Bayern schiebt Lahm-Lager Schuld zu

SID
Uli Hoeneß lässt die Tür für Philipp Lahm offen
© getty

Uli Hoeneß sieht für Philipp Lahm trotz dessen Rückzugs im Sommer nach wie vor eine Zukunft beim FC Bayern. "Für Philipp Lahm bleibt die Tür bei uns offen. Ich kann mir vorstellen, dass er eines Tages beim FC Bayern arbeitet", sagte Hoeneß am Mittwoch der Funke Mediengruppe.

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Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wussten über die Pläne des 33-Jährigen zwar Bescheid, waren am Dienstagabend aber von der Bekanntgabe überrascht worden. Für Hoeneß ist dies aber nur eine "Marginalie. Da verändert sich nichts. Philipp Lahm hat unseren größten Respekt verdient".

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Er wollte bei den TV-Interviews nach dem 1:0 im Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg "die Regeln des Miteinanders einhalten und in aller Ruhe besprechen, wie wir an die Öffentlichkeit gehen", sagte Hoeneß und fügte an: "Wir hatten kein Interesse, das so früh bekanntzugeben."

Harte Worte in der Pressemitteilung

Nicht ganz so freundlich war die Pressemitteilung formuliert, die der FC Bayern am Mittwochmittag verschickte. "Der FC Bayern München ist überrascht über das Vorgehen Philipp Lahms und seines Beraters", lässt sich Karl-Heinz Rummenigge im Kommunique zitieren.

"Bis gestern sind wir davon ausgegangen, dass es zu dieser Entscheidung eine gemeinsame Erklärung Philipp Lahms und des FC Bayern München geben wird", heißt es weiter.

Lahm hatte Rummenigge laut Hoeneß am vergangenen Freitag abgesagt. "Aber es ist nicht üblich, mit diesen Dingen vor wichtigen Spielen an die Öffentlichkeit zu gehen. Samstag hatten wir das Schalke-Spiel. Montag war die Aufsichtsratssitzung. Und Dienstag war das nächste Spiel. Also wollten wir das ab Mittwoch bereden, wie wir verfahren", so Hoeneß. Allerdings hatte die Sport Bild am Dienstagabend bereits die Zukunftspläne von Lahm publik gemacht.

Hoeneß sieht "keine Eile"

Enttäuscht sei er nicht von Lahm, sagte Hoeneß weiter, "nur überrascht. Wir sahen ja keine Eile. Die Aufgabe als Sportdirektor hätte ja so oder so erst am 1. Januar 2018 begonnen. Er hatte von Karl-Heinz Rummenigge ein Arbeitspapier, wie die Aufgabe beschrieben ist. Es gab insgesamt vier Sitzungen."

Schon im November hatte der Aufsichtsrat darüber allerdings "kontrovers diskutiert". Ein sofortiger Einstieg in den Vorstand wurde dabei ausgeschlossen. "Bei uns im Aufsichtsrat sitzen Dax-Vorstände. Für die kommt nicht infrage, dass jemand ohne Berufserfahrung im Vorstand anfängt. Auch Christian Nerlinger war Sportdirektor und nicht Vorstand. Bei Matthias Sammer war das anders. Er war vorher beim DFB", sagte Hoeneß. Ohnehin sei "der Titel nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Arbeit getan wird". Als Favorit für den Sportdirektor-Posten gilt nun Sportdirektor Max Eberl vom Münchner Ligarivalen Borussia Mönchengladbach.

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