eine Gelbsperre absitzen. Ausgerechnet (jaja, so heißt das in solchen Fällen immer, gefolgt von dem Ausspruch: ‚Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.') gegen seinen Ex-Verein Borussia Dortmund kassierte der 28-jährige Angreifer von Rekordmeister Bayern München seine fünfte Verwarnung der Saison.

Kleiner Nachtrag: Anfang 2013 war Lewy mal wegen einer Roten Karte für zwei Spiele zum Zuschauen verdammt gewesen. Er hatte sich damals mit dem Falschen, also genauer: Rafael van der Vaart vom HSV, angelegt. Konsequenz: Lewandowski flog vom Platz, der HSV gewann (!) in Dortmund (!!) 4:1 (!!).

Sünder und Treter II: Früher oder später verbucht auch ein Bundesliganeuling seinen ersten Platzverweis. Willi Orban trägt sich in die Geschichtsbücher unter der Rubrik "Erste Ampelkarte für RB Leipzig" ein.

Nullfünfer: In Freiburg setzte es für Mainz die fünfte Niederlage in Folge. Eine solche Elendsserie hatte es davor zuletzt in der Saison 2004/05 unter einem gewissen Jürgen Klopp gegeben. Auch damals zog man am Bruchweg nicht hektisch die Reißleine, sondern machte mit dem bewährten Trainer weiter. Klopp durfte sogar noch zwei Spiele verlieren, ehe die Nullfünfer die Kurve kratzten.

So wie einst: Dass ein vom HSV bewohntes Stadion mal wieder mit Fug und Recht den Beinamen ‚Festung' tragen würde, hätte man wohl so bald nicht erwartet, aber es ist Tatsache. Seit dem himmelschreiend erbärmlichen 2:5 gegen Pierre-Emerick Aubameyang Anfang November 2016 hat der HSV kein Heimspiel mehr verloren - und nicht nur das: Er hat 7 von 9 Heimspielen gewonnen, zuletzt 4 am Stück. So großartig waren die Hamburger im eigenen Stadion zuletzt in der Saison 2008/2009. Damals verlor man erst das 11. Heimspiel der Saison gegen Wolfsburg. Zuvor hatte es unter Trainer Martin Jol 9 Siege und 1 Remis gegeben.

Noch mal so wie einst: Noch ein Stückchen großartiger als der HSV ist momentan Werder. In Frankfurt gab's mit dem Remis nach 2:0-Führung zwar einen kleinen Dämpfer, doch auch so sind die Bremer erstmals seit über sieben Jahren in acht Spielen in Serie ungeschlagen. Zu Beginn der Saison 2009/10 war man sogar noch besser. Nach einer Pleite an Spieltag 1 blieb die Truppe von Thomas Schaaf damals 14 Spiele in Folge ohne einen einzigen Ausrutscher.

Sachen zu Bayern gegen Dortmund: Franck Ribery schoss sein 110. Pflichtspieltor für die Bayern und zog damit mit El Presidente Uli Hoeneß gleich. Bayern ist nach dem rauschenden Tänzchen mit den Schwarzgelben unter Carlo Ancelotti weiter ungeschlagen in der Allianz Arena. Die absurde Bilanz: 18 Siege, 3 Unentschieden, 70 Tore.

Kurz gemeldet: Nils Petersen ist jetzt gleichauf mit Alexander Zickler Top-Joker der BuLi-Geschichte. Beide trafen als Einwechselspieler 18 Mal. Wir melden uns wieder, wenn Petersen alleiniger Rekordhalter ist.

Wie-sie-Euch-gefällt-Tabelle: Wer kennt sie nicht, die so genannten Formtabellen? Es gibt da die ‚Frings-Tabelle', um ein unerbauliches Exemplar zu nennen, oder die ‚Jonker-Tabelle' oder die ‚Weinzierl-im-Vergleich-mit-anderen-Schalke-Trainern-die-aus-weit-geringerem-Anlass-gefeuert-wurden-siehe-Jens-Keller-Tabelle', die diese Saison schon im Einsatz war. Weil es aber bei weitem noch nicht genug solcher Tabellen gibt, haben wir noch ein paar gebastelt. Und eins müssen wir schon sagen: Macht Laune.

Werder-Tabelle: Weiter oben haben wir ja wahrheitsgemäß erzählt, dass Werder seit acht Spielen nicht mehr verloren hat. Nimmt man nur diese acht Spieltage her und erstellt die entsprechende Werder-Tabelle, kommt man zu folgendem Resultat:

  1. Werder Bremen 20 Punkte
  2. Bayern 19
  3. Hoffenheim 17
  4. Dortmund und Leipzig, beide 16

HSV-Tabelle: Weiter oben haben wir ja wahrheitsgemäß erzählt, dass der HSV im eigenen Stadion dufte ist. Darum soll's aber in der HSV-Tabelle gar nicht gehen. Die HSV-Tabelle errechnet sich aus allen Ergebnisse seit dem 13. Spieltag, weil der HSV am 13. Spieltag seinen ersten Saisonsieg einfuhr. Davor stand man 0-4-8. Unfassbar, oder? Also:

  1. Bayern 41 Punkte
  2. Hoffe 29
  3. BVB 29
  4. HSV 29
  5. Werder und Leipzig, beide 28

Ingolstadt-Tabelle: An überhaupt gar keiner Stelle haben wir wahrheitsgemäß erzählt, dass der FC Ingolstadt erstmals in seiner Bundesligazeit drei Siege in Folge eingefahren hat. Das ist sehr dufte! Glückwunsch! Hier also die Ingolstadt-Tabelle:

  1. Leipzig 9 Punkte
  2. Ingolstadt 9
  3. Werder 7
  4. Gladbach 7
  5. Bayern, Hoffe, HSV und Freiburg, alle 6

Abschließend: Das war's für diese Woche.

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