So lief der erste Arbeitstag

Sechs Winter-Neuzugänge durften am Samstag ran
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Thomas Delaney (Werder Bremen)

Nach gut einer halben Stunde war er schon gezeichnet. Ein ordentliches Veilchen zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Es war Ausdruck eines Bundesliga-Einstandes, der für Werder durchaus vielversprechend verlief.

Delaney zeigte von Beginn an große Präsenz, warf sich im Mittelfeld in jeden Zweikampf, riss das Spiel an sich und scheute auch Rudelbildungen nicht. Hatte die meisten Ballaktionen bei Werder (70) und führte die meisten Zweikämpfe (26), Beinahe wäre ihm nach 35 Minuten sogar der Ausgleich gelungen, er scheiterte aber an Roman Weidenfellers Fuß.

Berührungsängste kannte der Däne also nicht. Aber er musste seiner Spielweise auch Tribut zollen. 30 Mal verlor er den Ball, so oft wie kein anderer Bremer, außerdem brachte er nur 50 Prozent seiner Pässe zum Mann und gewann auch nur die Hälfte seiner Zweikämpfe.

Erster Eindruck: Werder hat sich einen wilden Haudegen fürs Mittelfeld geangelt.

Kyriakos Papadopoulos (Hamburger SV)

Hätte eigentlich gar nicht spielen sollen, aber Johan Djourou verletzte sich beim Aufwärmen, sodass der Grieche gleich ran durfte. Wer die Vorbereitung verpasst haben sollte, dürfte sich über die Rückennummer gewundert haben. Papadopoulos trägt die Neun, der Begriff falsche Neun bekommt da gleich eine ganz neue Bedeutung.

Agierte dann auch eher als echte Vier und räumte mit gewohnt großem Engagement ordentlich auf. Gewann 60 Prozent seiner 15 Zweikämpfe und hatte mit sieben klärenden Aktionen die meisten beim HSV.

War schon so gut integriert, dass er Torhüter Christian Mathenia nach einer Parade gar ein Küsschen auf den Schädel presste. Am Ende von Krämpfen gebeutelt, musste jedoch durchhalten, weil Trainer Markus Gisdol keinen Innenverteidiger mehr auf der Bank hatte. Wirkte beim Gegentreffer aber nicht mehr spritzig und musste Paul-Georges Ntep ziehen lassen.

Erster Eindruck: Die Energie des Griechen kann dem HSV helfen, besser als Cleber ist er allemal.

Mergim Mavraj (Hamburger SV)

Der ruhigere Part in der neuen HSV-Innenverteidigung. Organisierte die Hamburger Abwehr gewohnt abgeklärt und mit großer Umsicht. Hatte nach Papadopoulos auch die meisten klärenden Aktionen (6) und gewann sechs seiner zehn Zweikämpfe.

Versuchte beim Gegentor noch zu retten, was zu retten war, kam allerdings zu spät. Ihn trifft keine Schuld. Im Aufbauspiel dagegen kaum eingebunden, brachte es nur auf 20 Ballaktionen und sieben Pässe.

Beachtlich sein Auftreten nach Spielende. Äußerte sich so, als wäre er schon Jahre beim HSV und nicht erst ein paar Wochen. Fand deutliche Worte für die fatale Gelb-Rote Karte von Albin Ekdal und das Kontergegentor. Auswärts. In Unterzahl.

Erster Eindruck: Wird der wackligen HSV-Defenisve dauerhaft Stabilität verleihen und schnell zum Führungsspieler aufsteigen.